ChatGPT: Künstliche Intelligenz oder Hokuspokus?

Über ChatGPT wird ja etliches erzählt. Was ist das nun? Können wir das als künstliche Intelligenz bezeichnen? Oder ist das Alles großer Quatsch und Hokuspokus? Ich bin ja schnell dazu geneigt, letzteres anzunehmen. Aber ich gebe dem Tool einfach mal eine Chance. Das heißt: Ich würde gern. Denn das ist derzeit gar nicht so einfach. Denn jeder mit einem Internetanschluss zutzelt an ChatGPT herum. Ja, lasst halt andere auch mal damit spielen. Das ist ja wie im Sandkasten! Naja, gut, dann mal so meine Eindrücke.

ChatGPT: Was zur Hölle?

Es gibt viel, was es zu ChatGPT zu lesen, zu hören und vor allem zu erzählen gibt. Wann immer ich durch meinen Feed Reader scrolle, es sind immer Artikel über das Tool zu finden. Also wollte ich das Ding auch mal ausprobieren. Aber, naja, lustige Geschichte: „ChatGPT ist momentan voll ausgelastet“ – Das dann allerdings schon seit etlichen Tagen. Ich hab aufgehört mitzuzählen, wie oft ich es versucht habe. Das kann man allerdings OpenAI nicht vorwerfen.

Das ist übrigens der gleiche Laden, der mit „DALL-E 2“ herum spielt. Auch eine Künstliche Intelligenz. Beide Tools arbeiten aber nebeneinander, du sollst wohl nicht das eine durch das andere ersetzen. Wie auch immer, was ist denn nun ChatGPT? Grob gesagt: Ein Chatbot. Ein textbasiertes Dialogsystem, das auf maschinellem Lernen beruht. Das Ganze wurde trainiert und nutzt als Sprache GPT-3.5, das auf einem Maschinenlernmodell von Google basiert.

Zum Teil sollen die Daten verzerrt werden können, was dann eben auch zu solchen Problemen wie Benachteiligung und so führen kann. Dessen müssen wir uns bewusst sein, wenn wir so etwas nutzen wollen. Es mag ein großer Spaß sein, ein Gedicht im Stile von Strittmatter von ChatGPT auswerfen zu lassen und das dann Künstliche Intelligenz zu nennen. Aber es gibt halt auch jede Menge Pferdefüße dabei.

OpenAI anyone?

Ich habe ja erzählt, dass ChatGPT und Dall-E 2 vom US-Unternehmen OpenAI stammen. Das Unternehmen ist eine „Limited Partnership“, eine Art Kommanditgesellschaft. Und die großen Geldgeber sind Microsoft und – tada! – Elon Musk. Der Südafrikaner hat das Unternehmen auch mit gegründet. Angeblich wollte er bewusst eine nicht gewinnorientierte Organisation gründen, da er künstliche Intelligenz als größte existentielle Gefahr der Menschheit ansehen würde.

Und das ist ja das Problem: Es gibt schon lang die höchst ethische Diskussion, ob eine Künstliche Intelligenz den Menschen übertreffen können darf. Ich hatte auch darüber philosophiert. Und wenn ich ehrlich bin, stellt mich die Antwort von OpenAI namens ChatGPT auch bloß nicht zufrieden. Und wenn ich mich umschaue, wer alles an dem Projekt teilnimmt, wird mir schon anders:

  • Der US-Amerikaner Sam Altman, Programmierer und CEO von OpenAI
  • Der US-Amerikaner Reid Hofman, Gründer von LinkedIn
  • Der US-Deutsche Peter Thiel, Mitbegründer von PayPal
  • Der US-Clouddienst Amazon Web Services
  • Das indische IT-Unternehmen Infosys

Da ist ziemlich viel USA, wenig europäischer Datenschutz und viel Wagnis dabei. Es ist ja auch nicht so, dass man ChatGPT vorsichtig eingeführt hätte. Ungebremst stieß der Chatbot auf User, die zum Teil alles glaubten, was das Tool ausgespuckt hatte. Das war fahrlässig. Und es zeigt eben das Vorgehen der beteiligten Akteure. Denn mir kommt es so vor, als wollten sie erstmal gucken, wie weit sie es treiben können.

Müssen sich Texter, Künstler und Forscher Sorgen machen?

Wie schnell stand im Raum, dass mit ChatGPT nun Millionen von Kreativen beschäftigungslos werden würden! Ich hatte mal eine Vermutung geäußert, wie es wäre, wenn KI bloggen würde. Wenn ich mich so umschaue, sehe ich zum Beispiel beim Horst Schulte, dass ich da gar nicht so falsch lag. Eine KI, egal wie wir sie nennen, wir nie wirklich kreativ sein. Die Ergebnisse werden immer auf dem basieren, womit die Maschine gefüttert wird.

Das heißt nicht, dass sich Tools wie ChatGPT nicht weiterentwickeln könnten. Aber es wird niemals dazu kommen, dass eine KI denken könnte, dass Kornblumenblau schöner als Azurblau ist. Niemals wird eine KI die Anmut eines Sonnenuntergangs wissen können. Es wird also so sein, dass das Ganze immer irgendeine Limitierung hat. Also zumindest auf absehbare Zeit. Wir wissen ja nicht, was in hundert Jahren mal ist.

Und was ich bedenklich finde: Woher nimmt ChatGPT überhaupt das Wissen? Klar, es wird gefüttert. Aber man muss doch Quellen angeben, oder täusche ich mich? Jedenfalls hat das Tool zum teil die Quellen frei erfunden. Am Ende bleibt also die Erkenntnis, dass ChatGPT zwar ein nettes Spielzeug ist und für Anregungen vielleicht etwas taugt, aber ernsthaft einsetzen sollte man das Tool dann vielleicht doch nicht.

Auch nach Stunden konnte ich ChatGPT nicht ausprobieren
Auch nach Stunden konnte ich ChatGPT nicht ausprobieren

2 Replies to “ChatGPT: Künstliche Intelligenz oder Hokuspokus?”

  1. Ja, Henning, künstliche Intelligenz sehe ich auch skeptisch. Man sollte damit ganz vorsichtig umgehen. Klar hat sie auch Vorteile, aber eben auch Nachteile. Das wird aber oft glatt gemacht.

    Lorenzo

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