Startpage.com: Warum eigentlich nicht?

Habt ihr schonmal von der Suchmaschine Startpage.com gehört? Ich bekomme kein Geld von denen. Aber dennoch kann man diese europäische Google-Alternative nennen. Die Nummer, die da der niederländische Dienstleister Surfboard Holding B.V. durchzieht, ist eigentlich ganz einfach: Suchanfragen werden an Google weitergeleitet und dadurch anonymisiert. Damit wird der Datenschutz der Anwender sehr hoch bewertet. Und deshalb kann man auch eigentlich mal empfehlen, diese Suchmaschine zumindest mal auszuprobieren.

Was hat es mit Startpage.com auf sich?

Die Startseite von Startpage.com - Klickt auf das Bild, um dorthin zu kommen
Die Startseite von Startpage.com – Klickt auf das Bild, um dorthin zu kommen

Die Suchmaschine Startpage.com existiert seit 2006. 14 Jahre sind eine lange Zeit. Die Seite hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Auch die Nutzer der Suchmaschine wissen den Nutzen und den Datenschutz zu schätzen. Die Surfboard Holding B.V. betrieb vorher die Suchmaschine Ixquick, die auch beliebt war bei den Fans. Aber die Anwender wünschten sich einen einfacheren Namen. Und so kam der Betreiber aus Zeist auf den simplen Namen Startpage.com.

Die Suchmaschine verzichtet auf das von Google her bekannte Targeted Advertising. Mit der zielgerichteten Werbung (die deutsche Übersetzung) geht es hauptsächlich darum, möglichst zielgenau Werbung an Nutzer und Nutzergruppen auszuspielen. Das geht nicht ohne Nutzer-Analyse. Startpage.com finanziert sich offenbar anders. Man setzt zur Finanzierung stattdessen auf nicht-personalisierte Werbung. Die bringt zwar vermutlich nicht so viel ein, spioniert dafür aber nicht die Nutzer aus.

Datenschutz wird groß geschrieben

Jaja, ich weiß schon: Das klingt wie eine Werbeanzeige. Aber was soll ich denn machen? Ich nutze seit längerer Zeit die Öko-Suchmaschine Ecosia. Ich bin mit der zufrieden. Die verkauft ebenfalls keine Nutzerdaten. Sie arbeitet mit Sponsoren zusammen, die anhand der Menge an Suchanfragen Bäume pflanzt. Oder so ähnlich. Startpage.com ist mir halt in letzter Zeit vermehrt aufgefallen, weil ich häufiger Zugriffe von dieser Suchmaschine her habe. Und deshalb erzähle ich ja darüber.

Jedenfalls erzählt Startpage.com davon, dass sie den weltweit wirksamsten Datenschutz eingeführt haben. Anders als Google erfassen sie keine IP-Adressen der Nutzer oder setzen Cookies. Zudem werden keine Daten gespeichert und an Dritte weitergegeben. Des Weiteren gibt es eine verschlüsselte Verbindung und ein kostenloser Proxy-Service. Das gesamte Angebot fand wohl auch die Stiftung Warentest gar nicht so übel. Das ist hier alles nachlesbar.

Aber das sieht alles so anders aus!

Der Browser, der am weitesten verbreitet ist, ist der Google Chrome. Der bringt natürlich die Google Suchmaschine mit. Der Edge bei Windows 10 hat Bing an Bord. Dennoch kann ich mir doch Ecosia, Startpage.com oder was auch immer als Suchmaschine installieren und dann auch nutzen. Die App gibt es natürlich für Android und für iOS. Im jeweiligen Browser füge ich die Seite einfach als Suchmaschine hinzu. Fertig ist die Laube. So kann ich das auch mit Qwant, DuckDuckGo oder Ecosia machen.

Natürlich sieht das anders aus als die Suchmaschine von Google. Aber daran gewöhnt man sich sehr schnell. Was ich halt sehr angenehm finde, ist das Fehlen von irgendwelchem Werbe-Gedöns innerhalb der Suchergebnisse. Das macht das Suchen mit solchen Suchmaschinen wie eben auch Startpage.com sehr entspannt. Das habe ich auch mit Ecosia als enormen Pluspunkt empfunden. Machen könnt ihr natürlich, was ihr wollt. Aber wir wollen doch alle Google etwas die Macht nehmen. Und mit solchen alternativen Suchmaschinen gelingt das vielleicht ein bisschen.

Startpage.com könnt ihr ganz einfach am Computer einrichten. Für den Google Chrome gibt es hier eine Erweiterung. Und im Edge? Da geht es eigentlich noch einfacher. Das ist hier erklärt. Es gibt also nicht wirklich viele Ausreden, oder?

Welche Auswirkungen hat das Alles?

Ich finde ja, dass man den Datenschutz gar nicht ernst genug nehmen kann. Klar, man darf jetzt nicht alles verteufeln. Es ist nun einmal bequem, wenn Google mich als Nutzer mit der Zeit immer besser kennenlernt und mir passende Ergebnisse anzeigt. Aber es ist eben auch der Fall, dass genau aus diesem Grund eine Filterblase entsteht und mir eben nicht alles angezeigt wird. Die Auswirkungen, eine Alternative zu nutzen, können enorm sein.

  • Nutzer, die von Google zu Startpage.com wechseln, könnten sich erschrecken, wenn sie sehen, welche Ergebnisse noch von Suchmaschinen zutage gefördert werden, wenn die einen eben nicht kennen.
  • Webseiten-Betreiber könnten ein breiteres Publikum ansprechen und so ihre Webangebote vielleicht noch um einiges weiter entwickeln.
  • Das Internet könnte wieder freier werden, wenn die Marktsegmente wieder mehr aufgeteilt sind und mehr Anbieter im jeweiligen Segment zugange sind.
  • Nicht zuletzt könnte auch der Datenschutz einen Sprung nach vorn machen.

Ob ihr nun DuckDuckGo, Qwant, Ecosia oder Startpage.com verwendet, ist eigentlich egal. Alle genannten bieten große Vorteile für die Nutzer im Vergleich zu Google und Bing. Man muss sich eben ein Herz fassen und den Umstieg rigoros durchziehen. Keine Sorge, das tut gar nicht weh. Und nach ein paar Tagen habt ihr euch daran gewöhnt. Also dann mal Klartext: Warum eigentlich nicht die Suchmaschine wechseln?

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