Cookie-Banner – Oder: Ich beobachte dich

Ich verstehe die Sorgen, die viele haben, seitdem ein Cookie-Banner faktisch verpflichtend wurde. Aber ich will eben auch mal ein paar Hintergründe aufschreiben. Denn es ist nun einmal so, dass es genügend Argwohn zu den „lustigen“ Sprüchen auf den Webseiten gibt. Und damit muss man aufräumen. Mir wurde ja schon alles mögliche unterstellt. Und genau deshalb dieser kleine Artikel. Es kann ja nichts schaden, etwas zum Cookie-Banner aufzuschreiben. Denkt ihr nicht auch?

Das nervige Cookie-Banner

Das Cookie-Banner dieser Seite (Klicken zum Vergrößern)
Das Cookie-Banner dieser Seite (Klicken zum Vergrößern)

Wer zum ersten Mal auf dieser Seite rauskommt, sieht diesen roten Balken am unteren Rand dieses Blogs. der Text dazu lautet:

Datenschutz-Hinweis: Diese Seite nutzt Website Tracking-Technologien von MATOMO, die hier lokal eingebunden sind, sowie den Zählpixel der Verwertungsgesellschaft Wort, um ihre Dienste anzubieten und stetig zu verbessern. Ich bin damit einverstanden und kann meine Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen oder ändern.

Text im Cookie-Banner

Den muss ich einbauen, ob ich will oder nicht. Das Blöde an der ganzen Nummer ist: Es wird ein Cookie gesetzt, welche Cookie-Einstellungen ihr wollt. Ja, das ist alles Theater. Und wer noch ganz bei Trost ist, dem gefällt das auch nicht. Aber was will ich machen? Es soll inzwischen Webseiten geben, die gar enorme Einbußen in den Besucherzahlen erleben, seitdem es diese Richtlinie gibt, dass Cookies nur noch mit Einwilligung gesetzt werden dürfen.

Der Hintergrund ist dabei klar: Die Werbeindustrie hat hier in der Vergangenheit viel kaputt gemacht. Wie das eben immer so ist. Das Internet wurde lange Zeit als Wilder Westen angesehen. Und die Werbeindustrie stellte die Glücksritter. Es kam nicht selten vor, dass Besucher von Webseiten gnadenlos ausspioniert wurden. Warum wird euch wohl in den Suchergebnissen bei Google wochenlang das Produkt angezeigt, wonach ihr bei Amazon gesucht habt?

Seit dem 01.10.2019 geht das nun nicht mehr ohne weiteres. Wobei: Die Suchergebnisse sehen immernoch so aus. Und prompt gehen häufig die Statistiken von Webseiten in den Keller. Denn wie schnell ist man dabei, lieber Cookies anzulehnen, statt sie bei Seiten, denen man über den Weg traut, weiterhin zu erlauben? Ich verstehe das und mache das auch häufig nicht anders als ihr. Aber problematisch ist das dann schon.

Schnüffle ich euch hinterher?

Cookie-Banner hin oder her: Hier scheint alles OK zu sein
Cookie-Banner hin oder her: Hier scheint alles OK zu sein

WordPress bringt ja Session-Cookies und sowas mit. Auch für diese Geschichte mit dem Cookie-Banner wird ein Cookie verwendet. Meine Suchmaschinenoptimierung RankMath macht auch ein Cookie. Und von YouTube kommt ein Cookie, das aber erst nach Aktivieren überhaupt gesetzt wird. Die Statistiken mache ich hier direkt im Blog mit MATOMO und habe alles mögliche anonymisiert. Und das sieht dann so aus, wie ich es im Folgenden zeige.

Besucherprofile sind keine verwertbaren Daten

Ob ein Cookie-Banner aktiv ist oder nicht, das ist ein Besucherprofil in Matomo (Klick zum Vergrößern)
Ob ein Cookie-Banner aktiv ist oder nicht, das ist ein Besucherprofil in Matomo (Klick zum Vergrößern)

Was zeigt mir nun ein Besucherprofil? Eine ID, die so gar nichts aussagt. Das Profil zeigt auch an, dass diese Besucherin / dieser Besucher aus Deutschland kommt und mit einem iPhone über die Google-Suche zu mir kam. Hier wurde dann mein Artikel über Bloglovin‘ aufgerufen und von dort „Über mich“ und die Artikel zum Spam aufgesucht. Und sonst? Sagt mir mal, welche verwertbaren Informationen das sind. Die ID hat nichts mit der IP-Adresse zu tun, sondern dient lediglich dem Wiederfinden im Protokoll.

Ich denke ja, dass diese Daten nun nicht sonderlich aussagekräftig sind, ob nun Lieschen Müller oder Max Mustermann bei mir im Blog aufgekreuzt sind. Das erreiche ich durch das Deaktivieren von allem möglichen in Matomo, nicht durch dieses Cookie-Banner. Ich habe immer geschrieben, dass mir Datenschutz wichtig ist, weshalb Cookies für Matomo deaktiviert sind. Ich erfahre nichts von euch, außer ihr teilt es mir mit. Auswerten kann man damit dann nur Besuche, keine Besucher.

Einstellungen widerrufen

Ja, setzt alle eure Einstellungen hier im Cookie-Banner zurück. Es nützt ja nichts. Ich habe nichts davon, euch zu verschaukeln oder mehr Daten einzuholen als unbedingt notwendig. Wie gesagt: Überdenkt eure Einstellungen, wenn ihr wollt. Es ändert ja nichts an diesem Blog. Wenn ihr das machen wollt, müsst ihr am Rechner im Browser einfach mal die Maus links unten hinhalten. Dann kommt das Cookie-Banner wieder hervor:

Zum Widerrufen müsst ihr das Cookie-Banner wieder hochholen
Zum Widerrufen müsst ihr das Cookie-Banner wieder hochholen

All diese Einstellungen sind vergleichbar auch mit dem Smartphone erreichbar. Jedenfalls: Setzt zurück, verändert eure Einstellungen, wenn ihr wollt. Darauf kommt es mir ja nun wirklich nicht an. Wenn ihr euch die Statistik seit Ende September anschaut, also seit kurz vor Beginn der Cookie-Richtlinie (eingekreist), dann seht ihr keine Einbrüche nach unten:

Trotz Cookie-Banner keine großen Einbrüche nach unten
Trotz Cookie-Banner keine großen Einbrüche nach unten

Deshalb kann ich ja auch fair bleiben. Ja, damit wird man nicht reich. Aber das war ja eh nie der Sinn dieses Blogs. Mit anderen Worten: „Ich beobachte dich“ gilt auf jeden Fall nicht, wenn es um dieses Cookie-Banner hier im Blog geht. Es gibt keine Einschränkungen, egal was ihr auswählt. Und so lang es geht, wird das auch genau so bleiben. Dann gebt mir lieber über PayPal einen Kaffee aus, das ist mir viel mehr wert, als dass ich eure Daten versilbere.

2 Replies to “Cookie-Banner – Oder: Ich beobachte dich”

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