Top-Blog: Wozu das Alles? Und funktioniert das überhaupt noch?

Während ich ein wichtiges vollständiges Backup meiner Seite mache, um dann ein größeres Update durchzuziehen, denke ich über den Begriff Top-Blog nach. Was zum Geier ist das denn überhaupt? Und wieso denkt man daran, dass man seinen popeligen Blog auch dazu machen kann und muss? Das sind so Dinge, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob WordPress noch das Richtige ist. Und genau aus diesem Grund müssen wir uns mal über solche Begriffe unterhalten. Denn ich halte sie für wichtig.

Was ist denn ein Top-Blog? Und kann man das heilen?

Nein, Freunde, ich würde meine kleine, feine Spielwiese nie und nimmer als so etwas wie einen Top-Blog bezeichnen. Dafür bin ich nicht relevant genug. Also das denke ich. Ich versuche eigentlich nur, meine Gedanken aufzuschreiben, wie sie mir in den Sinn kommen. Dass ich damit den einen oder anderen in diesem so genannten Internet erreiche und ich damit auch ein paar Leser und Abonnenten und sowas habe, ist ein schöner Effekt. Und ich freue mich über jede und jeden, die oder der irgendwas hier im Blog liest. So habe ich mir ein gewisse Bekanntheit im Internet erarbeitet. Aber macht das meinen Blog zum Top-Blog?

Nein, denn ich veralbere ja keine Suchmaschinen und habe keine drölfzigtausend „Follower“ und schalte keine Werbung und gehe keine wahnwitzigen Kooperationen ein. Bei mir ist das so wie beim Sängerknaben Adel Tawil, der dereinst sang „Aber ich steh nur hier oben und sing mein Lied“. Ich kenne genauso wenig „den Weg“ wie er. Wer aber einen Top-Blog betreibt, behauptet ja so etwas von sich. Wie soll das gehen? Wurde man als Landkarte geboren, um so etwas behaupten zu können? Und wenn wir uns jetzt mal so umschauen, können wir ein paar von diesen Blogs benennen?

Sind es die zu Magazinen mutierten Techblog-Monster, die einen „Editor in Chief“ haben? Sind es Satire-Magazine in Blog-Form? Oder etwa verschwurbelte Blogs, die angeblich „echte Nachrichten“ haben? Vielleicht sind es auch die Blogs, die täglich Instagram durchforsten und aus einem Frauen-Hintern im Tanga, den sie auf Instagram geklaut haben, einen mit Werbung garnierten Artikel zusammen wursten? Sagt es mir. Was sind denn Top-Blogs? Mir scheint, dass da die Blogger, die da nichts professionell machen, eh keine Chance haben, in diese illustere Runde zu kommen. Aber auch das muss nicht unbedingt stimmen.

Nein, das hat nicht mehr viel mit dem Bloggen an sich zu tun. Gleichwohl ist mir bewusst, dass sich diese Tätigkeit und auch die Blogs an sich gewandelt haben. Dennoch müsste man sich eigentlich fragen, ob man so einen Größenwahn heilen kann. Ich habe ja nichts dagegen, wenn sich Blogs professionalisieren. Ich versuche ja auch immer wieder, hier das eine oder andere zu verbessern. Aber dann sollen sich die professionellen Blogs nicht mehr Blogs, sondern Magazine nennen. Dann würden vielleicht auch wieder relevantere Teilnehmer beim Bloggen sichtbar werden.

Wie wird man denn Top-Blogger?

Wenn ich nun also hergehen würde und aus meinem feinen Spielzeug einen Top-Blog machen wollen würde, wie müsste ich das denn machen? Es gibt ja sogar ein ganzes Blog-Verzeichnis, das solche Blogs auflistet. Also muss es welche geben. Die wichtigste Erkenntnis, die ich hier gewinnen konnte, ist: Auch große Blogs haben niemals ein Monopol auf ein Thema oder auf eine Nische, nur vielleicht ein etwas größeres Stück vom Kuchen. Kein Blog muss klein und irrelevant bleiben. Also heißt das, dass jeder vom Tellerwäscher zum Millionär werden kann? Na klar, jeder hat mal klein angefangen.

Ich glaube, ein Top-Blog entsteht dann, wenn der Autor oder die Autoren mit voller Leidenschaft dabei sind und sich in die Seele schauen lassen. Man muss dazu in der Lage sein, auch mal Blut-Schweiß-und-Tränen-Artikel zu schreiben. Wenn ein Artikel fertig ist, muss auch der Schreiberling am Ende sein. Ich habe ja mal aufgeführt, wie ich mir den Blog-Prozess vorstelle. Man muss immer dazu bereit sein, noch einen Schritt mehr zu gehen. Niemand darf damit zufrieden sein, was man so bisher zusammen geschrieben hat. Und dazu braucht niemand einen Editor in Chief.

Am Ende bedeutet das, dass jeder dranbleiben muss. Es genügt halt nicht, nur hier und da mit einem Artikel um sich zu werfen. Kontinuität ist das Stichwort. Wenn ich nicht regelmäßig Inhalte veröffentliche, zu denen ich stehe und die mich Zeit und Nerven gekostet haben, brauche ich mich nicht zu wundern, dass man mich nicht ernst nimmt. Und das ist es doch, was einen Blog zu einem Top-Blog macht. Keine Besucherzahlen, kein Bullshit-Bingo über SEO-Tricksereien und dergleichen. Wenn jemand seinen Blog lebt, dann ist es das, was es ist: Sein persönlicher Top-Blog.

Mittlerweile sind nun auch Backup und Update durch. Mein Spielzeug scheint noch irgendwie am Leben zu sein. Top hin oder her. Aber ich wäre wahrscheinlich unglücklich, wenn mein Blog kaputt gehen würde. Deshalb versuche ich, auf ihn Acht zu geben. Ich habe ja nur diesen einen.

2 Replies to “Top-Blog: Wozu das Alles? Und funktioniert das überhaupt noch?”

  1. Hallo Henning, mir geht es wie Dir. Ich habe gar nicht den Ehrgeiz, ein Top-Blogger zu sein, was immer man darunter verstehen kann. Ein Blog ist für mich eine persönliche Spielwiese, mit der ich natürlich andere Menschen erreichen will. Wer hat nicht gerne Leser? Aber so mancher Blogpost ist auch nur mein persönliches Tagebuch, einfach etwas, was ich für mich festhalten will, seien es Gedanken oder Berichte über Museumsbesuche. Da bei mir das Blog genauso ein Hobby ist wie bei Dir, haben wir doch alle Möglichkeiten, ohne uns um Top scheren zu müssen.
    Liebe Grüße
    Susanne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert