Microsoft und der Internet Explorer – Fehler im System?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, ich bin kein überzeugter Freund des Internet Explorers. Aber: Nein, er ist nicht so schlecht, wie er oft genug dargestellt wird. Wenn er denn mal funktionieren würde, wie man hört.

Ich mache mir ein paar Gedanken zu dem immer noch am weitesten verbreiteten Browser der Welt. Irgendwie läuft da gerade etwas ganz schön schief. Darüber darf man mal reden, oder?

Jürgen fragt berechtigterweise bei BitBlokes danach, warum es immer wieder so eine Hetze auf den Internet Explorer gibt. Ich kann das ja auch nicht so richtig nachvollziehen. Ich habe gute Vergleichsmöglichkeiten. Ich teste meine Seite mit dem Google Chrome, mit dem Firefox und auch mit dem Internet Explorer. Dazu muss ich aber gleich anbringen, dass der Firefox auf meinem Computer zuhause nicht mehr installiert ist, weil dieser der langsamste der drei Browser ist. Tja, und zwischen Google Chrome und Internet Explorer stelle ich keine so riesigen Unterschiede in Sachen Geschwindigkeit oder Komfort fest. Insofern gibt es keinen wirklichen Grund für eine derartige Hetze.

Die größte Hetze kommt doch eigentlich aus der Mac- und der Linux-Welt. Von dort hört man ja am meisten solche Sprüche wie „Nimm keine Software von Microsoft, die können es einfach nicht„. Aber das stimmt einfach nicht. Das Problem ist doch, dass die Verteilung einfach so ist, dass man darüber schimpfen muss. Vor allem aber schimpft man auf das Produkt, was immer am weitesten verbreitet ist. Bei PCs ist es Windows, bei Browsern der Internet Explorer, bei Smartphones Android. So ist das leider. Wäre das alles immer gleich verteilt, dann würden wahrscheinlich weniger schimpfen. Aber so geht es immer um den Kampf des Davids gegen Goliath.

Da der Internet Explorer relativ weit ins System eingebettet ist, ist es sehr begrüßenswert, dass dieser mit „normalen“ Windows-Updates aktualisiert wird. Valdet Beqiraj hat deshalb bei IT-Blogger mal wieder aufgeschrieben, worum es beim bevorstehenden Patchday von Microsoft geht. Das Konzept, die Updates über Patchdays im Normalfall unter die Leute zu bringen, finde ich nämlich gar nicht schlecht. Und so wird eben auch der Internet Explorer auf diese Weise aktualisiert.

Wenn wir Glück haben, funktionieren danach noch einige Internet Explorer. Denn damit hat Microsoft irgendwie derzeit wahnsinnige Probleme. Es ist auf vielen Systemen derzeit der Fall, dass der Internet Explorer 11 nicht installiert / aktualisiert werden kann, dass die seltsamsten Fehlermeldungen auftreten, dass danach der Browser einfach nicht mehr funktioniert. Klar, die oben genannten Kreise werden jetzt wieder mit Firefox und Google Chrome kommen und auch von Windows abraten. Aber das ist ja gar nicht das Ziel. Der Internet Explorer muss zumindest dazu in der Lage sein, dass er funktioniert. Ist das nicht der Fall, hat man unter Umständen ein noch viel größeres Problem. Ja, ich weiß schon, man soll lieber Linux nehmen, aber: Siehe oben.

Ich meine, man kann Microsoft ja viel vorwerfen. Aber dass sie keine Lösung anbieten und den Nutzer im Regen stehen lassen, kann ich nun überhaupt nicht feststellen. Sollten Sie also derzeit Probleme damit haben, den Internet Explorer zu installieren / zu aktualisieren, dann sollten Sie vielleicht erstmal die Lösungshinweise von Microsoft durchgehen. Sollte danach immernoch kein Internet Explorer greifbar sein, kann man immernoch herum krakeelen.

Die Fehler beim Internet Explorer zurzeit kann man ja sowieso nur ins Ungefähre ziehen. Denn es ist ja kein generelles Fehlverhalten. Sondern bei vielen funktioniert der Browser einfach. Bei mir auch, und ich habe Zugriff auf 4 Computer mit aktuellen Browsern. Warum das bei dem einen schief geht, bei dem anderen aber funktioniert, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Ich vermute aber, dass tatsächlich spezielle Gegebenheiten an dem jeweiligen Computer der Grund für die Fehler sind. Aus diesem Grund würde ich erstmal die genannten Lösungshinweise irgendwelcher Schimpferei vorziehen.

Ich denke, dass man etwas weniger auf das Tun von Microsoft schimpfen sollte. Klar, sie sind nun mal der größte Hersteller von Software, und die ist durch clevere Verkaufspolitik auch noch so weit verbreitet. Und wie es immer ist bei Dingen, die so weit verbreitet sind: Wenn mal irgendwas nicht klappt, regen sich die Leute tierisch darüber auf. Statt dass man erst einmal prüft, ob der Fehler tatsächlich bei Microsoft liegt. In den meisten Fällen, das zeigt mir meine jahrelange Support-Erfahrung, liegt es an den jeweiligen Gegebenheiten: Der Nutzer macht irgendwas nicht ganz richtig, sein System ist nicht ganz richtig eingestellt, irgendwas ist kaputt oder so etwas. Also lieber erst mal schauen, dann schimpfen.

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