13 Jahre Blog – Und immer noch ohne Plan

Und schon ist wieder ein Jahr rum. 13 Jahre Blog, simpel und ohne Plan. So, wie immer. Seit dem 17. April 2009. Ich glaube, das wird sich auch nicht mehr ändern. Oft genug habe ich die Richtung geändert. Weil das hier alles meine Sache ist. Ab und zu ändern sich halt die Ansichten, die Interessen und all das. Wenn man da hier allein so vor sich hin bloggt, kann es eben vorkommen, dass Themen mal mehr, mal weniger vorkommen. Ihr habt doch auch nicht immer die gleichen Interessen, oder?

Was gibt es über 13 Jahre Blog überhaupt zu erzählen?

Ja, ich weiß schon: 13 Jahre Blog, wie klingt das denn? Ach, ich weiß auch nicht. Ich will mich nie selbst feiern. Aber ich musste nun einmal auf den Trichter kommen, wie man die Suchmaschinen davon überzeugt, irgendwas mit dem Alter des Blogs zu verstehen. Und da ist „13 Jahre Blog“ die etwas gestelzte und unnatürliche Phrase, die ich dem Artikel ganz einfach mal übergeholfen habe. Dann ist das so, dass das eben nicht so großartig nach Pauken und Trompeten klingt.

Aber was gibt es denn überhaupt noch darüber zu erzählen, wenn man 13 Jahre Blog feiert? Dass mein Blog bis heute überlebt hat, trotz dass der keine Aussicht auf Erfolg und Fame haben wird? Na gut, von mir aus. Aber eigentlich ist es doch eher ein Grund, davon zu erzählen, sich selbst treu zu bleiben. Was nützen denn irgendwelche glatt geschliffenen Inhalte, wenn man sich damit nicht wohl fühlt? Ja, ich habe immer noch keinen Plan zum Blog. Außer dass ich davon erzähle, was mich so beschäftigt. Und ich denke, das ist auch gut so.

Celebrate good times, come on!

Alle Welt zelebriert Blog-Geburtstage. Fast immer kommt es dabei zu einer Rückschau auf bereits gebloggtes. Ja, ich habe das auch oft gemacht. Aber es geht auch anders. Und das will ich mal versuchen. Die Nic hat 2019 auch 13-jähriges im Blog gehabt. Ja, man kann da jetzt wieder viel von „Learnings“ und all dem Quatsch erzählen. Der Fakt ist doch bei ihr der gleiche wie bei mir: „What you see is what you get.“ – Ich verstelle mich halt nicht oder will irgendwelchen Algorithmen gefallen.

So, wie es Nic schreibt, sehe ich das auch. Ich kann mich doch nicht 13 Jahre lang verstellen und „im echten Leben“ anders sein als im Blog. Wie hätte das denn so lang funktionieren sollen? Und so, wie ich mich in der Realität (wobei das Schwachsinn ist) immer wieder neu erfinden muss, so bekommt auch der Blog immer mal eine neue Ausrichtung. So ist das Leben. Einfach, aber genial, oder? Was machen denn die ganzen Ein-Themen-Blogs, wenn es das eine Thema nicht mehr gibt? Siehste!

Insofern finde ich schon, dass das ein Grund zum Feiern ist, dass es jetzt 13 Jahre Blog sind (Da war schon wieder die Phrase). Ich habe immer darauf Acht gegeben, dass ich mich selbst niemals verrate. Ich stehe hinter jedem einzelnen fucking Blogartikel. Da sind immerhin knapp fünfeinhalbtausend. Da sind Artikel dabei, die wurden zu großen Knallern im Internet. Und viele, die mir wichtig sind, auch wenn sie keine Sau liest. Aber es ist mein Zeug. Darauf passt man nun mal auf, oder?

Schreib einen Blog, da machste was mit!

Was hab ich schon alles hier erlebt! Klar, 13 Jahre Blog bleiben nicht ohne Spuren. Vor 5 Jahren beim achtjährigen Jubiläum habe ich davon erzählt, wie ich mit dem Bloggen angefangen habe, was so die Stolpersteine waren, wie meine Haltung ist und all das. Wisst ihr, als kleiner, popeliger Blogger, der einfach nur seine Gedanken mitteilen will, hat man keine Lobby. Und so wurde ich von Anwälten heimgesucht, ich wurde ausgelacht, ich wurde beklaut und all das.

