Ich lese immer wieder von einem Blog-Audit. Puh, da musste ich erst einmal länger suchen, was das bedeuten soll, ohne Schlagworte durch die Gegend zu schreien. Denn wie oft ist es so, dass Erklärbären um die Ecke kommen und einen mit wohlklingenden Phrasen zutexten? OK, ein Blog-Audit also. Wie soll das denn gehen? Da müssen wir einmal genau schauen, was man damit macht und wieso und überhaupt. Ich schreibe es gleich dazu: Ich bin kein Experte, ich schreibe nur meine eigene Beobachtung auf.
Was ist denn wohl ein Blog-Audit?
Zunächst einmal müssen wir klarstellen, was der Begriff „Audit“ ist. Hierbei handelt es sich um eine Überprüfung, Revision, Bestandsaufnahme oder ähnliches. Und was zum Teufel soll dann ein Blog-Audit sein? Ich meine, der Begriff findet im Qualitätsmanagement seine Anwendung. Also muss der ja auch für Blogs von Nutzen sein, zumal ich immer wieder erzähle, dass es auf die Qualität ankommt. Nun denn…
Man könnte schon sagen, dass ein Blog-Audit sich darum drehen sollte, dass man einmal den Status klären sollte, wie relevant der eigene Blog ist, wie hilfreich und sinnvoll das Alles ist. Ich habe gelesen, dass man das sogar regelmäßig machen sollte. Wahrscheinlich wird mir dafür wie so oft die Zeit fehlen. Aber ich führe jetzt einfach mal das Experiment durch, dass ich einmal herausfinden möchte, welche Relevanz ich als Blogger habe.
Die Fragen stellen
Wie ich oben erwähnt habe, bin ich jetzt kein großer Experte, was so ein Blog-Audit betrifft. Es gibt aber andere, die bei solchen Sachen Ahnung haben. Zumindest entnehme ich das diesem Artikel. Und ich will mal die dort gestellten Fragen mir selbst stellen. Das soll auch mal nicht so ganz verkehrt sein, habe ich mal gehört.
Verfolge ich eine Strategie?
Ich habe nie darüber nachgedacht, irgendeine Strategie zu verfolgen. Am Anfang schrieb ich einfach drauflos. Erst seit einigen Monaten mache ich das bewusster. Ist da nun eine Strategie dabei, die man bei Blog-Audit hinterfragen muss? Und da stoße ich auf solche Fragen und Antworten:
- Welche Ziele verfolgen meine Besucher? Die meisten haben vermutlich eine konkrete Frage und erhoffen sich bei mir Antworten.
- Welchen Zweck haben meine Inhalte? Ich will erklären, mich austauschen, weiterhelfen. Und soweit ich weiß, gelingt mir das auch.
- Welche Inhalte veröffentliche ich wie oft? Bei mir sind es Erklärungsversuche, Kommentare und Blicke hinter die Kulissen und so etwas. Die Frequenz ist recht hoch.
- Wie stelle ich Erfolg fest? Wenn es um Statistiken geht, dann mit MATOMO. Welche Ziele ich damit verfolge, weiß ich nicht.
Wie viele Nutzer sehen meine Inhalte?
Ich halte ja nichts davon, die Statistiken überstrapazieren zu wollen. Aber ich habe ich dem oben verlinken Artikel einen guten Hinweis über die durchschnittliche Aufrufe gefunden. Wenn wir das nun auf MATOMO übertragen, dann haben wir diese Vorgehensweise:
- In MATOMO stellen wir oben einen Zeitraum ein – ich habe das gesamte letzte Jahr genommen
- Dann navigieren wir im Menü nach Verhalten -> Seitentitel
- Und nun suchen wir uns die entsprechende Seite aus
- Jetzt können wir uns Durchschnittswerte errechnen, z.B. die Seitenansichten und eindeutige Seitenansichten:
Zu dem ausgewählten Artikel können wir dann feststellen, dass der pro Monat 1860 Seitenansichten und davon 1723 eindeutige Seitenansichten durchschnittlich pro Monat hatte. 9 von 10 Aufrufen führten aber zum Verlassen der Seite, was sehr wahrscheinlich daran liegt, dass die Frage beantwortet wurde, die zu dem Artikel führte.
Wird ein Artikel geteilt?
