Google PlaNet – Erkennen, wo Fotos entstanden sind

Wissen Sie in jedem Fall, wo ein Foto entstanden ist? War es nun in Venedig? In Lübbenau? In New York? Google PlaNet will Abhilfe schaffen. Das Ganze soll mit einem Algorithmus geschehen. Die Software Google PlaNet will sich dabei bei ihrem Algorithmus darauf konzentrieren, die Bildinhalte auszuwerten, nicht etwa die Geo-Werte. Also sind Positionsdaten unnötig? Und wie gut finden wir das denn eigentlich?

Wo wird das Alles noch hinführen? Sie erinnern sich? Sie installieren irgendeine App aus dem App Store zu Ihrem mobilen Betriebssystem. Und Sie werden sofort gefragt, ob diese App Zugriff auf diese und jene Daten erhalten darf. Es gibt so unfassbar viele Möglichkeiten, die uns das Leben vereinfachen können. Wir kennen die Begriffe rund um die künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge. Aber ein Stück weit macht uns das schon ein wenig Angst. Werden wir alle nur noch von Technik abhängig sein?

Nun kommt also Google daher und zeigt uns die Software PlaNet. Ja, es wird mit einem großen „N“ geschrieben. Es klingt wenig kreativ, zeigt aber auch, wovor man Bammel haben kann: Der Google-Planet. Aber ist das so? Wir sind doch alle irgendwie geil auf den neuesten Scheiß, den uns die Entwickler der IT-Giganten um die Ohren hauen. Aber ist das auch bei solchen Dingen wie Google PlaNet der Fall? Die Software lernt nämlich immer mit. Neuronale Netzwerke werden zur Lokalisierung verwendet, um Dinge und Orte auf Fotos zu erkennen, nicht etwa Bildinformationen.

Die Funktionsweise von PlaNet ist hier näher erläutert. Google will damit erreichen, dass bei Fotos aus Leipzig eben nicht nur das Völkerschlachtdenkmal oder das Gewandhaus oder das Neue Rathaus erkennbar sind. PlaNet soll über Deep Learning irgendwann mal dazu in die Lage versetzt werden, dass auch das ehemalige Geburtshaus des Marxisten Karl Liebknecht automatisch auf Fotos erkannt wird. Das bringt mich auf die Idee, dass bei Ihrer Tante Trude im Garten die Grillparty dann weltweit dokumentiert werden kann und der Garten anhand des Kirschbaums erkannt wird.

Das sind Dinge, die schon beängstigen. Und das ist ja in der Tat nicht grundlos beängstigend. Wer weiß, vielleicht können so noch genauere Bewegungsprofile erstellt werden als sie mit Geo-Daten des Smartphones jemals möglich wären? Und was ist mit Fotos in Räumen? Sind wir nun schlagartig dabei, Google zu zeigen, ob wir das durch die nächtliche Aktivität zerwühlte Laken wieder glatt gezogen haben?

Die Entwicklung ist atemberaubend. Und sie zeigt eindrucksvoll, was mit Software inzwischen alles möglich ist. Aber diese Entwicklung bietet auch gewaltiges Potential, dass diese Dinge alle missbraucht werden können. Wer weiß, wer daraus Profit schlagen kann! Aber allzu viel Angst sollten wir dann vielleicht doch nicht haben. Denn es wird sich wohl nicht um eine Standard-Komponente von Foto-Einheiten oder Kameras handeln. Oder doch? Was denken Sie?

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