Als Blogger muss ich gar nichts

Digitale Entschlackung, Entschleunigung, Pausen: Sie lesen hier immer mal irgendwas, das man sich nicht unbedingt in diese schnelllebige Zeit denken würde. Ich habe immer mal wieder versucht, mich auf irgendwas heraus zu reden. Aber mal ehrlich: Das ist doch alles Unfug. Ich muss gar nichts, was den Blog betrifft. Ich glaube, es ist nach wie vor ein Trugschluss von Bloggern, dass sie denken, sie müssten irgendwem irgendwas beweisen und Harry-Hirsch-like der rasende Reporter sein. Nein, nochmal: Als Blogger muss man erstmal gar nichts. Und ich erkläre mal, wie ich das meine.

Ausgangssituation

Ich hatte es ja lange Zeit so durchgezogen, dass hier im Blog tagtäglich 3 bis 4 Artikel erschienen. Die hatte ich alle selbst geschrieben. Ehrlich, das war schon hart. Und irgendwann hatte ich mir gesagt, dass ich ganz sicher nicht mehr so viel schreiben muss. Wer sagt denn, dass Blogger wirklich jeden Furz kommentieren müssen? Einen feuchten Kehricht müssen wir. Deshalb gibt es bei mir seit einiger Zeit deutlich weniger Artikel. Wie gesagt, ich musste da umdenken. Nun ist es eben so, dass auch mal Tage ohne Artikel gelungene Tage im Blog sind.

Da habe ich vor 1,5 Jahren darüber philosophiert, dass man digital entschlacken sollte, aber in dem Artikel palavere ich einen daher, dass man als Blogger schnell auf irgendwas reagieren muss. Ich war zu dem Zeitpunkt wirklich in einem Tunnel gefangen. Das Blöde daran ist aber nicht, dass man im Tunnel ist. Das Blöde ist, dass man das gar nicht mitbekommt. Aber ganz ehrlich: Wenn man dann irgendwann mal aus dem Tunnel raus ist, lebt es sich bedeutend besser. Sie können es mir ruhig glauben: Das mit der digitalen Entschlackung funktioniert. Weniger ist mehr.

Das so genannte „Draußen“

Mir ist auch vor zwei Jahren oder so eine Australierin unter gekommen, die allen Ernstes die Erkenntnis hatte, dass die sozialen Netzwerke eben nicht das wahre Leben sind. Echt jetzt? Leute, geht mal raus. In diesem Draußen gibt Sachen, die glaubt ihr mir nicht! Am vergangenen Wochenende gab es Schnee. Wisst ihr noch, wie der schmeckt? Oder treibt ihr euch lieber auf den digitalen Müllhalden herum? Ach ja, die Kontakte in den sozialen Netzwerken haben ja Fotos vom Schnee gemacht und hoch geladen. Dolle Sache.

In Zeiten der Digitalisierung denke ich mir immer, dass man aufpassen sollte, dass man es nicht übertreibt. Was spricht denn dagegen, den Stecker mal zu ziehen? Und das gilt auch für Blogger. Deshalb: Als Blogger muss man gar nichts. Man muss auf sich acht geben. Das sollte aber jeder machen, nicht nur Blogger. Und wenn man das Leben – auch draußen – genießen kann, springt das auch aufs Schreiben im Blog über.

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