Ich bin da nicht nachtragend. Bisher hat der Blog immer überlebt. Und er ist eben meine Spielwiese. Gleichwohl bedeutet so ein Blog auch immer Arbeit. Mehr als einmal hatte ich schon gedacht, dass ich den Blog an die Wand gefahren hätte. Technische Fehler hier, Unachtsamkeiten da: Das ist ja das Eine. Das Andere ist dann aber, dass ich mich oft genug an Statistiken festgeklammert hatte. Wie oft wird irgendwas aufgerufen? Und das treibt einen um.

Ich mache mich dahingehend aber nicht mehr so verrückt. Mir ist doch klar, dass ich nicht mehr die Klickzahlen habe, über die ich mich mal gefreut hatte. Die haben um etwa 30% abgenommen. Aber das Gute an der ganzen Situation ist, dass ich mir treu geblieben bin. 13 Jahre Blog bedeutet eben auch, dass du das Schiff auch durch solche Stürme durch bugsieren musst, wenn es nicht untergehen soll. Und wer weiß, vielleicht kommen mal wieder mehr Besucher hierher.

Du solltest unbedingt… – Einen Scheiß muss ich

Was hat man mir nicht schon empfohlen, was ich alles unbedingt machen müsste, um den Blog nach vorn zu bringen. Ich hatte mir das selbst dann auch mal eingeredet. Zwischendurch gab es immer mal so Wortmeldungen von mir, die wie aus einem Personal Training Handbuch klangen. Nein, das muss ich alles nicht mehr mitmachen. Ich bin alt genug, dass ich weiß, was ich erreichen kann und was nicht. Vor allem, wenn ich mir treu bleiben will.

Und das ist es doch am Ende: Es ist vollkommen irrelevant, was du machst, so lang du morgens deinem Spiegelbild gegenüber treten kannst. Und genau so mache ich hier weiter. Ich weiß ja, dass ich die Weltherrschaft nicht an mich reißen kann. Aber ich weiß eben auch, was ihr gern lest. Das sind die technischen Artikel, in denen ich irgendwas erkläre. Und es sind die Musik-Artikel. Beide Sparten machen 3/4 aller Aufrufe aus. Und das seit Jahren. Damit kann ich gut leben.

Euch wird niemand sagen können, was bei euch besser laufen kann. Probiert es selbst aus. Versucht aber nicht, euch selbst in die Tasche zu lügen. Das merken andere. Das ist meine große Erkenntnis, die ich bei 13 Jahre Blog (Ein letztes Mal diese Phrase) habe. Oder wie es irgendwelche Möchtegern-Besserwisser immer erzählen: Das ist mein Learning. Hört einfach auf, euch hinter solchen Begriffen zu verstecken. Seid einfach ehrlich und bleibt euch treu. Alles andere ist nur Quatsch.

3 Replies to “13 Jahre Blog – Und immer noch ohne Plan”

  1. Henning, 13 Jahre sind echt stark. Mein Blog wird im September erst 3. Aber immerhin auch schon 3. Ich hoffe, dass mein Blog auch lange „überlebt“. Das Schreiben macht mich nach wie vor verdammt viel wie dir. Mit meinem Blog möchte ich daneben auch aufzeigen, dass Inklusion wichtig bleibt und Behinderte nicht dumm sind.

    Und du hast jetzt einen Leser mehr. Ich habe deinen Blog vorhin zufällig entdeckt und hängen geblieben. Weiter so! :-)

    Lorenzo

    1. Na, das freut mich, dass du gleich dableiben magst. Es wird nicht immer für jeden was dabei sein.

      Ach, mach dir mal keinen Kopf, Inklusion bringt immer Themen mit sich. Ich hab ja mal in deinen Blog geschaut. Ich glaube schon, dass du da jede Menge zu erzählen hast, auch abseits von Inklusion. Ein Blog ist nunmal ein Blog ist ein Blog ist ein Blog.

      1. Henning, bitte schön. Dein Blog ist wirklich klasse! :-) Ich werde ihn regelmäßig lesen. Das macht mir Spaß. Du schreibst echt gut. Apropos Spaß: Gestern habe ich im Satz „Das Schreiben macht mich nach wie vor verdammt viel wie dir“ das Wort Spaß leider vergessen. Es sollte eigentlich heißen: „Das Schreiben macht mich nach wie vor verdammt viel Spaß wie dir“. Vielleicht hast du es schon geahnt.

        Lorenzo

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