Die SPD huldigt ihrem Vize

Nachdem die CDU in Hann-Wo? ihrer Angela die Sonne über das Haupt brachte, ritten nun auch die ehemals roten von der SPD im Dorf an der Leine ein. Ja, beide Volksparteien polterten in Hannover herum. Beide!

Die CDU – oder vielmehr Angela Merkel – erzählte ja wenigstens, dass sie nicht nur in Hannover zum Biertrinken waren, um einen Bundesparteitag dort abzuhalten, weil dort die nächsten Landtagswahlen sind, und die Union diese nicht auch noch vergeigen will. Bei der SPD ist man da nicht so wirklich sicher. Schließlich haben die dort in Hannover der Erzengel Gabriel, Musterpapa Niedersachsen-Siggi sitzen, und bei dem ist man ja vor gar nichts sicher.

Die Genossen also genossen die Ausfahrt in die Provinz. Mir wurde einmal gesagt, dass Hannover außer der Messe und dem Stadion nichts zu bieten hat. Ich kann das nicht so wirklich beurteilen. Jedenfalls redet man von der niedersächsischen Landeshauptstadt gern von der Provinz. Und da eh schlechtes Wetter angekündigt war, traf man eben auch zahlreich ein. Im beschaulichen Rahmen, versteht sich.

Peer Steinbrück wurde als Vizekanzlerkandidat – und damit zum nächsten Bundesaußenminister – gewählt. Er soll eine derart lange Rede gehalten haben, dass den Delegierten vermutlich klar wurde, dass der liebe Herr lieber in die Welt hinaus geschickt werden soll, als den ganzen Bundestag mit seinen Wortbergen einzuschläfern.

Mit rund 93% erzielte das Finanz- und Redegenie einen schlechteren Wert als vor kurzem die amtierende Republik-Dompteurin Angela Merkel, die es auf knapp 98% schaffte. Bei ihr war man sich ja sicher, dass da eh niemand neben ihr hätte bestehen können. Bei der SPD hätte der Kelch aber auch durchaus an den anderen der so genannten „Rolling Stones“ gehen können, nämlich an den anderen Stein, der Steinmeier. Aber man bestätigte dann eben den ersten Stein, den Steinbrück.

Jetzt muss man ja wissen, der Steinbrück ist durchaus ein wirkliches Finanzgenie. Er ist ein kluger Mann. Aber es lässt sich nicht verleugnen, dass er eben auch einer der Hauptarchitekten der Agenda 2010 ist. Und würde Deutschland den Fehler machen und tatsächlich noch einmal Rot-Grün das Land überlassen, wären wir wohl bei einer Agenda 2030. Und die könnte noch neoliberaler ausfallen als die Agenda 2010.

Der Oberfinanzjongleur würde als erstes den 5-Euro-Wein abschaffen, da er den selbst nicht trinkt. Aber wenigstens hätten Raucher Glück, denn er würde dafür sorgen, dass er auch zum Ende seiner Amtszeit sich noch Zigaretten leisten kann. Er würde alles anhand von Bilanzen definieren und würde sich vermutlich wenig um Bedürfnisse des Volkes kümmern.

Wie gesagt, er ist ein kluger Mann, der Peer. Ich habe ja selbst schon geschrieben, dass ich ihn für einen brillanten Kopf halte. Aber Rot-Grün unter Steinbrück und Roth? Bitte nicht. Deshalb bleibt Steinbrück auch in der vermutlich stattfindenden großen Koalition der Vize.

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