Jetzt weiß ich wieder, wieso ich lange Zeit auf Nachrichtenthemen verzichtet habe und mich auch so eher unpolitisch im Netz verhalten habe. Leute, das ist ja unglaublich, was ich da so lesen muss. Der Trump hat Recht, wenn er behauptet, dass haitianische Einwanderer in den USA Hunde und Katzen essen würden? Die AFD in Deutschland hat Recht, weil… Ja, warum eigentlich? Ach, es finden sich immer irgendwelche Begründungen, egal wie weit hergeholt die sind. Deshalb mache ich bei dem Zauber nicht mit.
Versuch mal, unpolitisch zu sein!
Das da war mein letzter Artikel. Ich habe seitdem überlegt, was ich als nächstes erzählen könnte. Klar, ich hätte mich weiter mit dem Irrsinn beschäftigen können, der Sachsen und Thüringen – und wahrscheinlich auch Brandenburg – in diese idiotische Lage gebracht hat. Aber ich kann euch mal sagen, dass sich das für mich nicht mehr gut angefühlt hatte. Beruflich und fachlich gibt es derzeit nicht viel, was ich euch erzählen könnte. Und musikalisch will ich euch auch nicht langweilen.
Tja, was erzählst du denn dann, wenn du möglichst unpolitisch sein willst? Leute, das ist gar nicht so einfach. Zumal wenn du die Plattformen im Auge behältst, die sich Social Media schimpfen. Guck mal bei YouTube irgendwas, ein beliebiges Video. Wollen wir wetten, dass danach deine Startseite vollgestopft mit diesem Thema ist? So ungefähr ist das aber auch auf anderen Plattformen, wenn du den Algorithmus machen lässt, was er will.
Tja, und so hocke ich nun da mit Feeds und Startseiten voller Inhalte, wieso die Ostdeutschen so gewählt haben, warum das in Deutschland mit der Migration so eine Sache ist, was wohl hinter dem BSW steckt und so weiter und so fort. Und da beschloss ich, unpolitisch zu werden. Das bedeutet für mich sehr viel, da ich aus einem zutiefst politischen Elternhaus stamme. Aber mir ist das Alles sowas von unheimlich Boogie geworden. Was das heißt, steht hier.
Beware of die Anderen
Es gibt da so Blogs, die habe ich jahrelang sehr gern gelesen. Ich mache da wenig Aufhebens darum. Mal habe ich von ihnen in meinem Newsletter, der zu jedem ersten kommt, erzählt. Mal habe ich auf sie verlinkt. Ich habe sie auch dann und wann auf den Plattformen geteilt. Da sind ein paar dabei, die ich durchaus als gesellschaftliche Stimme der Vernunft angesehen habe. Aber wieso kommen die dann auf die Idee, allen möglichen Quatsch zu erzählen?
Nein, Leute, ich erwähne hier niemanden. Vielleicht bin ich auch nur in den letzten 2 Wochen seit der Landtagswahl in Sachsen übelst sensibel bei dem Thema geworden, sodass ich eine extrem kurze Zündschnur dahingehend habe. Aber wenn ich die von mir geschätzten Blogs im Moment weiter lese, werde ich wieder ein beklopptes Blutdruck-Thema bekommen. Und das kann und werde ich mir nicht leisten. Um also gesund zu bleiben, muss ich im Moment unpolitisch sein.
Das heißt doch dann aber auch, dass ich mich aus den Plattformen raushalten muss. Im Prinzip mache ich das sogar. Also größtenteils. Ich mache halt derzeit lieber mit meiner Musik rum. Und irgendwie fragt man sich immer mal wieder: Wie lang mache ich diesen Bums hier im Blog noch so weiter? Der Mensch hat nun mal immer mehr eine Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfischs. Was soll ich denn dann noch mit einem Blog?
Vielleicht ist es aber auch genau das: Ich war mein ganzes Leben lang ein Sonderling. Deshalb können unsere Nachbarn mit mir auch nicht allzu viel anfangen. Und wenn alle mit dem Bloggen aufhören oder nur noch irgendwelche Ich-beurteile-irgendwas-von-der-Ferne-Artikel verbrechen, muss ich doch eigentlich gegenhalten, also meinen Blog behalten und unpolitisch Dinge erzählen, die ich selbst erlebt habe, oder? Und ich glaube, das versuche ich mal. Kommt ihr mit?
Das klingt nach einem interessanten Ansatz! Vielleicht sind wir tatsächlich keine Sonderlinge, sondern einfach nur kreativ, indem wir einen Blog führen – das haben viele nicht! Ich mische mich auch gerne in politische Diskussionen ein, besonders wenn Wahlen anstehen, aber ich finde es wichtig, auch mal über andere Themen nachzudenken. Tägliche politische Diskussionen können wirklich anstrengend sein, und manchmal ist es gesünder, eine Pause davon zu machen. In meinem Blog habe ich auch angefangen, kürzere Artikel zu schreiben, um der verkürzten Aufmerksamkeitsspanne gerecht zu werden. Manchmal muss man nicht alles bis ins letzte Detail ausführen – das ist sicher auch eine gute Herangehensweise! 😊