Die Zukunft des Internets

Man muss auf das aufpassen, was man verlinkt. Man muss Acht geben, dass man nichts falsch benutzt. Man muss schauen, ob man mit dem richtigen Partner im Internet unterwegs ist. Rosige Zukunft des Internets. So kann einem das nicht mehr gefallen.

Ich habe ja oft genug lang und breit über rechtliche Konsequenzen geschrieben, die einem Nutzer widerfahren können, wenn er auf irgendwelche Inhalte im Internet hinweist. Da gibt es diese irrsinnigen Urheberrechtsdinge, wenn ich irgendeinen fremden Inhalt bei Facebook oder  Google+ verlinke und NICHT das eventuell generierte Vorschaubild entferne. Dann könnte ich aufgrund dieses Thumbnails, für das ich ja nichts kann, schon eine Abmahnung einkassieren. Außerdem könnte ich wegen des Vorschautextes eine Rechnung wegen des Leistungsschutzrechtes bekommen. Man hütet dich bisweilen, überhaupt noch irgendwo hin zu verweisen, weil man eben immer nur Ärger bekommen könnte.

Und dann kommt die Drosselkom – Entschuldigung, natürlich die Deutsche Telekom – daher und will neue Tarife einführen, die nach einem bestimmten Volumen die vertraglich zugesicherte Leistung des Anschlusses gewaltig reduzieren können. Das passiert aber nicht bei eigenen Angeboten des Konzerns oder bei Diensten, die für die volle Bandbreite Geld auf den Tisch gelegt haben. Das hat zur Folge, dass ein Zweiklassen-Internet entstehen könnte. Und das kann von keinem gewollt sein. Zumindest kann ich mir das nicht vorstellen.

Und dann gibt es ja noch die AdBlocker-Geschichte. Ursprünglich wirklich aus dem Grund entstanden, weil eben die Werbung auf diversen Seiten überhand genommen hat. Damit man die Inhalte auf den Seiten überhaupt wahrnehmen konnte, hat man die Werbung kurzerhand ausgeschaltet. Doch nun gibt es eine Zweiklassengesellschaft: Wer bei AdBlock Plus genug bezahlt, dessen Werbung wird weiterhin angezeigt. Und wer genug bezahlt, auf dessen Seite wird die Werbung auch weiter angezeigt. Wer sich das nicht leisten kann, hat halt Pech.

Ein solches Zweiklassen-Internet kann keiner wollen. Und so etwas kann auch keiner gut finden und ggf. sogar fördern wollen. Jeder, der im Internet mit finanziellen Mitteln irgendwen beschneiden will, der schafft eine Art Premium-Internet. Das könnte die Zukunft werden. Und dagegen muss man etwas tun. Denn kommt das Zweiklassen-Internet, werden eben finanzschwache Teilnehmer (Anbieter und Nutzer gleichermaßen) größtenteils von draußen zugucken müssen.

Mit irgendwelchen Petitionen auf irgendwelchen Aktions-Plattformen erreicht man nichts. Man muss politisch aktiv werden oder Leute, die für ein freies Internet stehen, unterstützen. Ich gebe hier keine Empfehlung ab, aber schauen Sie genau hin, wer etwas für Informationsfreiheit und unbeschränkte Nutzung des Internet tut.

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