Silence is golden: Besser Klappe halten

Silence is golden: Das steht quasi für das deutsche Sprichwort: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Manche Sachen kann ich einfach hier nicht veröffentlichen. So gern ich das auch machen will. Mir kribbelt es da in den Fingern. Aber ich habe mir aus verschiedenen Gründen zum Grundsatz gemacht, dass ich mich nicht an Spekulationen und Mutmaßungen beteilige. Und deren gibt es ja zuhauf. Ich habe mir einfach irgendwann gesagt, dass ich da nicht mitmachen will. Und damit bin ich bisher gut gefahren. Ich erzähle euch mal was.

Einfach mal die Fresse halten

Wenn man keine Ahnung hat einfach mal die Fresse halten
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Sorry, aber den musste ich einfach mal hier reinwerfen. Tut mir leid, aber ich kann da nicht anders. Und ich höre schon: „Orr, bleib mir weg mit dem Nuhr“. Ja, macht doch. Aber er hat einfach mal Recht. Wenn ich irgendwas nicht zu 100% weiß, habe ich am Ende einfach mal zu wenig Ahnung, um das Maul darüber aufzureißen. Mir wird ja wohl auch kein Neurochirurg in meine Arbeit im Support für Exchange Server reinpfuschen. Warum also maßen sich so viele in den sozialen Netzwerken an, über andere zu urteilen?

Genießt das sommerlich anmutende Wetter! Erfreut euch an den Kleinigkeiten, die euch den Tag über nicht komplett durchdrehen lassen. Aber hört auf, irgendwas zu irgendeinem Thema in die Runde zu rülpsen, nur weil euch irgendwie der Hafer sticht. Vor allem, wenn ihr dazu einfach nur eine Meinung, aber keine oder nur wenige Fakten habt. Mir ist sowas selbst immer mal auf die Füße gefallen. Deshalb komme ich ja mit „Silence is golden“ – „Schweigen ist Gold“.

Vielleicht verbrennt ihr euch den Mund, vielleicht bohrt ihr erst recht in irgendwelchen Wunden, vielleicht tut ihr aber auch jemandem unrecht. Ihr könnt es schlicht nicht beurteilen, wenn ihr nicht nah genug am Thema seid. Das ist bei dem erbärmlichen Krieg das Gleiche wie mit dieser Schrammel-Rock-Combo und ihren Partys. Es gibt eben einfach Dinge, bei denen Zurücklehnen und Schweigen die besten Tätigkeiten sind. Glaubt ihr nicht? Es ist aber so.

Wenn du dir sagst: Silence is golden

Es gibt hier Artikel, die werden niemals veröffentlicht. Ich hatte jetzt wieder so einen fertig gehabt. 740 Worte, mehrere Bilder, eingebettete Videos. Alles zum Thema Rammstein. Mir hatte es in den Fingern gekribbelt. Aber ich hatte kein sonderlich gutes Gefühl dabei. Das wurde auch nicht besser, als ich den Artikel Korrektur gelesen hatte. Aber irgendwie wollte ich den dann doch rauskübeln. Auf dem Weg des Mauszeigers von irgendwo auf dem Bildschirm zum Publish-Button kam die Frage auf:

Kannst du wirklich sagen, dass das so richtig ist?

Nein, kann ich nicht. So, wie ich auch zum Russland-Ukraine-Krieg nichts beitragen kann. Oder zu gekenterten Flüchlingsbooten oder, oder, oder. Die einzige Konsequenz ist da: Silence is golden, Schweigen ist Gold. Deshalb habe ich den bewussten Artikel gelöscht. Und deshalb schreibe ich meine Meinung zu den neuesten Geschehnissen am Dnipro auch nicht öffentlich auf. Das ist kein selbst verordneter Maulkorb. Ich sag euch ja, wo ihr eine gelungene Einordnung rund um die Gitarren-Combo Lindemann und Freunde findet.

Aber sonst werde ich zu solchen Themen nichts beitragen. Wir leben eh in schwierigen Zeiten, was die Meinungsbildung betrifft. Auch weil irgendwelche Spinner der Meinung sind, dass die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten nicht ausgewogen berichten würden. Andere wohl schon, oder was? Deshalb ist es ja so schwierig. Und deshalb kann man nicht einfach so irgendwas behaupten. Jedenfalls ich nicht.

