Gülle-RAF: Landwirte sind keine Angreifer

Derzeit macht die Gülle-RAF von sich Reden. Damit meine ich nicht die Landwirte. Sondern die, die fast terrorartig ihre Aktionen durchziehen. Es ist ziemlich zum Kotzen, was man da so lesen muss. Proteste hin oder her, aber das geht nun mal gar nicht, was man da so lesen muss. Und wer stachelt das Ganze an? Soweit man das so lesen kann, sind es bestimmte Medien und solche Typen aus dem radikalen Umfeld. Deshalb habe ich im Internet auch den Begriff gelesen.

Protestierende Landwirte

Es ist ja das Eine, dass man mit irgendwas nicht einverstanden ist und dagegen protestiert. Das machen die „Klimakleber“ so, das darf man in Deutschland eben so machen. Und die Landwirte protestieren eben auch, weil man ihnen in die Tasche greift, um Subventionen wieder einzukassieren. Alles gut, das verstehe ich auch. Allerdings hat Deutschland auch keine wirklich gute Kultur des Protestes. Und so haben es diese Proteste auch schwer, sich gegen Unterwanderung zu wehren.

Und so wurden die protestierenden Landwirte von der auf Mastodon so genannten Gülle-RAF unterwandert. Ein aufgebrachter Traktor-Mob hinderte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach seinem Kurzurlaub auf der Hallig Hooge am Verlassen der Fähre. Er war dort mit Familie und Co. Das muss ziemlich verroht gewesen sein. Es gibt Bilder, die so aussehen, als wäre die Fähre mit Feuerwerkskörpern beschossen worden. Man redet inzwischen von Landfriedensbruch.

Das waren aber nicht nur aufgebrachte Landwirte. Die ganze Aktion war unterwandert von politischen Extremisten. Wie so häufig war es der gesellschaftliche Bodensatz, der – angestachelt von bestimmten politischen Kräften und bestimmten Medien – die Proteste genutzt hat. Es wird von Umsturzplänen und dergleichen gefaselt. Das waren keine protestierenden Landwirte, das war dann eben die Gülle-RAF.

Ein Vorschlag an die Gülle-RAF

Wenn es der Gülle-RAF wirklich darum ginge, dass Landwirte auskömmliche Einnahmen hätten, würden die Proteste vor Aldi, Lidl und Co. stattfinden. An den Knebelpreisen, die der Einzelhandel bezahlt, ändert sich doch auch nichts, wenn man führende Politiker des Landes meinetwegen als Geiseln nimmt. Warum also solche Aktionen wie in Schlüttsiel? Und vor allem: Was soll die Gewalt, was soll die Nötigung? Am Ende dürfte klar werden: Robert Habeck wird der falsche Ansprechpartner sein.

Also zumindest, um für die Landwirte mehr Gewinn zu erwirken. Und mal ehrlich: Wir wissen doch alle, dass es irgendwann zu Ende geht, was fossile Kraftstoffe betrifft. Das Angebot wird geringer, damit steigt der Preis. Klar, so ein Traktor kostet eine ganze Stange Geld. Also hat man den auch ewig. Aber glaubt denn ernsthaft irgendwer, dass die Kraftstoffpreise an sich nicht weiter steigen werden? Irgendwann muss man eben auch umstellen. Oder soll das ewig so weitergehen?

Das Grundübel ist doch, dass die Landwirte für ihre hochqualitativen Produkte auch vernünftig bezahlt werden müssen. Dann also lieber Proteste vor den Discountern oder vor Schlachthöfen und Milchhöfen. Aber das ist ja nicht so pressewirksam. Und die Gülle-RAF kann nicht so einfach „Die Grünen“ als Schuldige hinstellen. Wie ich oben schrieb: Es ist einfach zum Kotzen. Und das ist das Ding mit der Protestkultur.

Handwerker, WTF?

Wenn die Landwirte am Montag so ziemlich alle Autobahnauffahrten blockieren wollen, wird hier in Leipzig etwas ganz wundersames passieren: Handwerker wollen wohl das Rathaus stürmen. Kann mir das mal jemand erklären? Was hat das mit den protestierenden Landwirten zu tun? Spielt hier etwa auch die Gülle-RAF eine Rolle? Die „Deutsche Handwerkszeitung“ erzählt etwas davon, dass sich Handwerker mit Landwirten verbunden fühlen.

Und dann sind es Bäcker, Metzger und Müller? Echt jetzt? In Leipzig sehe ich auch ganz andere Gewerke, die da mitmachen wollen, weil man das so macht. Am Ende hat das ganze schon einen Anstrich von Corona-Protesten während der Pandemie. Das wird dann aber der Sache der Landwirte nicht gerecht. Am Ende bleibt, dass mit der Gülle-RAF wieder so ein Haufen unterwegs ist, der in Deutschland einfach mal verhindern will, dass es ein demokratisches Miteinander gibt. Was haben sie denn davon?

5 Replies to “Gülle-RAF: Landwirte sind keine Angreifer”

  1. @laberer

    Die #TerrorBauern haben die Galgen mit Bildern der Grünen von sich aus an ihren Treckern angebracht – und zwar bevor die Proteste ausgeartet sind. Aufrufe Politiker zu töten, hat nichts mit friedlichen und demokratischen Demonstrationen zu tun. Es war also eine Bereitschaft zu Krawall, Randale und Aggression vorhanden. Die Bauern sind an dem Bild was von ihnen gerade gezeichnet wird zu großen Teilen selbst Schuld. Da habe ich kein Mitleid.

    1. (Jetzt habe ich erstmal mitbekommen, dass ich dir antworten kann.)

      Es ist schon richtig, dass man immer selbst an dem Bild schuld ist, das von einem gezeichnet wird. Und es ist auch so: Wenn es denn wirklich gerechtfertigt wäre und nicht von Radikalen unterwandert worden wäre, hätte man ja auch noch halbwegs ein bisschen Verständnis. So aber nicht.

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