Installationen haben nichts mit Spielen zu tun

Warum erzähle ich denn jetzt davon, dass Installationen nichts mit Spielen zu tun haben? Das hat einen triftigen und ganz einfachen Grund. Mir geht es darum, dass hier nicht einfach die Sprache verwurstet wird. Denn es gibt einen guten Grund, warum es sich um Installationen handelt, wenn man einen Computer oder ein Handy mit Software bestückt. Es heißt nun einmal nicht „Aufspielen“ oder „Einspielen“.

Was sind Installationen?

Das lateinische Wort installare bedeutet so viel wie „in eine Stelle einsetzen“. Ich habe also etwas, in das irgendwas hinein soll. Bei Software-Installationen ist also das Gerät die Stelle, in die etwas (die Software) eingesetzt werden soll. Oder anders: Ich habe ein Gebäude (die Stelle), in das eine Heizung eingebaut werden soll.

In der Informationstechnologie kennen wir verschiedenste Verfahren der Installationen. Das muss ich gar nicht allzu sehr ausdehnen. Am meisten verbreitet sind sicherlich Installationen von einem beliebigen Medium (DVD, Netzwerk, App Store) oder auch Updates. Es gibt noch einige andere Verfahren. Aber das reicht doch erstmal aus. Oder soll ich etwa weiter ins Detail gehen? Ich glaube nicht.

Wie komme ich drauf?

Stammleser wissen, dass ich „irgendwas mit IT“ mache. Spätestens aber meine „Über mich“-Seite klärt aber auf. Und es ist nun einmal so, dass die IT sehr klar und sehr genau ist. Es gibt kein „Halb-An“, sondern nur „An“ oder „Aus“, „0“ und „1“. Warum soll man dann Tätigkeiten nur „so ungefähr“ benennen?

Als ich meinen Fachinformatiker erlernte, hatten wir einen Dozenten, der da ziemlich eindeutig war. In der Umschulungsklasse gab es Leute, die wesentlich mehr Erfahrung mit PCs und dergleichen hatten als ich. Und die waren immer der Meinung, man müsse „Software aufspielen“ und „Updates einspielen“.

Die Reaktion des Dozenten war dann immer: „Aufspielen! Wenn ich das schon höre! Prügeln Sie die Software etwa mit dem Tennisschläger ins System rein?“ – Und ich glaube, das fasst es auch ziemlich gut zusammen. Es heißt nicht „Aufspielen“ oder „Einspielen“, es heißt nun einmal „Installieren“.

Und sonst so?

Ich habe noch mehr, weshalb „Aufspielen“ falsch ist. Aufspielen kann eine Musikband, eine Fußballmannschaft, eine Furie spielt sich auch immer auf. Ach, und zum „Einspielen“ habe ich auch Beispiele. Die Bewegungsabläufe einer neu zusammengestellten Fußball-Mannschaft müssen sich vor der Saison noch einspielen. Die Partner müssen sich noch aufeinander einspielen. Und all das.

Die genannten Beispiele haben allesamt nichts, aber auch gar nichts mit Software zu tun. Warum also sollte man Software einspielen oder aufspielen? Software wird installiert. Nicht mehr, nicht weniger. Mich regt es kolossal auf, wenn man krampfhaft versucht, den Begriff „Installationen“ partout nicht zu nennen. Aber wieso?

Man tut etwas irgendwo rein. Das ist das, was der Begriff „Installation“ bedeutet. Benutzen wir also bitte in Zukunft die richtigen Worte, um irgendwas zu beschreiben. Sonst muss ich vielleicht doch noch anfangen und Tennisschläger austeilen. Das kann aber ziemlich teuer werden, weshalb ich das vermeiden will.

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