Es heißt, dass es zu Umstrukturierungen im Nachwuchsbereich von RB Leipzig kommt. Am Ende der Saison wird der Club seine U23 vom Spielbetrieb abmelden. Und das trotz einem derzeit guten 4. Tabellenplatz in der Regionalliga Nord / Nordost. Man begründet das Ganze mit einer Optimierung der Nachwuchsarbeit und will die Teams der U17 und U19 stärken. Man will damit erreichen, so genannte Top-Talente schneller an die Profis heranführen zu können. Aber blöd ist es schon.
Klar, der große Vorteil bei so etwas ist, dass der Club flexibler wird. RB Leipzig hat derzeit mit terminlichen Problemen zu kämpfen. Das zieht sich organisatorisch bereits durch die gesamte Saison. Und wenn der U23 der Aufstieg in die Dritte Liga gelingen würde, würden sich diese Probleme wohl noch verstärken. Mit dem Rückzug habe man wohl künftig mehr terminliche Flexibilität für kurzfristige Testpartien für Reservespieler und dergleichen. Und man will so erreichen, dass allen Kaderspielern der Profis und der U19 regelmäßig Spielpraxis gegeben werden kann.
Problematisch war die U23 schon, da muss man einfach ehrlich sein. Denn es mussten regelmäßig Spieler für diese Mannschaft abgestellt werden. Das wird ja nun in Zukunft entfallen. Trainer Robert Klauß, der die U23 erfolgreich trainiert, soll dann zur neuen Saison die U17 übernehmen. Und U19-Trainer Achim Beierlorzer soll dann das Nachwuchsleistungszentrum übernehmen. Das sind ziemlich konkrete Planungen. Alles vor dem Hinblick, flexibler zu werden. So liest sich zumindest alles, was es dazu zu sagen gibt.
Klar: Spieler werden so flexibler, und die U23 war vielleicht ein Klotz am Bein. Aber was soll denn mit Spielern passieren, die perspektivisch zu den Profis gehören können, aber zu alt für U17 und U19 sind? Die Leipziger Vereine Lok und International dürften hier relativ einfach mit gut ausgebildeten Spielern den Kader ausbauen können. Und das ist es, was ich irgendwann mal meinte, dass nämlich RB Leipzig der gesamten Region gut tun würde. Aber man muss es nicht schön reden: Der Rückzug der U23 ist ein Verlust.
Für viele Fans des Clubs stellt die U23 ein wichtiges Element im Gefüge der einzelnen Teams dar. Ich bin mir aber nicht sicher, ob tatsächlich das Nachwuchskonzept nun gleich gestorben ist, nur weil es dieses Team künftig nicht mehr geben wird. Vielleicht ist ja wirklich mehr Flexibilität gegeben, was dann vielleicht wirklich den Nachwuchs mehr an die Profis bindet. Wer weiß, wohin das den Club führt. Aber die U23 werden viele Fans wohl schmerzlich vermissen.
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— rotebetefreund (@rotebetefreund) February 8, 2017
Aber wer weiß: Sportdirektor Rangnick hatte dieser Tage mal irgendwo erzählt, er hätte gern zwei Teams, um die künftige Beanspruchung in Pokal, womöglich in internationalen Wettbewerben und in der Liga auf mehr Schultern zu lagern. Es mag sein, dass das Alles irgendwie zu diesem Plan gehört. Und es ist genauso gut möglich, dass die oftmals arg dünne Personaldecke nicht mehr ganz so dünn ist. Aber das wird die Zukunft zeigen.