Zwangsislamisierung christlicher Kinder in England

Ein fünfjähriges Kind hatte in Großbritannien ein Martyrium erlebt, erzählt die „Times“: Kein Schweinefleisch, keine Kette mit dem Kreuz, kein Englisch. Das christlich gläubige Mädchen kam laut „Times“ in eine streng muslimisch gläubige Pflegefamilie. Inzwischen ist das Theater vorbei, und das Mädchen lebt inzwischen bei ihrer Großmutter. Aber was war denn da eigentlich los?

Nimm das Kreuz ab und lern Arabisch!

Dieser Tage berichtete die „Times“ von einem Mädchen mit christlichem Hintergrund, das das oben stichwortartig genannte Martyrium erlebt hat. Der Artikel ist nun in Teilen hinter einer Bezahlschranke gelandet, sodass es sich nicht lohnt, ihn zu verlinken. Das Mädchen landete dem Artikel zufolge gleich in zwei streng muslimischen Haushalten, wo es eben das genannte erlebte. Das Ganze schlug hohe Wellen. Deutsche Medien steigen auch darauf ein. Von Zwangsislamisierung ist die Rede.

Im Londoner Stadtbezirk Tower Hamlets sind Krisen zwischen Ethnien und Religionen an der Tagesordnung. Und das Bezirksgericht hat am Ende entschieden, was mit dem Mädchen passieren soll. Es wurde Bezug auf Herkunft, Kultur und Religion des Mädchens genommen. Angeblich sei es zu der merkwürdigen Konstellation gekommen, weil zum Zeitpunkt der Überstellung keine weißen, christlichen Pflegekräfte verfügbar waren.

Mal wieder das richtige Futter

Soweit ich das sehe, ist das Ganze mehr oder weniger ein Missverständnis. Natürlich war das Unfug, das kleine Mädchen zu Leuten zu schicken, die weder der Sprache noch der Religion mächtig sind. Aber vielleicht ist es auch ein wenig anders. Vielleicht wohnt das Mädchen bei einer gemischten Familie, die Englisch spricht? Und entgegen anderer Behauptungen, vielleicht hat das Mädchen regelmäßigen Kontakt zu ihren Angehörigen?

Das Ganze ist jedenfalls wieder das richtige Futter für die entsprechende Klientel. Was in Frankreich der Front National und in Deutschland die AfD ist, das in Großbritannien die UKIP. Zudem gibt es die „English Defence League“, also die englische Verteidigungsliga, die aus der Hooligan-Szene stammt und eindeutig als rechtsextrem eingestuft ist. Für solche Leute ist es natürlich irrelevant, dass es gar nicht so schlimm ist, wie man behauptet.

Natürlich war das eine selten dämliche Idee. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es denn wirklich so war, wie die „Times“ behauptet und was n-tv, die WELT und die eher erzkonservativen Blogs kath.net oder freiewelt.net von der britischen Zeitung abgeschrieben haben. Eine Zwangsislamisierung war jedenfalls nicht beabsichtigt. Und dieser Fehler, wenn er denn vorlag, wurde korrigiert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert