Schweigender Blogger: Ich melde mich zurück

Ein schweigender Blogger ist nie so etwas richtig gutes, will man einen Blog ernsthaft verfolgen. Allerdings war es bei mir in letzter Zeit enorm ruhig. Ich muss euch hier mal klipp und klar aufdröseln, was passiert ist. Nein, keine Sorge, es gab keine privaten Katastrophen oder schweren Krankheiten. Nein, ich musste meinen Blog umziehen. Und das will ich euch mal aufschreiben. Keine Sorge, ich werde es nicht übertreiben. Aber ich muss dennoch mal ein paar Worte sagen.

Ein schweigender Blogger ist doch nicht schlimm

Jaja, ich höre es schon: Es ist doch jetzt nicht so tragisch, wenn ich mich eine Weile nicht melde und einen auf schweigender Blogger mache. Das ist alles richtig. Trotzdem wirkt es für mich dann immer so, als ob ich nichts mehr zu sagen hätte. Dem ist aber keineswegs so. Ich könnte mich zu allem möglichen auslassen. Allerdings war ich mir ob des anstehenden Umzugs nicht sicher, wie lang ich die Finger stillhalten muss. Denn es ist schon so, dass ich bei jeder Änderung am Blog nach dem Backup für einen Umzug nochmal alles sichern muss und in den neuen Account schieben muss. Und ganz ehrlich: Ich hatte da nicht die Lust dazu. Außerdem war ich mir sicher, dass ich dabei mehr kaputt machen könnte, als die Sache wert war.

Das ist der Grund, warum ich jetzt quasi still war. Mir hatte es schon in den Fingern gejuckt. Und wer weiß, vielleicht reiche ich noch das Eine oder Andere nach. Aber das kann ich noch nicht sagen. Jetzt geht es erstmal darum, dass ich mal schaue, ob mein Blog wieder sauber funktioniert. Der ist zwar nach wie vor „nur“ ein privates Projekt. Aber deshalb muss der trotzdem funktionieren.

Was war denn überhaupt passiert?

Eines Tages stellte ich voller Entsetzen fest, dass die Datenbank, die dem Blog zugrunde liegt, veraltet ist. Es war so, dass da eine MySQL 5.7 Datenbank lief. Das Problem dabei: Das wird nicht mehr unterstützt. Und zwar seit 01.05.2024. Seit etwa dieser Zeit erhielt ich ständig Meldungen nach dem Motto: Alter, besorg dir mal ne aktuelle Datenbank. Also habe ich mal beim Support meines Webhosters gefragt, wie das denn aussieht. Und was soll ich sagen? Na klar, die stellen MySQL 8.x zur Verfügung, aber nicht für alte Verträge. Ich bin ja schon einige Jahre bei Alfahosting. Und es war schon lange so, dass ich gedacht habe, dass der Vertrag mal neu gebaut werden müsste. Und das ist jetzt passiert.

Am Ende habe ich alle meine Daten aus dem alten Account heruntergeladen und die Datenbank exportiert. In meinem neuen Account habe ich die Datenbank importieren lassen, weil ich selbst immer auf Fehler gelaufen bin. In einer Test-Domain habe ich erstmal getestet, ob alles soweit funktioniert. Und das war der Fall. Letztlich habe ich die Daten für meinen Blog per FTP in den neuen Account gepumpt. Und wenn ihr den Artikel hier lesen könnt, hat die komplette Umstellung mitsamt DNS und „Dreimal Schwarzer Kater“ funktioniert.

Im Nachgang muss ich mein Mail-Programm noch umstellen. Die Email-Adressen dieser Domain sind natürlich gleich geblieben. Warum soll sich da auch was ändern? Aber es sind halt neue Postfächer, natürlich. Und diese neuen Postfächer muss ich ja wieder in mein Email-Programm einbauen. Da ich aber über einen Webmailer – auch ein neuer im Vergleich zum alten Account – dennoch erreichbar bin, muss ich da nichts übers Knie brechen. Und die Mails aus den bisherigen Postfächern habe ich im Mailprogramm exportiert.

Was habe ich gelernt?

Als schweigender Blogger hat man natürlich Zeit, in sich zu gehen. Ich habe mich gefragt, ob ich denn so einen Umzug hätte bewerkstelligen können, wenn ich nicht wenigstens ein bisschen Ahnung gehabt hätte? Es ist ja schließlich nicht mein erster Umzug. Ich glaube, dass das nicht so einfach ist. Das liegt auch zum Teil daran, dass WordPress halt ein ziemliches Ungetüm geworden ist. Wer hat denn Zeit, Lust, Gelegenheit und all das, um so etwas zu stemmen? Es war ja immer die Rede davon, dass WordPress einfach sei. Das ist aber gar nicht der Fall. Deshalb ist es tatsächlich eine Überlegung wert, auf eine andere Software umzusteigen. WordPress ist einfach viel zu groß und mächtig geworden, als dass das jeder einfach so handhaben kann.

Ich hab ja wenigstens ein bisschen Ahnung. Nach 15 Jahren mit WordPress und jahrelanger Arbeit in der IT sollte das auch so sein, denke ich. Und ich habe mich ehrlich schwer getan. Beim Import der alten Datenbank-Inhalte in eine neue Datenbank im neuen Account kam es zu den seltsamsten Fehlermeldungen. Viele wären da gescheitert. Oder sie hätten wie ich den Import an den Support des Webhosters übergeben. Aber das muss doch alles einfacher gehen. Oder sehe ich das viel zu kritisch? Sagt es mir mal.

Naja, und als schweigender Blogger habe ich halt auch gelernt, mich in Geduld zu üben. Mit dem Befehl „nslookup“ überprüfe ich derzeit, ob mein Blog bereits die neue IP-Adresse hat und damit umgezogen ist. Das kann ich ja machen, da ich den Artikel hier in einem Programm auf dem Computer vorschreibe. Aber das kann alles einige Zeit dauern, bis diese Umstellung abgeschlossen ist. Und das Hochladen der Daten dauerte. Ebenso, wie es dauerte, die Datenbank zu importieren. „Mal eben“ sollte also niemand anfangen, den eigenen Blog umzuziehen. Aber wie gesagt: Wenn ihr den Artikel lest, ist alles gut gegangen.

4 Replies to “Schweigender Blogger: Ich melde mich zurück”

  1. Hallo Henning,
    ich bin aus Gründen, die Du so schön aufdröselst, bewusst auf WordPress.com gegangen (nachdem ich vorher Posterous genutzt hatte). Mit der Technik möchte ich nämlich eigentlich nichts zu tun haben. Ich bin auch weitgehend mit der gehosteten Version zufrieden.
    Und schön, wenn Du nicht mehr stumm und schweigsam bist.
    Viele Grüße
    Stefan

    1. Hallo Stefan, ja, das wäre auch so eine Überlegung gewesen. Ich hatte mich erstmal dafür entschieden, genau so weiter zu machen. Das heißt aber nicht, dass ich nie an so etwas wie einen Umbau mit irgendwas anderem denke. Schauen wir einfach mal, was die Zeit bringt.

  2. Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich bei so einem WP-Umzug die SQL-Dumps mit recode und sed bearbeitet habe… ein »Laie« hätte vermutlich gar keine Chance gehabt. Selbst mir kann so etwas Probleme bereiten. Gut, wenn es hinterher läuft und man hoffentlich für lange Zeit Ruhe hat.

    1. Ja, so ungefähr kam ich mir vor. Wobei die Befehle mir erstmal gar nichts sagen. Aber vielleicht ist das der Grund, warum es der Support meines Hosters machen musste und ich daran fast verzweifelt wäre.

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