Stattdessen?

Ich habe wieder Musik gemacht. Das ist das Beste, was man machen kann, wenn der Informationskrieg wieder überhand nimmt. Diesmal komplett instrumental, also auch ohne Vocal Samples. Ich wollte einfach eine luftig-leichte Nummer fabrizieren, die eine Art Aufbruchstimmung vermittelt, in der man all seine Träume in den Himmel schreibt. Das ist das, was mich derzeit umtreibt. Ansonsten bleibt es dabei: Silence is golden.

3 Replies to “Silence is golden: Besser Klappe halten”

  1. Hi Henning,
    ich denke, es kommt darauf an, was man sagt und wie reflektiert das ist. Sich vor jeden Karren spannen lassen und ohne Hintergrundwissen Behauptungen aufzustellen halte ich nicht für besonders seriös. Natürlich bedient das auch eine bestimmte Schreihals-Klientel. Kommt eben drauf an, was für Leser man möchte.
    Der Blog auf den Du verweist ist mir zwar unbekannt, aber die dort eingebundenen Videos zur Casa Till Lindemann kenne ich – habe vor Tagen beim ersten Video vom dunklen Parabelritter auch etwas kommentiert, als Kayla mit Ihrem Video aus der deckung kam.
    Natürlich sollte man mit Schuldzuweisungen vorsichtig sein – in der Hoffnung, dass unsere Strafverfolgungsbehörden das schon aufklären (was ich aber eher nicht glaube, bei dem Sumpf, der dort trocken zu legen ist. Dazu wird doch jetzt schon gelogen, dass sich die Balken biegen. Hört man diverse Frauen, die Till Lindemann gut kennen, ist das undenkbar, was er gemacht hat. Hört man andere Quellen ist es wohl ein offenes Geheimnis, dass es eben doch in dieser Form passiert ist – also, wer lügt jetzt?).
    Letztlich sind wir aber alle Menschen und haben das Recht auf eine eigene Meinung. Zu Till Lindemann habe ich nichts geschrieben, weil ich mit Rammstein nichts am Hut habe. Da bin ich einfach nicht im Thema.
    Ich habe mich dafür mal wieder über unsere Regierung der Vollversager und Stümper und deren Umgang mit der letzten Generation ausgelassen. Dieser Planet und dessen lebenswerte Existenz ist mir wichtiger als herauszufinden ob sich ein notgeiler Opa gerne einen von jungen Mädesl blasen lässt. Prioritäten – sooo wichtig..
    Bleib gesund!
    CU
    P.

    1. Hi P.,

      das wundert mich aber, dass du den „Casi“ nicht kennst. Der hatte bei MobileGeeks und solchen Blogs mitgeschrieben. Egal… Jetzt mal so zum Kommentar.

      Das stimmt, man darf sich nicht vor irgendwelche Karren spannen lassen. Denn dann wird es irgendwann Mist. Manche Dinge wurden so sehr zerquatscht, dass jedes Wort mehr alles nur noch schlimmer macht. Deshalb habe ich – obwohl ich da so meine Meinung habe – nichts zur „Cause Lindemann“ beigetragen. Und ich glaube, dass ich damit gut beraten war.

      Ich glaube, dass bei der Nummer alle irgendwie zwischen Wahrheit und Lüge herum pendeln. Vielleicht geht das auch in die Richtung „Dunning-Kruger-Effekt“. Aber ich will da eigentlich gar nicht so tief einsteigen, weil ich es einfach nicht weiß und nicht wissen will. Meine Haltung, falls das stimmt, ist jedenfalls klar, denke ich. Und ja, es gibt drängendere Themen, wie du richtig erkannt hast. Leider wurde ich aber gar nicht per RSS Feed darüber informiert.

      Halte deine Ohren steif!

  2. Also, Henning, ich schreibe fast zu allem meine Meinung. Aus Prinzip schon. Ich lasse mir das Wort nicht verbieten und schreibe, was ich will. Kritik gibt es immer – so oder so.

    Lorenzo

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