Facebook ist ja immermal wieder in aller Munde, weil hier scheinbar mit dem Datenschutz etwas sehr lax umgegangen wird. Nun haben Datenschützer einen kleinen Sieg eingefahren. Der viel beschriebene Freundefinder von Facebook muss datenschutzkonform überarbeitet werden.
Im Freundefinder muss es demnächst tiefgreifende Veränderungen geben. Hierzu kam es jetzt zu einem Bußgeldverfahren, dessen Anlass die Praxis des weltweit größten sozialen Netzwerks war, im Rahmen von Einladungs- und Synchronisierungsfunktionen die Email- und Handy-Adressbücher seiner Nutzer auszuwerten. Offenbar wurden auch Daten von Nichtnutzern ohne deren Einwilligung erhoben, langfristig gespeichert und zu Vermarktungszwecken genutzt.
Es konnte also vorkommen, dass auch Leute, die nie etwas mit Facebook zu tun hatten, Einladungen erhielten. Die Einladungen enthielten auch Bilder von Nutzern, die die Empfäger kannten. Dies führte zu großer Beunruhigung. Nun wurde von Facebook zugesichert, dass künftig jedem Mitglied eine „transparente Kontrolle über die von ihm importierten Adressen“ ermöglicht wird. Es soll hierfür ein Adressbuch geben, mit dessen Hilfe der Nutzer auswählen kann, wer eingeladen werden soll. Und bevor Facebook Daten anvertraut oder Einladungen verschickt werden, sollen Warnungen angezeigt werden.
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Caspar sagte hierzu: „Facebook muss einblenden, dass der Nutzer nur Kontakte einladen soll, die er persönlich kennt und die seiner Meinung nach eine Einladung wollen.“ Der Nicht-Facebook-Nutzer soll auch eine Information erhalten, warum er eine solche Nachricht erhält. Dieser kann dann auch verfügen, nie wieder etwas von Facebook zu empfangen, und er kann seine Adresse sperren lassen.Hierzu kann sich der Empfänger auf eine schwarze Liste setzen lassen.
Offen ist, ob diese Änderungen neben Deutschland auch in weiteren Ländern angeboten werden. Möglich ist aber, dass zumindest weitere europäische Staaten die gleichen Änderungen fordern werden.
Erst Anfang der Woche ist Facebook zurückgerudert. Es bestand die Möglichkeit, den Zugriff auf die eigene Adresse und Telefonnummer zu gewähren. Nach zahlreichen Protesten und negativen Kommentaren wurden dies wieder zurückgezogen.