Wenn uns die Ära des Coronavirus eines gelehrt hat, dann dass für die Zukunft eigentlich nichts am Weg in die Cloud vorbeiführt. Ob man will oder auch nicht. Die spannende Frage in dem gesamten Themenkomplex ist doch dann eigentlich nur, wie das Ganze realisiert wird. Und die Zusatzfrage geht dahin, wie viel man der Cloud-Plattform überlassen will. Darum die Frage: Ist der Weg dahin vielleicht viel zu steinig? Schauen wir mal.
Was ist denn der entscheidende Vorteil der Cloud?
Wir wissen doch alle, wie das ist: Die geschäftliche Welt dreht sich verdammt schnell. Um mit dieser immensen Geschwindigkeit Schritt zu halten, braucht es standardisierte Prozesse und Techniken. Bei Cloud-Technologien ist es doch so, dass immer wieder auf die gleichen Prozeduren zugegriffen werden kann. Damit schafft man es doch, eine gewisse Standardisierung zu erreichen.
Mir geht es dabei nicht darum, dass alles über einen Leisten geschoren wird. Ganz und gar nicht. Nehmen wir das Thema Azure Functions von Microsoft. Natürlich kann ich auf vorgefertigte Funktionen zugreifen. Aber ich kann mir diese auch komplett selbst erstellen. Ich bin nun kein großer Programmierer. Aber das soll ziemlich unproblematisch ablaufen.
Und wenn ich nun große Datenmengen analysieren will, dann lässt sich das mit solchen Dingen erledigen. Denken wir an Wetterdienste, die mit unfassbaren Datenmengen Wettermodelle und Vorhersagen erstellen. Oder nehmen wir die hochtechnisierten Autos auf unseren Straßen. Die Daten aus den Sensoren müssen in irgendeiner Form ausgewertet werden. Wie soll es denn gehen ohne Cloud-Dienste?
Oder denken wir an die Dienste, die nur in der Cloud geboren wurden. Tools wie Teams oder Slack oder sonstwas: Dafür habe ich keine Infrastruktur mehr im eigenen Rechenzentrum. Diese Dienste sind nun einmal die Zukunft, also muss man sich zwangsläufig über solche Themen auf dem Weg in die Cloud unterhalten. Hab ich Recht?
Im Falle des Falles
Ich habe es ja nun oft genug erlebt: Nehmen wir eine typische Server-Landschaft in einem Rechenzentrum. Keine solche Umgebung ist mit einer zweiten vergleichbar. Es gibt unterschiedliche Netzwerkkomponenten, die Server kann ich ausstatten, wie es mir passt, und und und. Im Störungsfall ist es so, dass Techniker dann erstmal einen ganzen Zoo an Analysen durchführen. Das kann schon mal aufhalten.
Jetzt könnte man vielleicht sagen: Das bekommt man doch alles hin. Das ist ja auch so. Aber was ist denn, wenn ein zentraler Server – nehmen wir als Beispiel einen Exchange Server – nicht mehr reagiert und auch nicht mehr aus der Ferne verwaltet werden kann? In Pandemie-Zeiten kann ich nicht einfach so ins Rechenzentrum fahren. Diese Schmerzen habe ich oft genug in den vergangenen Wochen und Monaten erlebt.
In der Cloud ist das ja anders. Da hat man seinen Cloud-Anbieter – also Amazon, Microsoft oder Google als Beispiele – und / oder einen Dienstleister wie mein Arbeitgeber. Klar kostet das Geld. Aber wäre das denn teurer als ein Rechenzentrum? Zumal es ja auch so ist, dass ein Ausfall, der aufgrund verschiedenster Unwägbarkeiten nicht behoben werden kann, in jedem Fall teurer ist.
Wie wichtig ist es?
Ich habe lange Zeit Fehler in Cluster-Umgebungen bearbeitet. Ja, das mache ich nach wie vor. Und ein Grundsatz beim Aufbau eines Clusters ist im Hinblick auf die Anzahl der Clusterknoten immer: Wie wichtig ist mir die Anwendung, die ich hochverfügbar vorhalten möchte? Und wie kritisch ist ein Ausfall dieser Anwendung für das Geschäft? Je kritischer das Alles für ein Unternehmen ist, desto besser muss ich doch für Ausfallsicherheit sorgen.
Und jetzt nehmen wir mal an, ein Unternehmen geht den Weg in die Cloud. Haben die dann mehr Sicherheit bei solchen Aspekten? Ich behaupte: Ja. Nehmen wir das Beispiel Microsoft. Die Cloud-Infrastruktur ist Azure. Auch Microsoft 365 läuft darüber. Diese gigantische Infrastruktur bietet eine ziemlich hohe Ausfallsicherheit, die man mit noch so vielen Rechenzentren einfach nicht sinnvoll realisiert bekommt.
Wenn uns also Email und derartiges so wichtig ist, dass es auf gar keinen Fall ausfallen darf, dann erreiche ich das immer am besten darüber, indem ich den Weg in die Cloud gehe. Ich glaube, es ist weniger erheblich, welcher Anbieter es wird. Darüber kann man sich als Unternehmen gern mal beraten lassen. Und dann ist es ja so, dass die Möglichkeiten als Unternehmen mit dem Weg in die Cloud gewaltig steigen.
Gibt es einen sinnvollen Weg in die Cloud?
Komm, wir gehen in die Cloud. Kennt ihr das noch? Für Privatpersonen war das lange Zeit Google Drive, OneDrive, Dropbox. Aber das bedeutet doch gar nicht „Cloud“ an sich. Mit den Jahren war es dann immer mehr der Fall, dass Office 365 (Jetzt Mcirosoft 365), Amazon AWS, die Google Suite etc. um sich griffen, auch im Privatbereich. Ich sehe es immernoch kritisch, dass das Alles amerikanische Lösungen sind. Aber so ist es nun mal.
Was nun am Ende der sinnvollste Weg in die Cloud ist, können immer auch irgendwelche Service-Partner ermitteln. Am Ende kommt aber vielleicht auch dabei heraus, dass die Cloud eben doch nicht alle Anforderungen erfüllt. Dann kann man immernoch eigene Lösungen zur Zusammenarbeit bauen, indem man vielleicht einen auf ownCloud oder derartiges einführt. Inwiefern das zielführend ist, kann man dann eben auch nur ausprobieren.
Ich denke allerdings, am Ende führt nichts am Weg in die Cloud vorbei. Wie dieser realisiert wird, kommt eigentlich immer auf den Einzelfall an. Sicher ist aber, dass Clouddienste durchaus dabei helfen können, Geschäftsprozesse sicherzustellen, zu modernisieren und weiter zu entwickeln. Und wenn mal was ist, gibt es immernoch den Support über den direkten Partner oder über den Anbieter direkt. Es geht also. Der Weg in die Cloud ist also weniger steinig, als mancher vermutet.