The Day after Tomorrow: Versiegt uns der Golfstrom, und was heißt das?

Wir leben offensichtlich im Klimawandel. Selbst wenn das Alles nur natürliche Konsequenz ist, kann man sich mit der Umwelt und Nachhaltigkeit befassen. Und hierzu gehört eigentlich nicht viel. Vielleicht ist es auch nur das, was Roland Emmerich in „The Day after Tomorrow“ eindrucksvoll und mit viel Zerstörungskraft gezeigt hat: Der Golfstrom kollabiert, und die halbe Erde friert ein. Könnte das passieren? Und was würde das bedeuten?

Während des Klimawandels kommt es zur Temperatur-Änderung. Vielen Nicht-Wissenschaftlern wie mir war bis dato eigentlich bekannt, dass die Temperaturen steigen und der Wasserspiegel der Ozeane steigt. Was aber, wenn es genau in die andere Richtung geht? Wir leben in einem Winter, wie wir ihn seit Jahren schon nicht mehr hatten. Sind nun alle Warnungen vor dem Klimawandel obsolet? Keineswegs. Sie könnten sich aber ändern. Denn der Forscher Wei Liu hat herausgefunden, dass eben jener Klimawandel den Golfstrom zum Stillstand bringen könnte. Und das hätte fatale Folgen.

Der Golfstrom kommt eigentlich von der Antarktis und strömt durch die Karibik, wo er sich erhitzt. Dann fließt er weiter nordwärts, an Europas Westen vorbei bis in den hohen Norden, östlich von Grönland, wo er sich dann inzwischen abgekühlt hat und abgesunken ist. In seiner warmen Phase ist der Salzgehalt am höchsten. Und das Salz ist auch bei diesem Thema das Problem.

Bisher haben sich Klimaforscher immer darauf versteift, das abschmelzende Grönlandeis zu beobachten. Aber was passiert eigentlich mit der Antarktis? Das Festlandeis ist ja salzarm. Wenn das in das Ozeanwasser kommt, schwächt sich doch der Salzgehalt des Wassers ab, oder? Und das Meersalz ist nun einmal der Motor des Golfstroms. Deshalb ist es von enormer Wichtigkeit, wie es denn um die Salzbilanz der Weltmeere bestellt ist. Und der Golfstrom scheint wohl Salz zu importieren.

Jetzt muss man kein großer Wissenschaftler sein, um sich etwas auszumalen. Der Golfstrom hat einen Kipp-Punkt. Wird der Salzgehalt zu hoch, gerät der Mechanismus des Wärmetransports in Gefahr. Das ist wie mit so vielem, wo man sagt, dass viel eben nicht immer viel hilft. Und nun nehmen wir eine Störung des Golfstroms, die wohl existiert. Die reduziert die Zufuhr von Salz. Und damit verstärkt sie sich. Und das ist dann der Punkt, an dem der Golfstrom instabil wird und versagen könnte.

Hintergrund sind die unvermittelt ausgestoßenen Treibhausgase, vor allem CO2. Die sind in bisherigen Berechnungen und Beobachtungen eingeflossen. Aber eben nicht die skizzierte Störung. Mit dieser Störung würden die Temperaturen drastisch fallen und den Golfstrom zusammenbrechen lassen. Und ob nun Eispanzer von der Antarktis oder von Grönland abbrechen bzw. abschmelzen, ist egal, beides verdünnt das in den Ozeanen vorkommende Salzwasser. Und das kann dann nicht mehr in die Tiefe sinken und könnte sich abkühlen. Und das wäre „The Day after Tomorrow“.

Noch geht es dem Golfstrom gut. Aber Klimaabkommen müssen umgesetzt werden. Das Abschmelzen der Polkappen muss verlangsamt werden. Noch ist die Entwicklung nicht dramatisch. Also nicht dramatischer als vor der Erkenntnis mit der Störung. Wird der Salzaustausch zwischen Atlantik und Indischem Ozean durch Abbrechen von Schelfeis oder ähnlichem gehindert, werden aller Voraussicht nach die Temperaturen in Nordeuropa drastisch sinken.

Aller Voraussicht nach wird sich aber am Verhalten der Menschheit nichts ändern. Klimaschutzziele sind in den Wind geschrieben, Umweltschutz wird zurück gefahren, die globale Erwärmung wird als Verschwörungstheorie abgetan. Man kann es sich nicht so leicht machen. Selbst wenn das Alles nicht so schlimm wird, ein bisschen darf man schon auf die Umwelt achten. Finden Sie nicht auch?

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