Nach der Pause: Ohne Reboot zurück im Blog

Bloggen heißt, dass man auch mal alle Fünfe gerade sein lässt. Aber was kommt nach der Pause? Geht es hier unverändert so weiter wie bisher? Kann es eigentlich nicht. Dazu habe ich zu wohlklingend von einem Reboot erzählt. Wenn Sie sich hier im Blog umschauen, dann sehen Sie: Es hat sich nichts getan. Warum kündige ich etwas an, was ich dann nicht umsetze? Darüber muss ich kurz erzählen.

Nach der Pause in die Vollen?

Was habe ich mir alles vorgenommen, bevor ich in die Pause bin! Ich wollte meinen Blog neu strukturieren, die Themen straffen, vielleicht dem Blog ein neues Aussehen verpassen… Aus all dem ist bisher nichts geworden. Ich hatte mir gedacht, dass ich nach der Pause einen runderneuerten Blog präsentieren kann. Nichts ist geworden. Ich gehe nun nicht in die Vollen.

Wissen Sie, ich war im Urlaub. Wie jeder Mensch es macht. Und ich habe diese zwei Wochen mit meiner Tochter verbracht. Wir waren unter anderem unterwegs, worüber ich noch gesondert etwas schreiben werde. Natürlich ist es so, dass wir da einiges erlebt haben. Aber es war auch ehrlicherweise so, dass ich den einen oder anderen Eintrag bei Facebook oder Twitter abgelassen habe.

Aber ich war nicht wirklich produktiv. Wieso auch? Urlaub dient der Erholung. Und egal, wie man es macht, in der Urlaubszeit muss man irgendwas anders machen. Und deshalb hing ich nun nicht ununterbrochen am Blog. Ich habe es im oben verlinkten Artikel beschrieben, dass hier für eine Zeitlang die Geschicke ruhen würden. Nach der Pause wollte ich alles anders machen. So weit, so gut.

Wie zum Geier stellt man das denn an mit dem Reboot?

Jetzt ist es so, dass ich doch mal darüber schreiben muss, was mir mit dem Vorhaben „Reboot“ so passiert ist. Sie können es im letzten Artikel nachlesen, was eigentlich so in meinem Kopf an Gedanken herum schwirrt. Ich habe dazu in verschiedenen Blogs nachgelesen, dass das Ganze mit Vorsicht zu genießen ist, damit es zu keinen Problemen kommt.

Also habe ich angefangen, nebenher herum zu fragen, wie man denn einen über 10 Jahre gewachsenen Blog neu strukturieren kann. Was meinen Sie, was dabei heraus gekommen ist? Nichts. Niente. Nada. Nothing. Man kann zwar nachlesen, dass viele schon dachten, sie hätten ihre Blogs an die Wand gefahren. Aber wie man es nun richtig macht, findet man nirgends.

Ja, wie macht man das denn nun? Und überhaupt: Ist das notwendig? Ich habe gelesen, wenn ich Zeit und Lust dazu hatte. Was ich an Erkenntnissen erhielt, war eher dürftig. Es gibt Unmassen an Artikeln, die einem sonstwas an Empfehlungen geben. Damit sind dann aber meistens Firmenblogs gemeint. Und außerdem erfüllen die Artikel nicht meine Erwartungen.

Es ist komisch, dass noch niemand sinnvoll darüber erzählt hat. Ja, es hat Blogger gegeben, die ihre Blogs neu aufgebaut oder strukturiert haben. Aber sie haben nicht geschrieben, wie sie es gemacht haben. Oder bin ich etwa am Ende viel zu doof, das Alles zu finden, was sie vielleicht aufgeschrieben haben? Das kann ja sein. Dann zeigt es mir doch einfach mal!

Pillars, Cluster, Content Hubs?

Und dann gibt es doch noch etwas, was ich noch näher durcharbeiten muss. Das dauert aber noch und wird sich bis weit nach der Pause hier im Blog hinziehen. Der Robert Weller schrieb mal über Struktur-Konzepte. Auf meine Frage bei Twitter, ob das dann Suchalgorithmen – und speziell Google – nicht vielleicht übel nehmen könnten, antwortete er dann:

Nein, ganz im Gegenteil. Die Struktur hilft Google ja auch, deine Seite als Ganzes zu verstehen. Noch wichtiger aber, dass es diverse Vorteile für Nutzer bringt und was in ihrem Sinne geschieht, sieht auch Google gern. ;-)

Robert Weller (toushenne) bei Twitter

Ehrlich: Das beruhigt mich. Aber ich muss mich damit noch weiter beschäftigen. Und das dauert eben seine Zeit. Ich habe daher beschlossen, nichts übers Knie zu brechen und meinen Blog erstmal unverändert aus der Blogpause zu holen. Ich habe ja auch nach der Pause genug Zeit, mich mit so einer Neustrukturierung zu beschäftigen.

Wie geht es jetzt wieder weiter?

Ich habe einige Ideen im Kopf und wie hier beschrieben in Evernote vorbereitet. Ich will dorthin, noch bessere Texte zu schreiben. Hier habe ich einen guten Text dazu gefunden, obwohl der Artikel sehr auf „SEO“ getrimmt ist. Vielleicht wird es auch insgesamt weniger Artikel von mir geben. Das weiß ich aber noch nicht. Man kann halt nicht aus seiner Haut.

