Edge Browser: Nicht vertrauenswürdig

Es heißt, dass der einst hoch gelobte Edge Browser in Windows nichts weiter als eine riesige Datenkrake ist. Auch so soll er ziemlich großer Murks geworden sein. Jetzt kommen Menschen um die Ecke, die uns sagen, dass wir auf diesen Browser verzichten sollen. Ach, und noch mehr: Boykottiert diejenigen, die den Edge Browser benutzen. Echt jetzt? Das sind ziemlich fette Anschuldigungen. Und naja, da muss ich einfach mal nachschauen, ob da etwas dran ist.

Was haben alle nur gegen den Edge Browser?

Wir können uns alle noch – zum Teil mit Schrecken – an den Internet Explorer (im Volksmund auch „Internet Explodierer“) erinnern. Der segnete ja irgendwann dann doch mal das Zeitliche. Obwohl: So ganz weg ist er nicht. Ich habe von Organisationen gehört, dass Links in irgendwelchen Dateien der Office-Suite einfach mal mit dem Internet Explorer und nicht mit dem Edge Browser geöffnet werden. Komische Sache, das. Aber das ist ja gar nicht das Thema.

Es wurde ja schon mal das Ende dieses Browsers prognostiziert. Am Ende stellte sich heraus, dass es damals um den Umstieg von der Edge-eigenen Engine hin zu Chromium ging. Aber man konnte halt wunderbar das Ende herauf beschwören. Allerdings ist es halt tatsächlich so, dass der Edge Browser jetzt keinen Beliebtheitspokal gewinnen wird. Er ist eben nicht so der Browser, der Nutzern als erstes einfällt.

Um den Edge Browser gibt es seit Jahren immer wieder Gerüchte. Manche behaupten, es handle sich um nichts anderes als krude Verschwörungstheorien. Ich muss zugeben, ich nutze den Browser jetzt auch nicht so sonderlich gern. Ich bin an den Google Chrome gewöhnt. Allerdings bin ich erst recht kein Fan vom Firefox. Und ich kann euch das nicht erklären. Sei’s drum. Jedenfalls fragen immer wieder Leute, was denn alle gegen den Edge Browser haben. Tja, was wohl?

Echte Schadsoftware von Microsoft?

Ja, das wäre natürlich ein Hammer. Es ist ja nicht nur so, dass es immer wieder ganz merkwürdige Probleme mit dem Edge Browser gibt. Und es hört eben auch nicht damit auf, dass Microsoft das Öffnen von Links aus Microsoft-Produkten wie Outlook oder Teams oder so mit dem Edge Browser forciert. Das ist ja alles kalter Kaffee. So, wie Office einen „speziellen Kanal“ für Updates öffnet, macht es offenbar auch der Edge. Aber das ist immernoch nicht alles.

Der Edge synchronisiert Daten im Hintergrund, egal wie oft man das abschaltet. Es ist schlicht und ergreifend unmöglich, die persönlichen Daten vertraulich zu behalten, wenn man den Edge Browser verwendet. Jetzt wird gar erzählt, dass der Browser nichts anderes als Malware ist. Niemand sollte ihn benutzen. Menschen sind verwundert, wieso der Browser und die Microsoft-Taktik nicht als kriminell gelten. Zwar werden die Daten wohl verschlüsselt zu Microsoft gesendet. Aber wer hat den Schlüssel?

Es könnte sich um einen Bug handeln, also um einen Fehler in der Software. Allerdings ist es ja auch so, dass Microsoft kolossal viel Vertrauen verspielt hat. Der Laden hatte es eh nie so wirklich einfach, ein Darling zu sein. Aber die Nummer mit dem Edge Browser ist schon ziemlich heftig. Gut, Microsoft verpasst dem Browser ein gewaltiges Upgrade. Vielleicht ist ja alles wieder mal gar nicht so wild, wie es immer aussieht. Aber ob KI den Ruf wieder verbessern kann? Ich zweifle daran.

Am Ende können wir festhalten, dass der Edge Browser mal gut gedacht war. Aber wenn damit der Datenschutz unterwandert wird und das mit „User Experience“ erklärt wird, kann man nur einen großen Bogen darum machen. Es muss nicht so schlimm sein. Aber den Vorwurf der Schadsoftware äußert ja nicht irgendwer. Etliche Experten und Datenschutz-Behörden bemängeln das Verhalten. Und das wird Microsoft nicht so schnell wieder los. Oder sehr ihr das etwa anders?

5 Replies to “Edge Browser: Nicht vertrauenswürdig”

  1. Ich nutze Firefox und war noch nie absichtlich mit Edge zugange. Aber mich wundert, dass Menschen die „Synchronisierung im Hintergrund“ bemängeln (ich nehme an, da werden Daten an MS gesendet), aber den Chrome-Browser nutzen, der seine vielen Vorteile doch nur ausspielt, wenn man bei Google eingeloggt ist.
    Ich habe Windows 10 installiert, ohne ein MS-Konto zu errichten. Grundsätzlich vertraue ich MS aber schon, dass sie mit etwa erlangten Daten nichts weiter Schlimmes anfangen. Oft frage ich mich, was denn eigentlich konkret befürchtet wird?

    1. Oft frage ich mich, was denn eigentlich konkret befürchtet wird?

      Dieser Frage schließe ich mich an. Die deutschen Bedenkenträger (auch und gerade beim Datenschutz) sind mir ein Dorn im Auge. Synchronisation (was immer das im Einzelfall sein wird) findet auch unterm Firefox statt – jedenfalls kann man sie einschalten. Und unter Chrome und unter Safari. Und das mit den Cookie-Abfragen, für die eine separate Flotte von Erweiterungsprogrammierern tätig wurden, ist wirklich ein Meilenstein für unsere Datensicherheit. /ironie

      Ich habe gelesen, dass Edge die URL der Bilder speichert, die man betrachtet. Oh, da hab ich nen Tipp. Vielleicht hilft sowas wie ein VPN?

  2. Hi Henning,
    Den Edge unter Windows 11 loszuwerden ist aber nicht mal eben so gemacht – der wehrt sich nämlich mit Händen und Füßen, Zähnen und Krallen..
    am Anfang fragt er ja noch ganz nett, ob man den nicht ausprobieren möchte und weist gerne darauf hin, dass unter seiner Oberfläche die gleiche Technik wie bei Chrome steckt und es doch eine gute Entscheidung wäre, den als Standardbrowser zu nutzen.
    Beim deinstallieren wird er aber zickig: „der Edge Browser stellt wichtige Windows Funktionen zur Verfügung und kann nicht entfernt werden.“ kommt als Hinweis und irgendwie erinnert mich das an eine Gerichtsentscheidung vor zig Jahren, als Microsoft auch den Internet Explorer fest mit dem OS verbandelt hatte und die Richter sagten „Njet!“. Aber man versucht es halt immer wieder. Microsoft ist da auch nicht cleverer als die Schildkröte, die versucht eine Wassermelone zu vögeln..Kann man mal versuchen – ist aber peinlich.
    Und wenn das mit der Cloud und der Sammelleidenschaft von Daten so weitergeht, sehe ich mal dezent tiefschwarz…

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