Cyber Cyber – Die Deutsche Telekom und die Hacker

Hackerangriff auf die Deutsche Telekom: Derzeit wird ja alles, was die Funktion von IT-Geräten beeinträchtigt, als fieser Hacker-Angriff bezeichnet. Auch das, was bei der Deutschen Telekom passiert ist, ist in vielen Augen ein solcher gewesen. Was aber, wenn es ganz anders war? Was, wenn die ganze Geschichte etwas ganz anders war? Man kann aber dennoch einen auf „Cyber Cyber“ machen und das Internet für kaputt erklären.

Flügelschlagend toben nun eine ganze Reihe mehr oder minder befähigte Politiker durch die Gegend und erzählen jedem, der es hören will, die Geschichte vom unsicheren Internet. Fast wirkt es so, als würde man den doofen Nutzern ein „Selbst schuld“ entgegen brüllen wollen. Es ist irgendwie so, als ob sie schon wieder auf dem Weg sind, einen Bundespostminister auszusuchen. Und hat mal jemand die Kartuschen in den Fax-Geräten überprüft?

Jetzt gibt es die seltsame Empfehlung an Nutzer, sich „Qualitätsrouter mit besserer Sicherheitstechnik“ zuzulegen. Was soll das sein? Wenn ich so sehe, wie man als Kunde so denkt, dann weiß da kaum jemand weiter. Man glaubt doch, dass man Qualität bekommt, wenn man Kunde der Deutschen Telekom ist oder wird. Da rechnet doch niemand damit, dass hier mutwillig Sicherheitsprobleme mitgeschleppt werden. Wie soll denn ein Laie feststellen, ob er vernünftige Cyber-Cyber-Technologie hat? Ein gehöriger Anteil der Internetnutzer wollen sich auch damit nicht beschäftigen.

Aber wir können uns alle beruhigen. Die „Hacker“ hatten es gar nicht auf die Router abgesehen. Die waren nur zufällig da. Es wurden Wortmeldungen bekannt, die da besagten, dass die Router allesamt zu Zombies werden würden und mit Schadsoftware infiziert worden wären. Allerdings war das gar nicht möglich. Was aber möglich war, war die Absendung von Befehlen, die die Router überforderten. Unterm Strich handelte es sich um eine DDOS-Attacke und nichts anderes.

Auf den Routern der Deutschen Telekom arbeitet kein vollwertiges Linux, sondern ein Real-Time Betriebssystem. Linux-Befehle konnte dort gar nicht eingeschleust werden, wie vielerorts behauptet wurde. Das Mirai-Botnetz, das schon für die Dyn-Angriffswelle verantwortlich war, hat sich auch auf den Routern austoben wollen. Und deshalb verweigerten die Router die Netzwerkverbindungen. Das war schlichtweg eine Fehlfunktion, und das war nicht einmal die einzige, wie man so feststellen konnte.

Die Router wurden nicht gekapert und wurden auch nicht Teil des Botnetzes. Was der Hintergrund der Angriffswelle letztlich war und was damit bezweckt werden sollte, muss sich noch herausstellen. Ich denke, hier wird sich noch der eine oder andere Experte erklären. Aber bitte: Hören wir vorerst den Politikern dazu nicht zu. Die können in dieser Sache eh nicht genügend beitragen.

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