Wie, die Cloud kostet Geld? Natürlich gibt es eine Dienstleistung nicht zum Nulltarif. Bei keinem Anbieter. Ein Modell zur Finanzierung ist Pay-As-You-Go. Damit können Sie nichts anfangen? Dann wollen wir uns mal kurz darüber unterhalten. Denn Pay-As-You-Go ist ein sehr beliebtes Modell bei der Finanzierung der Cloud-Infrastruktur. Ich erzähle mal, was es damit auf sich hat.
Was bedeutet eigentlich Pay-As-You-Go?
Pay-As-You-Go – oder kurz PAYG – ist eigentlich so etwas wie eine vertragsungebundene Dienstleistung. Sie benötigen heute 3 Mietwagen, morgen aber nur einen und übermorgen gar keinen. Für diese drei Tage bezahlen Sie also 4 Mietwagen. Stark untertrieben ist es das, was Pay-As-You-Go ausmacht. Natürlich ist da noch mehr zu dem Finanzierungsmodell zu sagen. Und dazu komme ich jetzt.
Nehmen wir einfach mal Dataspaces. Damit löst man Integrationsansätze, um nach und nach weitere Dienste zu nutzen und dergleichen. Diese Dataspaces sollen flexibel gehalten sein und anfangs einen möglichst geringen Aufwand hinsichtlich der Erstellung haben. Aus diesem Grund werden sie nicht mit einer festen Größe angelegt. Sie wachsen mit der Zeit. Und sie wachsen dynamisch.
So ist es zum Beispiel für Steuerberatungskanzleien unerlässlich, rund um die Termine zur Steuererklärung mehr Leistung vorhalten zu können, und sei es „nur“ der Speicherplatz. Zu dieser Zeit wäre die Cloud-Infrastruktur im Modell Pay-As-You-Go teurer, weil die Kanzleien mehr Ressourcen binden. Aber in geschäftsarmer Zeit werden weniger Ressourcen gebunden, weshalb dann die Infrastruktur günstiger wird.
Warum ist das ein Vorteil?
Es gibt Prepaid-Tarife und Pauschalpreise und dergleichen. Und es gibt Pay-As-You-Go. PAYG bietet hier den Vorteil, dass der Anwender ausschließlich die Ressourcen bezahlt, die er benutzt. Ähnlich einer Betriebskostenabrechnung, bei der Sie ja auch nur das verbrauchte Wasser bezahlen und keinen Tarif über so-und-so viele Liter pro Monat. Bei anderen Tarifen ist es eben so, dass Unternehmen die Ressourcen auch dann bezahlen müssen, wenn sie diese gar nicht nutzen.
Die Bezahlung erfolgt wie im Restaurant. Der Google-Übersetzer macht aus „pay as you go“ am Ende „Zahlen Sie, wenn Sie hinausgehen“. Mit anderen Worten: Die Ressourcen werden auf einem Bierdeckel notiert, und man zahlt dann seinen Deckel. Im Allgemeinen hat sich Pay-As-You-Go bei Infrastructure-as-a-Service, Platform-as-a-Service und Software-as-a-Service bewährt.
Nicht verwechseln
Im US-amerikanischen Raum steht „Pay-As-You-Go“ für das hier bekannte Prepaid-System. Also das, was man gemeinhin als „Volle Kostenkontrolle“ bezeichnet. Wer seinen Bedarf kennt, kann die richtige Finanzierung für seine Cloud-Infrastruktur wählen. Wichtig ist dabei, dass man weiß, was man im Cloud-Umfeld will. Dann könnten genaue Reports über den Verbrauch von Ressourcen durchaus die Lösung sein.
Viele Anbieter von Geräten und Dienstleistungen rund um das Internet of Things machen in Pay-As-You-Go. Denn die vielen, kleinen Sensoren werden natürlich unterschiedlich benutzt und erfordern daher unterschiedliche Rechenleistungen. Hier ist Pay-As-You-Go das richtige Mittel. Das kann woanders anders sein. Und hier muss man eben genau den Bedarf ermitteln. Dann funktioniert das auch mit der Cloud-Finanzierung.