1993 veröffentlichte Andy McCluskey als OMD das Album „Liberator“. Auf diesem befindet sich die Nummer „Heaven Is“, worüber wir mal reden. Denn an genau diesem Lied wird klar, um welche Resterampe es sich bei dem Album gehandelt haben muss. Sorry, Andy, aber das ist OMD irgendwie nicht würdig. Und deshalb schreibe ich mal über das Lied.
And Heaven is…
Der Himmel ist eine Frau, die in blau gekleidet ist. Und der Himmel ist, jemanden zu kennen, der in dich verliebt ist. Der Himmel ist ein Fernseher, der den ganzen lieben, langen Tag lang läuft. Und der Himmel ist, Liebe zu machen und dann abzuhauen.
Der Himmel ist, etwas zu glauben, was deine Augen nicht sehen. Und der Himmel ist, wenn Christy Canyon sich in mich verliebt. Der Himmel ist, als Millionär aufzuwachen. Und der Himmel ist es, den ganzen nächsten Tag damit zu verbringen, auf Wolken zu gehen.
All diese Dinge, die du sagst und tust, sie bedeuten nicht wirklich viel für dich. Aber all diese Dinge, die du mir sagtest, die Erinnerungen werden mich nicht freilassen.
Der Himmel ist ein Traum, wenn er nicht wahr wird. Und der Himmel ist der Himmel, wenn er immer blau ist. Der Himmel ist ein Mädchen mit kurzen, schwarzen Haaren. Und der Himmel ist eine Frau, die mehr als genug ist.
Der Himmel ist, Urlaub zu machen. Und der Himmel ist es, dich hier zu haben. Der Himmel ist es, sich niemals zu entschuldigen. Und der Himmel ist so einfach wie das ABC. Und der Himmel ist wie deine Augen, wenn sie immer blau sind. Der Himmel ist genau hier mit dir.
Jubel, Trubel, Heiterkeit
Das Album „Liberator“ war einigermaßen schwach. Das lag daran, weil es im Windschatten des zwei Jahre zuvor erschienenen „Sugar Tax“ fuhr. Es konnte niemals die Qualität des Welterfolgs von 1991 erreichen. Zum Teil wirkte auch „Liberator“ ein bisschen zu gefällig, so als Ausgleich für die hohe Komplexität des Vorgängers.
Aber genau so kommt „Heaven Is“ daher. Jubel, Trubel, Heiterkeit und ein ziemlich belangloses Aneinanderreihen von Dingen, die himmlisch sind. Wer weiß, vielleicht ist die Nummer auch eine Liebeserklärung für Toni McCluskey, mit der Andy bis 2011 verheiratet war und mit der er zwei Kinder hat.
So genau ist das nicht zu eruieren. Was aber zu eruieren ist, dass unter dem Bandnamen OMD schon viele Jahre ein „Heaven Is“ kursierte, was es aber nie auf Tonträger geschafft hatte. Musikkenner würden zu der originalen Version von 1983 sagen, dass es sich um Dubstep oder so etwas handelt. Es war grauenhaft.
Nun wurde für „Liberator“ die Nummer komplett überarbeitet. Ein bisschen wie „Call my Name“ von „Sugar Tax“, ein bisschen wie „Dreaming“ ein paar Jahre zuvor. Und ganz plötzlich fand sich Pornostar Cristy Canyon im Text wieder. Alles in allem ist es eine gefällige Nummer. Aber eben so komplett unter dem Niveau, wie sich sonst OMD aufführt.
Und ganz ehrlich: Der lange Abspann ist – nun ja – lang. Die Nummer ist so ein typischer Eurodance, wie er millionenfach in den Neunzigern ablief. Und irgendwann hat man auch genug. Am Ende hat man „Heaven Is“ auch wieder vergessen. Das Lied ist sicher besser als vieles in den Neunzigern, aber eben unterhalb des OMD-Niveaus.
Das Lied
Wenn Sie so durch das Stichwort „OMD“ (siehe unter dem Artikel) klicken und im Vergleich zu vielen anderen Nummern eben dieses „Heaven Is“ hören, werden Sie feststellen, dass die Nummer eher so nichtssagend und unnötig lang ist. Natürlich gibt es kein offizielles Video. Aber den folgenden Track habe ich dennoch mit erweitertem Datenschutzmodus vom offiziellen OMD YouTube-Kanal eingebunden.