Daft Punk: Nach 28 Jahren ist es vorbei

Gestern ging bei vielen meiner Kontakte ein großen „Ooooch nöööö“ um, als ein Video die Auflösung von Daft Punk bekannt gab, die dann später bestätigt wurde. Das Internet trägt Trauer. Aber wenn ich ehrlich bin, muss ich mich fragen, ob ich sie vermissen werden. Ich bin unentschlossen. Ich habe nicht einen Tonträger von ihnen, kenne vielleicht eine Handvoll Lieder, von denen ich den größten Teil jetzt nicht so prall fand. Aber eines müssen wir festhalten: Daft Punk mit den lustigen Helmen waren ein Farbtupfer im Musikzirkus.

Wer waren denn Daft Punk überhaupt?

Was bedeutet denn überhaupt der Begriff „Daft Punk“? Blöder Punk? Beknacktes Zündholz? „Daft“ ist jedenfalls etwas nicht ganz so tolles. Jedenfalls kann man nachlesen, dass Daft Punk aus Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter bestanden. Der eine – Guy – ist ein französisch-portugiesischer Musiker, der eher wie ein Metal-Gitarrist als wie ein French House Star aussieht. Der andere – Thomas – ist der Sohn von Ottawan-Manager Daniel Vangarde, der „D.I.S.C.O.“ verbrochen hatte.

Wie gesagt, vom House-Projekt habe ich nicht viel in Erinnerung. Und so war es mir gar nicht bewusst, dass es die Band ja doch ganz schön lang gab. 1993 haben sie sich gegründet. Etwa 1987 hatten die beiden schon ihre erste gemeinsame Band. Damals waren sie zu dritt. Zur Band „Darlin“ gehörte noch ein Gitarrist. Sie waren frische 12 zu der Zeit. Naja, das Projekt war dann schnell vorbei. Und 1993 setzten sie sich dann Helme auf.

Von „Around The World“ bis „I Feel It Coming“

Die Wikipedia kennt 26 Singles von Daft Punk. Mir sagen vom Titel her nur eine Handvoll etwas. Das erste Mal nahm ich mit „Around The World“ Notiz von ihnen. Das war schon irgendwie andere House Musik, so mit einem Touch von Funk. Naja, und im Video die ganzen behelmten Tänzerinnen. Ich wusste nie so richtig, wie ich das Alles einschätzen sollte. „Around The World“ war 1997, es war die dritte Single der Band. 3 Jahre oder 3 Singles später kam dann „One More Time“, was ja jeder kennt.

Und dann gab es zwar Singles und alles mögliche, aber es dauerte dann bis ins Jahr 2013, bis ich wieder richtig was von ihnen wahrnahm. Es war Pharell Williams, der mit ihnen „Get Lucky“ zum Welthit machte. Und 2016 kam dann der Sänger The Weeknd auf die Idee, mit Daft Punk „I Feel It Coming“ aufzunehmen. Das war es eigentlich, was ich bewusst mit Daft Punk in Verbindung bringe. Dazu gehören in den 28 Jahren noch 4 Studioalben und Live-Alben und der ganze Kram.

Nebenbei kam Thomas Bangalter 1998 mit einem eigenen Projekt um die Ecke, was mir sofort etwas sagte. Von „Stardust“ sagt mir eigentlich nur „Music Sounds Better With You“ etwas. Auch da waren die Helme dabei. Es soll auch laut Wikipedia die einzige Single des Projektes gewesen sein. Der Guy hatte nebenbei immer mal wieder für andere Musiker geschrieben und auch produziert. Naja, und nun haben sie sich getrennt.

Kein „Soundtrack meines Lebens“

Ich habe ja mal über meinen Soundtrack geschrieben. Da ich mit dieser Art House Musik nicht allzu viel anfangen kann, gehören Daft Punk leider nicht dazu. Jaja, ich weiß schon: „Wie kannst du nur?“ – Aber so ist das nun mal. Ich weiß schon, wie einflussreich die beiden waren. Gerade Ende der Neunziger war ja viel von dieser Art Musik zu hören. Ich kann mich an eine CD „Club Rotation“ oder so erinnern, die voll war mit genau solcher Musik. Ich glaube, auch „Schiller“ hatte ein Nebenprojekt, das so klang.

Bekannt ist auch das Lied „Lady“ von Modjo. Das gehört auch in diese Richtung und hat irgendwas mit Daft Punk zu tun. Also: Dieser French House ist nicht so mein Ding. Gleichwohl ist mir klar, was Lieder wie „One More Time“ oder „Get Lucky“ ausgelöst haben. Ob ich Daft Punk vermissen werde? Keine Ahnung. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie in der Musikwelt ein Loch hinterlassen werden. Mit oder ohne Helm, sie waren halt etwas anders. Aber vielleicht kommt ja „Stardust“ zurück.

Daft Punk - One More Time (Official Video)
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Daft Punk – One More Time
Daft Punk - Get Lucky (Official Video)(Full HD - 1080p)
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Daft Punk & Pharell Williams – Get Lucky

4 Replies to “Daft Punk: Nach 28 Jahren ist es vorbei”

  1. Daft Punk – ja, die Musik kenne ich ungefähr so wie Du – gut tanzbar – angenehm zu hören – aber davon ein ganzes Album kaufen? Da sag ich dann auch „Och Nööö..“
    Dass nach 28 Jahren die Luft raus ist – ja, das ist ja länger wie manche in ihrem Berufsleben mit anderen Kollegen zusammen arbeiten. Ich denke auch, dass es extrem schwer fällt etwas neues zu kreieren, weil man einfach zu eingefahren ist – irgendwann sind alle Ideen verbraucht alle Klangroutinen verbraucht. Viele Bands trennten sich schon viel früher, weil die einzelnen Musiker sich in anderen Musik-Sparten austoben wollten oder mal Bock auf Solo-Alben hatten. Jon Anderson von Yes der mit Vangelis auch ganz nette Mukke machte. Sting von Police, der Solo nicht mehr mein Fall war – aber der Künstler macht halt, was der Künstler braucht.
    Solange sich die Rolling Stones nicht trennen ist dieser Planet noch nicht verloren.. ;-)
    CU
    Peter

    1. Siehste, so, wie du das mit den Stones siehst, so sehe ich das mit OMD. Alter Falter, die sind 41 Jahre unterwegs. Ja, zwischendurch gab’s da nen mörderischen Krach, und die sind auseinander gerannt, was dann auch in so vielen Solo-Stücken von Andy McCluskey als OMD zum Ausdruck kam. Aber hey, letztlich machen sie doch weiter.

      Du hast vollkommen Recht. Daft Punk waren mit ihren Helmen und so schon sehr speziell. Vielleicht hat sie das ja enorm eingeengt. Und wenn dann die Luft raus ist, was willst du da machen?

      1. Manchmal kann man sich nach einer Trennung neu erfinden. Dass die beiden Musik machen können hat man ja gesehen, als Sie die Filmmusik für Tron aus den Disney-Studios komponieren durften.
        Ich wünsche den beiden jedenfalls viel Erfolg beim Neuanfang..

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