Jeder hat von der riesigen Urheberrechtsverletzung unter dem Namen kino.to gehört. Derlei Portale gibt es in großer Zahl im Internet. Eins wurde vor kurzem abgeschaltet, das auch wie kino.to massenhaft das Urheberrecht verletzt hat. Es hieß movie2k.to. Und dessen Nachfolger ist gestartet.
Das Streaming- und Download-Portal movie4k.to ist quasi der direkte Nachkomme von movie2k.to. Hier sollen gar die Piraten dahinter stecken, was an sich schon einmal sehr seltsam ist. Und das Portal bietet Grund genug, um davor zu warnen.
Die Seite, die ich aus gutem Grund nicht verlinke, wartet einerseits mit dm Symbol des Stinkefingers auf. Damit will man vermutlich von vornherein die Justiz und die Rechteinhaber provozieren. Und andererseits finden sich auf dem Portal sehr steile Thesen, die man auch als nichts anderes als die pure Provokation betrachten kann.
Angeblich gäbe es wohl das Bedürfnis nach kostenlosen Medien, wie der Betreiber erzählt. Natürlich gibt es das. Aber es ist so ziemlich jedem klar geworden, dass Qualität eben auch seinen Preis hat. Nicht selten lese ich, dass man für Inhalte und dergleichen gern etwas bezahlen würde, wenn a) die Inhalte stimmen und b) die Bezahlung einfach ist. Sich dann einfach hinzustellen und zu sagen, dass die Medienkonzerne eh genug verdienen und dass diese selbst schuld sind, ist etwas kurz gefasst.
Ich möchte hier keine neue Urheberrechtsdebatte führen. Ich möchte weiter über movie4k.to schreiben. Darum schaue ich mir weitere Gesichtspunkte an.
Es wurde mal daher fabuliert, dass die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU) die Seite betreiben würde. Das ist natürlich Quatsch. Aber die Seite soll über Server der Piraten laufen. Ist dem wirklich so?
Die Betreiber von movie4k.to jedenfalls scheinen den deutschen Piraten nahe zu stehen. Sie empfehlen auch unverhohlen, die Piraten zu wählen. Und sie vergleichen Urheberrechtsverletzungen mit Mord und dergleichen. Ich weiß nicht, aber das liest sich alles höchst seltsam.
Dennis Vitt empfiehlt, sich von der Seite fernzuhalten. Das ist auch einer der Gründe, warum ich keinen Link dorthin setzen werde. Er schreibt davon, dass mit der Seite die iehighutil.exe kommt. Diese tarnt sich wohl als Internet Explorer. Und vor dieser Datei warnen Sicherheitsexperten.
Weitere Informationen zu movie4k finden Sie u.a. auch beim Magazin Gulli. Mein Eindruck ist, dass die Seite natürlich nicht legal ist. Und nach dem, was ich so gelesen habe, ist sie auch teilweise gefährlich. Zudem begibt man sich als Nutzer auf gefährliches Gebiet, da man selbst auch für die Urheberrechtsverletzungen haftbar gemacht werden kann.
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die Piraten so etwas unterstützen. Sollte dies aber so sein, ist jede Diskussion um das deutsche Urheberrecht ad absurdum geführt. Denn mit Seiten wie movie4k wird nicht gerade eine Debatte über eine Reform des Urheberrechts gefördert, sondern eher zerstört.
Man mag sich als Rebell fühlen und sich im Recht fühlen. Aber trotzdem ist es doch immernoch so, dass der Hersteller eines x-beliebigen Produkts für dieses auch einen Gegenwert haben möchte. Sie verkaufen doch Ihre Leistung auch nicht für lau, sie erhalten Ihren Arbeitslohn.
Ich stehe Diensten wie Spotify, Whatchever, Musicload, Lovefilm etc. auch etwas skeptisch gegenüber. Aber gibt mir das dann das Recht, am deutschen Recht vorbei Musik und Filme im Stream zu sehen bzw. herunterzuladen?
Wenn Anbieter wie eben movie4k in legales Terrain wechseln würde und virenfrei wären, könnte man sicherlich über einen Test des Portals nachdenken. Aber so kann ich einfach nur davor warnen, diese Seite zu besuchen. Und ich muss auch ernsthaft meine zurück gewonnenen Sympathien für die Piraten überdenken.