Musikmachen für niemanden außer für mich

Ich liebe das Musikmachen. Aber ich habe mich immer unter Druck gesetzt, irgendwas dann auch unter Vertrag zu bekommen. Das ist aber Quatsch. Was soll ich denn damit anfangen? Denn wenn wir mal ehrlich sind, setzt man sich nicht nur damit unter unnötigen Druck, man fängt dann auch an, irgendwem nach der Pfeife zu tanzen. Warum also sollte ich das tun? Musikmachen hat für mich eine ganze spezielle Bedeutung. Und dieser werde ich nicht gerecht, wenn ich mich in die Leitplanken von irgendeiner Firma begebe.

Musikmachen für Label XYZ

OK, soweit mir bekannt ist, gibt es kein Musiklabel „XYZ“. Und wenn doch, dann ist das nicht gemeint. Ich habe im Zuge meines Vorhabens, noch mehr mit Ableton zurecht zu kommen, unzählige Videos gesehen. Fast immer wird davon erzählt, dass man Musik in diesem und jenem Stil fabrizieren sollte, um bei diesem oder jenem Label unter Vertrag zu kommen. Das heißt doch dann, dass ich ich mich irgendeinem Zwang unterwerfen sollte. Echt jetzt?

Musikmachen bedeutet ja auch, immer ein Stück seiner Seele preis zu geben. Selbst bei mir, der ich instrumentale EDM-Musik mache, ist das so, dass ich damit Emotionen transportieren möchte. Insofern ist Musikmachen mit dem Bloggen vergleichbar. Ganz ehrlich: Was ich hier schreibe, kann ich doch bei keinem Verlag machen. Da gibt es bestimmte Formen, bestimmte Formulierungen, Themen, was auch immer. Ganz genau so ist das in der Musik.

Und da muss ich echt sagen, dass kein Label nachvollziehen kann, welche Gefühle man mitten in einem Burnout hat. Ein anderes Beispiel? Bei keinem Label der Welt kann ich ein musikalisches Märchen erzählen. Ich möchte mich einfach nicht einschränken müssen. Ich war auch immer beim Bloggen so, dass ich mir nichts vorschreiben lasse und eben auch mal irgendwas in die Gegend rotze. Wer will es mir denn verbieten, so lang ich mich an die Gesetze halte?

Ich renne euch nicht hinterher

Ich werde weiter meine Musik veröffentlichen. So, wie ich weiter meine Blogartikel veröffentlichen werde. Beides läuft auf meinem Bierdeckel. Das bringt mir keine Millionen ein. Das ist aber auch nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass ich ich bleiben kann. „Make music in the style of Anjunabeats“ ist eben nicht erstrebenswert. Anjunabeats ist ein Musiklabel. Setzt von mir aus irgendwas anderes ein. Diese Labels wollen einen bestimmten Sound haben. Und das wäre mir immer zu sehr einschränkend.

Ja, ich mache im weitesten Sinne Melodic Techno oder Melodic House. Von mir aus auch irgendwas anderes. Beim Musikmachen kommt es mir ja nicht so darauf an, irgendeinen wichtig klingenden Namen einer Musikrichtung dran zu schreiben. Wie gesagt, Musik kehrt immer ein wenig das Innerste nach außen. Und das will ich doch auch weiterhin als ich selbst machen und nicht mit einem Redaktionsplan eines x-beliebigen Labels.

So kam es jetzt auch dazu, dass ich wieder für mich gut klingende Musik fertig habe. Sie mag nicht jedem gefallen. Auch das ist niemals der Punkt, warum ich musiziere. Und die folgenden beiden Stücke, meine aktuellen, wären wahrscheinlich nie irgendwas für irgendein Label gewesen. Ich kann es nicht beurteilen, weil es mich nicht mehr kümmert. Hört sie euch an und spinnt eure eigenen Geschichten dazu.

One Reply to “Musikmachen für niemanden außer für mich”

  1. Das ist doch das wichtigste- man selbst muss mit seiner Musik glücklich sein. Ich bin ja nicht einmal wirklich musikalisch und eher untalentiert, aber ich spiele einfach gerne Gitarre. Einfach so.

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