Soll das Bargeld wirklich weg?

Es ist ein großer Plan, der da entworfen wurde, um der Bevölkerung noch mehr ins Privatleben pfuschen zu können. So, könnte man meinen, sieht es aus. Denn es heißt mal wieder, dass das Bargeld abgeschafft werden soll. Also jetzt wirklich und endgültig und so. Denn ohne Bargeld ist die Welt sehr viel sicherer, heißt es. Sofort heißt es, dass man „dem Volk“ die Selbstbestimmung nehmen wolle, indem man ihm die Geldscheine und Münzen wegnimmt. Aber ernsthaft: Ist das denn wirklich der Fall?

Ohne Bargeld: Geht das überhaupt?

Keine Frage: An der Tankstelle, im Supermarkt, in der Fast Food Bude oder sonstwo kann man mit EC-Karte bezahlen. Aber wenn man sich wirklich mal mit dem Thema beschäftigt, ob denn ein Leben ohne Bargeld in Deutschland möglich ist, stößt man schnell an seine Grenzen. Gehen Sie mal zum Bäcker. Wie viele Back-Ketten oder Handwerksbäcker gibt es denn, bei denen ich bargeldlos einkaufen kann? Oder nehmen Sie einen Zeitschriftenhändler, bei dem Sie die Tageszeitung mit Karte bezahlen wollen. Sie werden so etwas wie „Erst ab 10 Euro“ zur Antwort bekommen.

So gibt es etliche weitere Beispiele. Der Wochenmarkt, der Trödelmarkt, die Kneipe um die Ecke usw. Man müsste die komplette deutsche Gesellschaft umkrempeln, um eine bargeldlose Landschaft zu erreichen. Und da sehe ich schwarz. Zumal es ja schon daran scheitert, dass zum Beispiel der Dorfbäcker gar keinen Internetzugang hat, über den dann der bargeldlose Zahlungsverkehr laufen könnte. Wenn von „gedruckter Religion“ und „gedruckter Freiheit“ die Rede ist, ist das scheinheilig. Die Gesellschaft kann das einfach gar nicht leisten. Ende der Geschichte.

DIE DA wollen doch nur überwachen

Bargeld ist ein gesetzliches Zahlungsmittel. Ich kann die Diskussion nicht mehr hören, dass das wegen eines größeren Plans der totalen Kontrolle – also wegen der Weltherrschaft – das Bargeld abgeschafft wird. Nichts anderes als so eine ermüdende Debatte ist es, die da immer und immer wieder geführt wird. Wortführer ist zum wiederholten Mal die oben verlinkte Seite. Ein Bankhaus. Sollten sie es nicht besser wissen? Es geht nicht um Unsicherheit. Es geht schlichtweg darum, dass Bargeld einfach mal unsicher ist.

Wie viel Falschgeld ist immer wieder unterwegs? Wie viel Bargeld wird gestohlen? Wechselfehler beim Verlassen des Euro-Raums, Übersehen von Restgeld, die Liste ist lang, was man alles am Bargeld kritisieren kann. Aber natürlich ist unbestritten, dass mit bargeldlosem Zahlungsverkehr der Kunde gläsern wird. Das wird erst korrigiert werden müssen. Dass aber „unheilige Allianzen“ geschmiedet werden sollen, wie von der Seite auch schon mal behauptet wurde, halte ich für ausgeschlossen.

Es gehört sich einfach nicht

Gerade Webseiten von Bankhäusern hat man ja im Verdacht, dass die Betreiber eigentlich wissen müssten, was Sache ist. Ich habe allerdings meine Zweifel, dass das von jeder dieser Seiten behauptet werden kann. Gerade weil entsprechende Expertise vorhanden ist, kann damit auch eine gewisse Strömung erzeugt werden. Da das Thema Bargeld auch ein sehr emotionales ist, verbietet sich eigentlich jegliche polemische Debatte. Das wissen die Betreiber der entsprechenden Seiten.

Es fehlt einfach noch, dass die Betreiber Anlagemöglichkeiten in (Edel-)Metalle anpreisen wollen. Aber Moment, das macht doch das bewusste Bankhaus. Und ganz ehrlich: Das gehört sich nicht. Das hinterlässt einen faden Beigeschmack. Ich sage ja gar nicht, dass ich Experte bin. Aber die Angst zu schüren, dass DIE DA uns das Bargeld wegnehmen wollen, um uns besser kontrollieren zu können, ist unredlich. Es ist schade, ich hätte mir mehr Aufklärung gewünscht.

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