Man könnte über die AfD mal wieder bloggen

Ich hätte Interesse, mal wieder einen Artikel zur Alternative für Deutschland zu verfassen. Es ist ja auch so einiges in den letzten Wochen passiert, oder? Das Problem dabei ist, dass mir schlichtweg die Lust dazu fehlt. Ich will mich nicht mit Leuten auseinandersetzen, die zwar gern irgendwas nutzen, aber nichts dafür bezahlen wollen. Wieso sollte ich also darauf kommen, dieser Partei irgendein Podium zu bieten?

Partei der In-die-Tasche-Greifer

Ich könnte jetzt mit vielen Worten aus dem Wahlprogramm der Partei zitieren. Wahrscheinlich würde ich so viel zitieren wollen, dass mir das deutsche Zitatrecht Schwierigkeiten bereiten würde. Aber wenn ich davon rede, dass diese Partei anderen in die Tasche greift, dann muss ich das ja irgendwie begründen. Die Begründung ist eigentlich, dass die AfD den Beitragsservice abschaffen will. Und sie ruft dazu auf, die GEZ-Gebühren nicht mehr zu bezahlen. Sender, die vom Beitragsservice finanziert werden, will man aber dennoch für seine Zwecke nutzen.

Die AfD spricht bei so vielem mit gespaltener Zunge. Das mit dem Beitragsservice ist ja nur eine Sache. Am Ende ist es bei vielen Dingen, die diese Partei fordert, so, dass sie zwar für den Moment vielleicht nichts kosten. Aber sie müssten ja allesamt privatisiert werden, was dann den Bürger viel teurer zu stehen kommt. Zumindest ist das die Meinung, die man so liest. Klar, dass die AfD das nicht kundtut. Sie würde so eine Meinung wahrscheinlich als dummes Geschwätz oder Hirngespinst abstempeln. Aber ist es das denn?

Partei der Mimosen

Es gab die Sendung „Wie geht’s, Deutschland?“ auf dem durch Gebühren finanzierten Sender ZDF. Dort war auch Alice Weidel eingeladen, um in den Zeiten des Wahlkampfes über innere Sicherheit und all das zu sprechen. Frau Dr. Weidel ist ja eine Deutsche, die mit ihrer Lebenspartnerin in der Schweiz lebt und dort viel weniger Steuern als in Deutschland zahlt. Sie zieht mit ihrer Frau zwei Kinder groß und ist ansonsten Wirtschaftsberaterin und – man sollte es wirklich so nennen – Steuerflüchtling.

Jedenfalls begab sie sich in einen Disput mit Andreas Scheuer von der CSU. Das gipfelte darin, dass Scheuer ihr nahelegte, sich entschieden vom Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke zu distanzieren. Beleidigt verließ sie das Studio, um kurz darauf einen eher seltsamen Post abzusondern. Der wiederum lässt den Schluss zu, dass das Türmen aus einer laufenden Sendung inszeniert sein musste. In der Opfer- oder Mimosenrolle gefällt sich die AfD ja immer recht gut. Aber braucht der Deutsche Bundestag so eine Partei wirklich?

Man könnte mal über die AfD bloggen

Ich habe den Artikel überschrieben, dass man mal wieder über die Alternative für Deutschland bloggen könnte. Aber dazu kann ich mich nicht wirklich aufraffen. Was man so über sie liest und hört und was sie alles so veröffentlicht, das bringt mich zu dem Gedanken, dass der Begriff „Alternative“ falsch verstanden wurde. Eine wirkliche Alternative, bei der auch noch Substanz dahinter ist, ist diese Partei jedenfalls nicht.

Und da habe ich noch gar nicht von all der Sprengkraft erzählt, die im Wahlprogramm steckt. Das schenke ich mir. So, wie ich es mir auch schenken werde, über die AfD zu bloggen.

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