Outlook und Links: Eine unmögliche Kombination

Eigentlich halte ich Outlook für ein gar nicht so schlechtes Programm. Was damit aber in letzter Zeit so abgeht, kann man einfach nicht mehr so stehen lassen. Ich habe ja von einigen Anpassungen erzählt, mit denen man sich die Arbeit vereinfachen kann. Aber ich habe auch Probleme benannt. Ich bin ja nicht so der Abnick-Onkel, der immer alles nur gut findet. Aber jetzt ist etwas mit Outlook passiert, das wir einfach mal diskutieren müssen. Es geht um Links. Also: Packe die Adresse zu einer Webseite in deine Mail und hab Spaß.

Ich könnte ausrasten!

Wir haben eine ganze Menge Tickets gehabt, in denen es darum ging: Wir haben in unseren Email-Signaturen standardmäßig die Adresse zu unserer Webseite enthalten. Warum landen die denn nun immer im Spam? Es handelte sich jedes Mal um Konten in Microsoft 365. Da suchst du dir einen Wolf. Microsoft kam dann daher und hat erzählt: Hey, stellt einen Request, dass die URL frei gegeben wird, dann funktioniert das wieder.

Mal im Ernst: Wollen die mich veralbern? Du schickst eine Email mit deiner Adresse vorname.nachname@firma.de, und in der Email taucht www.firma.de auf. Und diese Mail ist Spam? Das ist meiner Meinung nach eine ideale Möglichkeit, um Tickets zu produzieren. Spinnen die bei Microsoft? Wie das zu tun ist, schreibt Microsoft hier. Aber ganz ehrlich, so kannst du doch nicht mit dem Medium Email umgehen. Oder sehe ich das irgendwie falsch? Ich bin ja nur ein Supporter und mache das auch erst 20 Jahre.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass irgendwas mit Links schief läuft. Damals war es Outlook 2016, also nix mit Cloud. Und jetzt gibt es noch was nettes: Seit dem Juli-Update werden Links komplett blockiert. Und man soll laut Microsoft in den Internetoptionen herum popeln, um das Problem zu umgehen? Weil die Herrschaften nicht dazu in der Lage sind, mit Links in Emails umzugehen? Mal Tacheles: Das ist mit nichts auf der Welt zu erklären. Wen wollen sie denn zum Narren halten?

Aber Outlook ist halt State of the Art

Was meint ihr, wie oft ich im Support beim Beheben von Email-Problemen das „Outlook im Web“ – kurz: OWA – empfohlen habe und wie oft mir gesagt wurde, dass „wir sowas nicht nutzen“? Alter, dazu brauchst du nicht mal eine Software-Lizenz. Und es funktioniert gemeinhin, außer du hast deinen Server oder Interneteinstellung zerbastelt. Aber „sowas“ drückt es dann ganz gut aus: OWA läuft auf einer Webseite, ist also Internet, also bäh. Und da hat Microsoft leichtes Spiel.

Da werden dreckige, mit heißer Nadel gestrickte Updates unters Volk gewürfelt. Es fehlt nur noch der übliche „Kamelle!“-Ruf. Da so viele Anwender auf der Welt einfach nichts anderes kennen als Outlook, kann sich Microsoft halt alles erlauben. Und was Microsoft 365 betrifft, so kommst du mit einem alternativen Email-Programm wie Thunderbird oder so gar nicht erst ran. Da bekommst du eine verquirlte Fehlermeldung, die du nicht deuten kannst. Aber Outlook kaputt updaten, nicht wahr?

Ruhig, Uhle!

Sorry, aber das regt mich kolossal auf. Was wir in letzter Zeit an Tickets rund um Email-Probleme auf dem Tisch hatten, bei denen wieder irgendwas auf Seiten von Microsoft in die Hose gegangen ist, kannst du echt niemandem erzählen. Und das sind ja nur die Tickets, von denen wir wissen. Das wird sicherlich bei anderen Dienstleistern vergleichbar sein. Und da frage ich mich ernsthaft, wie so etwas geht. Und es hört ja nicht bei Outlook auf. Das geht ja durch die gesamte Palette bei Microsoft.

Ich denke mir da immer: So müsste ich mal arbeiten, ich wäre aber meinen Job bald los. Ich kann ja gar nicht so deutlich werden, was ich so im Hintergrund alles mitbekomme. Derzeit gibt es 12 mehr oder minder kritische Störungen im Umfeld von Microsoft 365. Die Nummer mit dem Schlüssel-Klau habe ich dabei noch gar nicht genannt. Aber was alles so an „Service Degrations“ derzeit bekannt ist, hinterlässt einen einigermaßen sprachlos.

Das ist am Ende auch der Grund, warum es hier im Blog die letzten Tage ruhiger abging. Der letzte Artikel ist nun auch 7 Tage her. Aber was willst du machen, wenn die größte Software-Bude der Welt nur noch dummes Zeug fabriziert? Ich werde mich nun erstmal beruhigen. Vielleicht lese ich zur Entspannung ActiveSync-Protokolle, um herauszufinden, warum ein iPhone immer Kalendereinträge in Exchange Online kaputt macht. Soll ja auch schön sein.

One Reply to “Outlook und Links: Eine unmögliche Kombination”

  1. Das ist ja wohl echt eher bedenklich. Ein Mail-Programm, welches von sich aus entscheidet, was Spam ist und was nicht?
    Ich möchte schon ganz gerne selber entscheiden was SPAM ist und was nicht – wenn es mir zu bunt wird dann greife ich bei Outlook zum umfangreichen-Regel-Assistent und baller die Mails in den Schrott – aber bitte nicht umgekehrt.
    Und was den ganzen schäbigen Rest – grade mit dem Umstieg auf die Cloud angeht: Da gehen wir noch witzigen Zeiten entgegen. Aber dann sind die Entscheider, die den Krampf verbockt haben schon längst zum nächsten Unternehmen weitergezogen..

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