Interessant ist auch, ob ein Artikel häufig in den sozialen Netzwerken geteilt wird. Nun kann man sich etwas in MATOMO bauen, habe ich mal gelesen. Ich bin nur noch nicht dazu gekommen, mich eingehend damit zu beschäftigen. Aber es gibt ja BuzzSumo, wo man das auch mal eben überprüfen kann. Und dort spielt oben dargestellter Artikel so gar keine Rolle:
Allerdings: In dem Screenshot seht ihr, dass dort 100 „Pinterest Shares“ aufkreuzen. Mit Verlaub, das halte ich für groben Unfug. Denn ich erhalte kaum Zugriffe von dort. Und geteilt wird dort auch nicht so sehr viel. Was man nun mit so einer Übersicht macht, muss jeder selbst wissen.
Suchmaschinenoptimierung eins-elf
In Sachen SEO gibt es ganze Kurse, in denen man lernt, wie man SEO-Kurse anbietet. Man muss es nun wirklich nicht übertreiben. Tools wie RankMath geben da genügend Hilfestellung. Und wenn wir dann in MATOMO unter Akquisition -> Suchmaschinen und Suchbegriffe nachschauen, stellen wir für das gesamte letzte Jahr so etwas bei mir im Blog fest:
Aber das ist eben alles Schnee von gestern. Was zum Beispiel der Suchbegriff ist, der „am besten lief“, der streut einem gehörig Salz in die Wunde. Denn guckt mal, wie gut sich der Begriff „sm.de“ entwickelt hat:
Das Ding mit der Performance
Wie gut laufen nun Artikel? Es ist immer die Rede von Conversions. Umwandlungen? Sorry, ich kann mit diesen Begriffen nichts anfangen. Für mich ist es wichtig, dass ich mit mir, meinen Artikeln und auch mit den Lesern im Reinen bin. Wenn es dann noch zu vernünftigen Aufrufen kommt, sodass vielleicht für den jeweiligen Artikel auch was bei der VG-Wort heraus kommt, ist doch am Ende alles in Ordnung.
Ist das eine Conversion? Ich habe keine Ahnung. Eins meiner Hauptziele ist aber auch, die Qualität hoch zu halten. Das soll man durch Umfragen heraus bekommen. Wer weiß, vielleicht mache ich mal wieder eine. Aber ich denke auch, dass bei Fehlern auch die Leser entsprechende Hinweise hinterlassen. Das ging mir schon bisweilen so.
Muss ich Inhalte optimieren?
Natürlich ist es sinnvoll, sich bisweilen mit seinen bereits veröffentlichten Inhalten zu beschäftigen. Das mache ich ja auch von Zeit zu Zeit. Und wer weiß, vielleicht fehlen ja Inhalte. Ich mache das ja eher so, dass ich nicht mehr mit so einer gewaltigen Breite an Themen daher komme. Also ist es nicht so, dass Inhalte in der Breite fehlen. Dafür aber vielleicht in der Tiefe. Wenn das „Optimieren“ bedeutet, ist das OK. Sonst irgendeinen Spuk würde ich nicht veranstalten wollen.
Fazit
Es gibt immer wieder viel am Blog zu tun. Ob man nun regelmäßig so ein Blog-Audit machen muss, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht reicht das Alles ja auch nicht aus. Ich könnte zum Beispiel feststellen, wie man sich über einen Artikel austauscht, indem ich mir anschaue, welche Artikel am meisten kommentiert wurden. Und das ist irgendwie immernoch dieser über 6 Jahre alte Artikel.
Am Ende muss man sich darüber klar werden, was man erreichen will. Ich wollte es jedenfalls vermeiden, blind drauflos zu bloggen. Vielleicht habe ich mir in der Vergangenheit oft genug unnötig viel Arbeit gemacht. Es muss ja förmlich so sein. Denn bei einem Blog geht es doch darum, beständige Inhalte zu haben, das, was viele Experten „Evergreen Content“ nennen. Und im Jahr 2020 ist noch kein einziger Artikel aus diesem Jahr in den Top 10 gelandet. Das ist auch mal eine Aussage.
Aus diesem Grund lohnt es sich immer wieder, auch mal tiefer in die Geschehnisse rund um den Blog zu schauen. Ob man das am Ende nun Blog-Audit nennt oder irgendwie anders, ist einerlei. Von Zeit zu Zeit kann ein tieferer Blick sicherlich nichts schaden. Aber ganz ehrlich: Übertreiben muss das niemand. Es hilft aber dabei, ein Gefühl dafür zu bekommen, was man gut hinbekommt und was die Leser interessiert. Und mit diesen Erkenntnissen schafft man vielleicht auch Relevanz.