Ich habe ein paar Mal in der Vergangenheit über Microsoft Kaizala und Microsoft Teams geschrieben. Eins davon wird ein Walkie Talkie. Klingt doof, ist aber so. Nachdem mir Microsoft Kaizala eigentlich gefallen hat, habe ich mich dann doch relativ schnell gewundert, wieso das ganze Gemurmel dazu verstummt war. Jetzt ist es aber so, dass Microsoft als neue Allzweckwaffe „Teams“ auserkoren hat. Das hatte ich ja auch schon mal angerissen. Und was hat nun Kaizala damit zu tun? Schauen wir uns das mal an.
Was geht ab?
Kaizala hat mehrere Herkünfte, soweit ich weiß. Das Wort bedeutet auf alle Fälle so etwas wie „Was geht ab?“ und könnte somit darauf hindeuten, dass Microsoft mit Kaizala die Konkurrenz Facebook mit WhatsApp (Was ja das Gleiche bedeutet) angreifen will. Mitnichten. Der Gedanke war immer ein anderer. Mit Kaizala sollen sollen die so genannten „Firstline Workers“ erreicht werden können. Das sind die Mitarbeiter, die nicht gerade Schreibtischtäter sind. Die haben dann auch nicht ständig Zugriff auf Unternehmenskommunikation.
Aber mit dem Instant Messenger sollte noch mehr möglich sein: Verteilen von Dateien, Umfragen, Aufgaben, Schulungen etc. Und das Ganze soll auch mit externen Kunden möglich sein. Und irgendwie bin ich da an Microsoft Teams erinnert, wo das ja auch prinzipiell möglich ist. Und deshalb soll Kaizala mehr oder weniger zum Walkie Talkie für Teams umgebaut werden. Im Jahr 2020 soll die Integration in Teams abgeschlossen werden, wenn es nach Microsoft geht. Nutzen kann man Kaizala dann dennoch. Warum denn auch nicht?
Walkie Talkie für Teams – Was wird denn nun neu?
Bereits im Juni 2019 wurde bekannt, dass Microsoft sein Teams zur Datenzentrale umbauen will. Und deshalb hieß es dann auch, dass Kaizala in Teams aufgehen soll. Aber eben nicht nur das. Auch Skype – das ohne „for Business“ – soll an Teams andocken. Der Hintergrund ist, dass ich mit Teams wunderbar meine Kommunikation führen kann. Auch Telefonate, Online-Meetings, Video-Konferenzen etc. sind möglich. Das wäre aber für den – sagen wir mal – Pförtner viel zu viel. Deshalb behält man Kaizala als Walkie Talkie.
Also vielmehr wird es kommen, dass in der Navigationsleiste der Teams-App eine Funktion platziert werden wird, die das Smartphone zum Walkie Talkie macht. Das ist vergleichbar mit Push-to-Talk in FaceTime. So ungefähr soll dann die Funktion auch in Teams funktionieren. Und soweit ich es mitbekommen habe, könnte dies durch Kaizala erfolgen. Ob es dann noch so heißen wird, ist komplett ungewiss. Aber eine spannende Entwicklung ist das schon, wie ich finde.
Wenn die Arbeitswelt moderner werden soll und wir immerzu irgendwo etwas von „Modern Workplace“ hören, müssen auch die Kommunikationswege modernisiert werden. Und was die Definition der Arbeitsplätze betrifft, müssen wir eben auch über „Firstline Workers“ reden. Die vielen Service-Mitarbeiter, Außendienstler, Mitarbeiter in der Gastronomie etc. Ohne sie würde unsere Welt nicht funktionieren. Und an sie richtet sich diese Funktionalität mit dem Walkie Talkie. Wie es schon Kaizala tat.
Aber was ist mit der freien Version von Kaizala?
Microsoft Kaizala ist nach wie vor für Android und iOS verfügbar. Die App wird auch immer wieder aktualisiert. Ich kann mir also vorstellen, dass sie außerhalb des Firmennetzwerks – oder ohne Unternehmensintegration – als stinknormaler Messenger funktionieren wird. Ich habe sie bei mir installiert und behalte das mal im Auge. Kaizala wird meiner Meinung nach mehr als „nur“ ein Walkie Talkie bleiben. Man wird sie auch weiterhin als Firmen-Messenger benutzen können.
Und im privaten Umfeld? Naja, sie hat es schwer gegen WhatsApp. Kein Mensch kennt die App. Aber allenthalben wird sie als wesentlich besser als der Platzhirsch angesehen, auch was den Datenschutz betrifft. Und nachdem ich darin eben auch meine Aufgaben und all das hinterlegen kann, schätze ich Kaizala eben auch als besser ein. In Microsoft Teams wird es wohl den Walkie Talkie bereitstellen, außerhalb dessen kann Kaizala die Kommunikation ein bisschen besser und sicherer machen. Wenn denn jemand den Messenger nutzt.