Am Ende gilt doch, dass sich Blogger mit ihren Blogs wohlfühlen sollen. Und die Leser sollten auch ein gutes Gefühl dabei haben. Deshalb läuft immernoch meine Umfrage zum Blog. Bis Ende August habe ich mir gegeben, bis ich die Umfrage auswerte. Hier und da gibt es ein klares Bild, an anderen Stellen aber auch nicht.

Jedenfalls will ich darauf achten, die Qualität hier nochmals zu erhöhen. Das kann ja nicht so falsch sein. Und ich glaube, dafür sind solche Bullshit-Artikel wie „47 grandiose Artikel-Überschriften, die deine Leser mitreißen – Nummer 29 hat mich verblüfft“ untauglich. Das hilft niemandem. Ich will mich selbst ja nicht verbiegen. Sie machen das ja auch nicht.

Denn dann wäre ich nicht mehr ich selbst. Und davor kann ich nur warnen. Denn wer sich selbst verliert, kann nichts sinnvolles in seinen Blog schreiben. Auch nach der Pause wird es deshalb authentisch hier weitergehen. Authentizität ist das Wichtigste beim Bloggen. Wie will man sonst ein guter Mensch sein und der Welt zeigen, dass nicht alle so waren?

Das Bloggen ist immer auch ein Blick in die Seele der Autoren. Deshalb wird mein Blog von mir nach wie vor als eine Art Tagebuch angesehen werden. Professionelle, aber seelenlose Blogs gibt es genug. Da mache ich nicht mit. Dafür ist mir diese Spielwiese zu wichtig. Und ich hoffe, Sie kommen auch die nächsten Wochen mit auf meiner Reise durch die Themen der Welt.

3 Replies to “Nach der Pause: Ohne Reboot zurück im Blog”

  1. Interessant, dass du dir so viele Gedanken über „Strukturierung“ machst! Warum eigentlich? In modernen Blogs wurden die klassischen Kategorien meist zu Gunsten eines einspaltigen Designs abgeschafft, ganz ebenso wie die länger schon entfallenen letzter-nächster-Artikel-Navilinks. Oft findet sich noch „letzte Artikel“ oder „meist gelesen“ – und unterhalb des Artikels „könnte auch interessieren…“ – und das wars!
    Ich bin Traditionalistin, weil ich immer noch Kategorien habe – eigentlich nutzlos, denn kaum jemand sucht jemals in einer Kategorieseite. Auch hab ich noch ein Gesamtinhaltsverzeichnis – wohl eher aus Eitelkeit, weil 20 Jahre Bloggen ja schon was ist… :-) Zudem finde ich selbst da manches besser als ohne.

    Strukturierung ist sinnvoll und nötig, wo sie sich aus den Inhalten fast zwingend ergibt. Z.B. Gerhard auf Kopf&Gestalt: Hat ewig über seine Keramiken gebloggt und dann auch mehr und mehr über Insekten, weil er das als neues Fotohobby entdeckt hat. Nun haben ihn Leser/innen darauf angesprochen, doch bitte die Kategorien „Keramik“ und „Insekten“ einzuführen – sehr sinnvoll, denn wer interessiert sich schon für Beides gleichermaßen? Man kann dann die Kategorie-Seiten verlinken, wenn man das Blog der einen oder anderen Interessengruppe empfehlen will – ein Gewinn!

    Meine eigenen Überlegungen, das Blog mal anders / moderner zu strukturieren, sind meist daran gescheitert, dass ein Artikel bei mir oft in mehrere Kategorien/Themen einsortiert ist. Und selbst wenn es nur jeweils eine wäre, so bliebe das Problem, dass auf der Startseite der aktuelle Anreisser stünde – und darunter in den dann hübscher sortierten „letzter Artikel-Anreissern“ einzelner Kategorien dasselbe nochmal. Nicht schön! Ich habs gelassen, auch weil ich dann 20 Jahre Blogposts neu und sinnvoll kategorisieren müsste.

    Die Arbeit ist angesichts der Medienwelt, wie sie gerade existiert, einfach überflüssig. Faktisch landen die Leute ja doch fast immer auf einzelnen Artikeln – per Suchmaschine oder Social Media-Links. Das gilt für die Mainstreammedien genauso wie für Blogs – die ganze Energie für die Gestaltung der Startseite verpufft mehr oder weniger, denn wer schaut die schon an?

    Soweit meine 3% dazu!

    1. Naja, so ganz passt das nicht bei mir, dass die Leute faktisch fast immer bei einzelnen Artikeln landen. Zumindest bei mir, da die Startseite bei mir die drittstärkste Seite ist. Das könnte aber von Blog zu Blog unterschiedlich sein. Klar ist es so, dass gerade über die sozialen Netzwerke die meisten Zugriffe auf einzelne Artikel erfolgen. Aber es geht eben auch so wie bei mir.

      Einspaltige Layouts finde ich äußerst spannend. Ich habe aber noch keins gefunden, das besser zu meinem Blog passt als das derzeitige. Und das mit den Kategorien handhabe ich so, weil ich mich ja selbst zurecht finden will. Ich dachte auch, dass die „Das könnte dich auch interessieren“-Bereiche die Kategorien mit bewerten.

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