Newsletter: Ich habe ihn für den Blog neu erfunden

Ich hatte lange Zeit meinen Newsletter beim Dienstleister MailChimp und war damit eigentlich zufrieden. Irgendwann kam der Dienst mal um die Ecke und machte etwas in Sachen Datenschutz. Aber mir kam das irgendwie halbherzig vor. Und nun kommt die Datenschutz-Grundverordnung, und ich musste mir etwas einfallen lassen. Denn ich möchte ja weiterhin einmal pro Woche an die interessierten Leser meinen Newsletter verschicken.

Newsletter nicht mehr über MailChimp

Ich biete gern meinen Newsletter an. Und das, obwohl ich nur paar-und-dreißig Abonnenten habe. Vielleicht werden es ja noch irgendwann mehr. Vielleicht ja auch weniger. Man weiß es nicht. Jedenfalls ist das ein kleiner, aber feiner Kanal, den ich seit Beginn des Blogs anbiete. Nicht jeder mag mir über soziale Netzwerke folgen, nicht jeder möchte mit RSS-Readern umgehen. Aber dennoch möchten sie über neue Artikel informiert werden. Dafür ist der Newsletter da.

Bisher habe ich den Newsletter über den Dienst MailChimp abgebildet, nachdem vor Jahren meine ursprüngliche Lösung den Geist aufgegeben hatte. Man kann sagen, dass MailChimp einfach mal gut funktioniert. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Dienst mal nicht zuverlässig war. Diese Zuverlässigkeit muss ja irgendwas kosten. Tat sie aber nicht. Wie das dann realisiert wurde, weiß ich nicht. Ich könnte nur spekulieren.

Allerdings ist MailChimp ausschließlich auf Englisch verfügbar. Das ist ja nicht schlimm. Schlimm ist, dass MailChimp keine Auskunft über Server-Standorte und damit über Standorte zur Datenverarbeitung gibt. Man kann also davon ausgehen, dass es keine Server in Europa gibt. Außerdem ist der Dienst trotz seiner enormen Verbreitung kein zertifizierter Sender. Im Hinblick auf den Datenschutz sind das schwerwiegende Gründe, den Dienst als europäischer Blogger nicht mehr zu nutzen. Das wurde mir hierüber klar.

Gefährliches Halbwissen hilft hier nicht weiter

Na klar, ich hätte alles so lassen können wie gehabt. Ich habe mich sogar auf einen vorgefertigten Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung mit MailChimp eingelassen. Aber ich habe seitdem nichts mehr aus Kalifornien gehört. Jetzt könnte man sagen: „MailChimp verpflichtet sich zu einer Datenverarbeitung gemäß DSGVO“. Tut das der Dienst wirklich? Warum bitte sieht man dazu nichts im Benutzer-Account? Warum äußert sich MailChimp nicht?

Am Ende wäre das wirklich nur gefährliches Halbwissen gewesen. Ich kann mich ja nicht darauf verlassen, dass schon alles gut werden wird. Abmahnungen sind ein lukratives Geschäftsmodell. Ich will einfach sicherstellen, dass die mir anvertrauten Daten korrekt verarbeitet werden. Da mir dieses Gefühl bei MailChimp abhanden gekommen war, musste ich handeln. Bis zum Ende der Woche habe ich noch meinen Account dort, aber dann war’s das.

MailPoet: Der Newsletter direkt aus dem Blog

Ja, ich weiß: Vor Jahren gab es mal ein Problem mit MailPoet. Das ist vier Jahre her. Und es betraf damals veraltete Versionen. Jedenfalls habe ich nun das Tool „MailPoet Newsletters (New)“ hier im Blog im Einsatz. Damit ist es mir möglich, Newsletter ohne Drittanbieter zu versenden. Wenn Sie sich nun auf der Abo-Seite oder in der Seitenleiste im Formular für den Newsletter registrieren, bekommen Sie eine Email, bei der Sie das Abonnement bestätigen müssen. Die sieht im Standard so aus:

MailPoet: Abonnement bestätigen
MailPoet: Abonnement bestätigen

So lang Sie nur Ihre Daten angegeben haben, aber das Abo nicht bestätigt haben, so lang erhalten Sie keine Email. In der Verwaltung von MailPoet bei mir im Blog steht dann bei Ihnen als Status „Unbestätigt“. Haben Sie auf den Link in der Mail geklickt, steht Ihr Status bei „Eingetragen“. All das ist mit Zeitstempel versehen. Unten sehen Sie das mal im Screenshot, bei dem ich die bisherigen Abonnenten verfremdet habe.

Sind Abonnenten in MailPoet bestätigt oder nicht?
Sind Abonnenten in MailPoet bestätigt oder nicht?

Die Datenverarbeitung erfolgt dann ausschließlich hier im Blog. Bei keinem externen Dienstleister, bei dem ich nicht weiß, was sonst mit den Daten vielleicht passieren kann. Ich denke, auf diese Art und Weise dürfte ich den Datenschutz für Abonnenten gewährleisten. Wer etwas anderes weiß, darf es mir gern mitteilen.

Was passiert mit den Daten bei MailChimp?

Ich muss erst einmal sicherstellen, dass jeder meiner bisherigen Abonnenten die Benachrichtigung erhalten hat. Das ist übrigens diese hier. Mit Ablauf des Freitags, also des 25. Mai, werde ich alle Abonnenten-Daten auf MailChimp löschen. Den wöchentlichen Newsletter habe ich bereits eingestellt. Des Weiteren werde ich die Medieninhalte (also die Bilder zur Illustration des Newsletters) löschen. Und letzten Endes lösche ich dann meinen Account. Ich hoffe, dass das so ohne weiteres klappt.

Ich habe mir schon mal der Sicherheit wegen die Abonnenten-Daten exportiert. Ich werde sie durchsehen, um ggf. reagieren zu können. Aber ich werde diese Daten dann auch zeitnah löschen. Und dann ist das Kapitel MailChimp zu Ende. Ich hätte es gern anders gehabt. Aber wenn sich der Dienst nicht an die europäischen Spielregeln halten will, darf er eben nicht mehr mitspielen. Also zumindest nicht mehr bei meinem Spiel.

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