Facebook-Fanpages: Eine aussterbende Art?

Mal ehrlich: Wie viele Facebook-Fanpages verfolgt ihr? Oder wisst ihr gar nicht mehr, welche „offiziellen Facebook-Seiten“ ihr überhaupt soweit abonniert habt? Ich habe mal eben nachgeschaut und festgestellt, dass ich so einigen Dingen auf Facebook folgen soll, wie es mir Facebook erzählt, die es aber gar nicht mehr gibt. Was habe ich doof geguckt, als mir völlig unbekannte Facebook-Seiten aufgelistet wurden. Kennt ihr das auch? Somit müssen wir wirklich mal der Sache nachgehen, ob Facebook-Fanpages vielleicht eine aussterbende Art in der Kommunikation sind.

Was zum Henker sind denn Facebook-Fanpages?

Na, schon mal solche Bettel-Banner gesehen, die einem die Betreiber von Webseiten immer mal wieder um die Ohren hauen? Auf denen steht dann sowas wie:

Folge uns JETZT auf Facebook!

(typische Aufforderung)

Ich denke mir da immer: „Freunde, nicht in dem Ton!“ und ignoriere das an sich vollständig weg. Aber irgendwann muss ich mal auf die eine oder andere Bettel-Nummer eingegangen sein, sonst wären da nicht Facebook-Fanpages aufgelistet, von denen ich noch nie bewusst irgendwas gehört habe. Jetzt müssen wir aber zuerst mal kurz klären, was dieser Kram überhaupt soll. Wofür ist das ganze Theater denn eigentlich gut?

Per Definition ist so eine Seite eine Art offizieller Auftritt und damit grundsätzlich etwas anderes als das Profil, das wir bei Facebook haben. Ich hatte ja auch mal so eine Seite beim blauen – oder weißen? – Giganten. Ich konnte da meinen Blog näher erklären und automatisiert meine Artikel hin verlinken. Hinter so einer Fanpage muss niemand persönlich hocken, um sie zu befüllen. Man soll zwar „mit Kunden und Partnern“ in Kontakt bleiben, aber lebensnotwendig für die Fanpage ist das eben nicht.

Für das so genannte Social Media Marketing sind Facebook-Fanpages eine Art Standard-Werkzeug. Allerdings hat Facebook – Wer hätte es gedacht? – mit der Zeit den Algorithmus derart angepasst, dass die Reichweite dieser „Mini-Webseiten“ immer stärker eingeschränkt wurde. Stärker gewichtet werden seit einiger Zeit persönliche Posts und Gruppen. Deshalb muss man sich fragen: Wozu soll ich mir den ganzen Kram eigentlich weiter aufhalsen?

Wer braucht so etwas denn noch?

Ich habe damals, als ich auch so einer war, der auf Facebook-Fanpages gesetzt hat, die Seite dann gelöscht. Zugriffe kamen von dort nicht mehr zustande, Kommentare und andere Reaktionen waren auch nicht groß vorhanden. Nein, diese Seite machte nur Aufwand, weshalb ich sie gelöscht habe. Die Überlegung dazu war diese, die Umsetzung war dann ganz schnell geschehen. Ganz ehrlich, Facebook hatte Publizisten und Verlagen sonstwas erzählt und sie dann hinten anstellen lassen. Nee, danke.

Dazu kamen dann noch die rechtlichen Fallstricke, die Betreiber von Facebook-Fanpages beachten mussten. Das Resultat war dann, dass viele, viele Seiten einfach mal inaktiv wurden. Und viele haben ihre Seiten gelöscht. Am Ende ist es doch so, dass die zentrale Anlaufstelle doch immernoch die eigene Webseite sein sollte. Soziale Netzwerke darf man meiner Meinung nach nie so wichtig nehmen. Und deshalb gilt auch 2020, dass man besser auf die Facebook-Fanpages verzichtet.

Und wie es der Zufall so will, gibt es da auch eine neue Anleitung dafür, wie man am besten seine „Mini-Webseite“ löscht. Denn aufgrund des neuen Aussehens von Facebook hat sich da auch das eine oder andere an Kleinigkeiten verändert. Wir sollten alle wieder mehr in die Blogs gehen. Der Quatsch mit den Facebook-Fanpages ist den Aufwand nicht wert.

Ich habe nie bereut, meine Facebook-Seite abgeschafft zu haben. Und ich halte die Facebook-Fanpages genau deshalb für eine aussterbende Art. Das mag sich vielleicht mal wieder ändern. Aber ich kann nur empfehlen, nicht darauf zu hoffen oder gar darauf zu setzen. Im Internet „zuhause“ ist man eben nur auf der eigenen Webseite. Und wie sieht es bei euch aus?

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