Habt ihr schon mal mitbekommen, dass es unzählige Blogs gibt, die auf einer regelrechten Statistik-Irrfahrt unterwegs sind? Das ist in letzter Zeit auffällig. Wenn man dann als Nebenbei-Blogger dort mitfiebert oder es wenigstens verfolgt, gerät man schnell mit in den gleichen Sog. Dabei muss das doch gar nicht sein. Und ich frage mich dann immer, wann das eigentlich angefangen hat.
Statistik-Irrfahrt: Wenn die Linien Amok laufen
Wenn euch die Grafik interessiert, klickt einfach drauf, dann wird sie größer. Jedenfalls hatte ich so etwas wie eine Statistik-Irrfahrt. Wenn ihr euch die Grafik anseht, seht ihr am Ende einen heftigen Ausschlag nach oben. Das war Ende Oktober, wie ihr den Einstellungen über dem Graphen entnehmen könnt. Was ist denn da passiert? War das eine Eintagsfliege? Himmel, hilf!
Und ich begann, die Statistiken in Matomo zu wälzen. Nebenher schaute ich mich auch in der Google Search Console um. Ich tat dies und das und fand heraus, dass an dem Tag mein RSS-Feed Amok lief. Die Statistik an sich damit aber auch. Und ich habe dabei eines festgestellt: Wer häufig in die Statistiken schaut, der macht sich unnötig irre. Ich glaube, damit ist auch mein Palaver um Pinterest erklärbar.
Das heißt nun nicht, dass man keinerlei Blick in Statistiken werfen soll. Aber ganz ehrlich, auf so eine Statistik-Irrfahrt sollte sich niemand begeben. Viel zu schnell ist man dann geneigt, gemäß der Statistiken zu bloggen. Welche Themen laufen gut? Welche nicht? Nach welchen „Keywords“ haben Besucher gesucht, bevor sie zu mir kamen? Das kann man mal durchschauen. Aber nicht ständig, wie es mancher vielleicht macht.
Das! Skaliert! Nicht!
Ich kenne Blogger, denen kommen oder kamen tatsächlich immer mal solche Gedanken, die sie auch anderen mitgeteilt haben: „Ich habe meine Klickzahl heute noch nicht erreicht, da muss ich noch einen oder zwei Artikel kloppen“. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, was das dann für Artikel waren. Meistens waren diese den Klick nicht wert, den es bedurft hätte, um die Machwerke zu öffnen. Oder anders gesagt:
Das skaliert nicht!
Typische Bürofloskel
Wenn etwas nicht skaliert, bedeutet das, dass etwas nicht funktioniert, um damit zu wachsen. Gemeinhin wird dies als sinnlose Aktion abgetan, die nichts außer Arbeit einbringt. Und bei so einer Statistik-Irrfahrt kann man das genau so sehen. Man versumpft in Statistiken und versucht, diese auf Biegen und Brechen zu beeinflussen.
Ein guter Rat zum Bloggen
Wer einen guten Rat braucht, was das Bloggen betrifft, braucht sich eigentlich nur anzuschauen, wie viel Zeit mit so einer Statistik-Irrfahrt draufgeht. Es ist ja nicht nur so, dass man sich die Graphen ansieht, wie so die Gesamt-Aufrufe abliefen. Sondern man schaut auch ständig, welcher Kanal am besten „performt“, welcher Artikel „performt“. Leute, das bringt alles nicht viel.
Es ist halt doof, dass überall irgendwelche Statistiken verfügbar sind. Ich meine damit nicht nur Google Analytics, was noch viel zu viele Blogger einsetzen. Es soll ja auch noch Leute geben, die eine Facebook-Fanpage haben. Was ich davon halte, steht hier. Dort gibt es auch Analysen. So wie auch bei Pinterest. Ach, und bei WordPress selbst auch.
Ich setze ja auf MATOMO, wie ihr wisst. Das ist ein mächtiges Tool, bei dem man immer geneigt ist, mehr Zeit rein zu stecken, als es notwendig ist. Und ich nutze die GoogleSearch Console. Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht auf so eine Statistik-Irrfahrt begebe und mehr Zeit in die Analyse stecke als notwendig. Ich halte das für eine reelle Gefahr.
Wie kommt man da raus?
Na klar, man könnte hergehen und – wenn überhaupt – nur rudimentäre Statistiken nutzen. Es gibt dafür das WordPress-Plugin Statify. Und wenn man darauf verzichten will, tun es ggf. auch die Server-Logs, die man mit Tools wie AWstats auswerten kann, wenn es zum Beispiel der Hoster anbietet. Alfahosting bietet diese Möglichkeit (Partnerlink).
Aber im Ernst: Das ist doch alles nicht Sinn und Zweck der Nummer. Sinnvoller ist es doch, dass man die Zeit, die man für den Blog aufwendet, so gestaltet, dass für Statistiken und derartiges nicht mehr Zeit draufgeht als für die Recherche, das Schreiben, die Kontaktpflege, das Verbreiten und all das. Und wer auf so einem Trip ist, muss sich eben auch mal zwingen.
Deshalb bin ich froh, dass bei Google News, wo man meinen Blog ja auch verfolgen kann, keine Statistiken so ohne weiteres sichtbar sind. Am Ende ist es ja so, dass Blogs nur Leser anziehen, wenn die Inhalte stimmen. So eine Statistik-Irrfahrt jedenfalls hilft dabei nicht.
Wie ist das mit euch, wenn ihr bloggt? Konzentriert ihr euch übertrieben stark auf Statistiken, dass man schon von einer Irrfahrt sprechen kann? Schreibt es mir in die Kommentare hier drunter.
Hallo Henning,
ich nutze recht wenig Statistik-Tools. OK, ich habe meine Blogs komplett neu aufsetzen müssen, daher ist derzeit eh nicht soviel verfügbar, aber im Blog selber nutze ich nur Statify, da freu ich mich dann auch, wenn es ein paar Zugriffe mehr werden. Ansonsten schau ich ab und an kurz in die Search-Console von google und mal bei Bing rein, aber eigentlich eher, weil noch alte Seiten & Versionen rumfliegen und ich die entfernen möchte. Klar schaut man da dann auch mal auf die Suchergebnisse, aber nicht stundenlang. Mit Pinterest geht es mir ähnlich wie Dir, die Impressionen steigen zwar, seit dem ich mich bei Gruppenboards zum Mitpinnen angemeldet habe, aber die Klickraten stehen in keinem Verhältnis dazu. Ich schau da auch mal noch ein bisschen weiter, Facebook-Fanpage habe ich schon länger abgeschaltet. Bin gespannt, wie es bei dir weiter geht.
LG Manja
Hallo Manja, ich rede mir ja auch nach einem Jahr ein, dass ich MATOMO unbedingt brauche. Dabei bin ich mir eigentlich gar nicht sicher, ob das nicht vielleicht zu viel ist. Aber es ist wirklich so, wie ich geschrieben habe, dass ich Blogger kenne, die echt bei weniger Zugriffen noch irgendwas drauflos gebloggt haben. Weniger ist hier jedenfalls mehr. Und was Pinterest betrifft, so bin ich mir auch unschlüssig. Ich warte mal ab.
Bei mir ist die Zeit rum. Google Analytics, Social Shares u.s.w. habe ich alles aufgegeben. Du hast nämlich Recht. Das lenkt nur davon ab, was eigentlich wichtig ist. Mir reicht Statify völlig.
Joar, nicht umsonst habe ich hier im Blog immer mal wieder von Zeitfressern erzählt. Damit meinte ich zwar die sozialen Netzwerke, aber Statistiken und all die schönen Charts können das genau so sein.