Terror in Deutschland – Keinen interessiert es

Rechtsextremer Terror in Deutschland. Warum interessiert es keinen? Selbst in den Nachrichten kommt eine Meldung dazu erst kurz vor dem Ende der Aufmerksamkeit. Wir haben hier mit Menschen zu tun, die Werner, Tony, Thorsten und so weiter und so fort heißen. Die trieben ihr Unwesen nicht etwa in Freiberg, Pirna, Hildburghausen oder so. Sondern die „Zentrale“ befindet sich in einem Nest namens Mickhausen vor den Toren der schwäbischen Großstadt Augsburg. Aber es interessiert eben niemanden. „Terrorist Werner“ klingt eben nicht so markig wie „Islamist Abu“.

Der Terror ist Deutschland ist organisiert

Ein Dutzend Rechtsterroristen wurden rund um das vergangene Wochenende festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Zum Teil sollen sie eine Terrorzelle gebildet haben. Zum Teil sollen sie „nur“ Unterstützer sein. Dabei ist auch ein Verwaltungsangestellter der Polizei Nordrhein-Westfalen. Sie sind bestens organisiert. Geheimtreffen werden veranstaltet. Schlachtpläne werden ausgearbeitet. Man beschafft sich Waffen. Vielleicht ist man ja auch in einem Schützenverein aktiv.

Die Zahl der rechtsextremen Gefährder (aller Geschlechter) hat sich in den letzten Jahren mal eben fast vervierfacht. Und es gibt feste Strukturen. Ich denke an solche Dinge wie das Hannibal-Netzwerk. Es hieß immer wieder, dass sie es auf Zuwanderer und Flüchtlinge und Co. abgesehen haben. Aber sie verfolgen ganz andere Ziele. Natürlich sind „Nicht-Deutsche“ (was immer das heißen mag) die potentiellen Opfer. Aber es geht im Großen und Ganzen um etwas anderes.

Was ist Terror?

Wenn wir uns darüber belesen, was Terror in Deutschland bedeutet, müssen wir mal klären, was der Begriff „Terror“ bedeutet. Es handelt sich um das lateinische Wort für „Schrecken“. Terror will immer nur Schrecken in eine Gesellschaft bringen. Ursprünglich waren Denker des Mittelalters der Meinung, dass das Ganze ein legitimes Mittel sei. Bevor die französische Revolution begann, sprach man vom terroristischen Schreckensregime, und auch Voltaire bezeichnete die Folterpraxis als Terrorapparat.

Auch in Diktaturen kam es zu staatlichem Terror. Und was ist mit den islamistischen Terror-Akten? Und haben wir denn den NSU schon vergessen? Ich hatte schon länger das Gefühl, dass das Alles nur auf Eis gelegt, aber nicht beendet war. Oftmals ist es ja so, dass Terror sich nach einer Welle einfach für lange Zeit ruhig verhält. Und nun können wir sagen, dass der rechtsextreme Terror in Deutschland zurück ist. Und sein Ziel ist wie bei jedem anderen Terror: Die Destabilisierung der Gesellschaft.

Wer ist „Teutonico“?

„Teutonico“ ist der Anführer der Terrorzelle in Mickhausen. Der Plan war, gezielte Angriffe auf Gläubige und Moscheen zu verüben. Das übergeordnete Ziel war dann, die Gesellschaft in diesem Land zu destabilisieren. Die Vorstellungen waren, dass das Alles gar bis hin zum Bürgerkrieg getrieben werden sollte. „Teutonico“ war der Chef der Zelle. Man wollte eine rechtsradikale Undergrundarmee nach Vorbild des Freikorps in der Weimarer Republik auf die Beine stellen.

Bei den geplanten Angriffen auf Moscheen wollten sie sich an Christchurch orientieren. Die selbstgebauten Waffen hätten riesige, klaffende Wunden gerissen. Zum Glück kam es bei dieser Terrorzelle nicht mehr dazu. Das heißt aber nicht, dass es nun keinen rechtsextremen Terror in Deutschland mehr gibt. Die Gefahr ist keineswegs gebannt. Das Problem ist, dass diese Netzwerke bis tief in Landes- oder gar Bundesbehörden vorgedrungen sind. Und einen Faden hielt „Teutonico“ in der Hand.

Der politische Arm sitzt in den Parlamenten

Jetzt muss man ja aufpassen, was man so sagt. Erinnert ihr euch noch an den Herrn Lübcke, den Kasseler Regierungspräsidenten? In dem Zuge der Ermittlungen stieß man auf Todeslisten. Glaubt ihr ernsthaft, die haben sich nun plötzlich in Wohlgefallen aufgelöst? Was wäre denn, wenn die Listen „abgearbeitet“ werden? Aber dennoch muss man ja mal weiterdenken. Das sind ja alles keine Idioten, die da mit dabei sind. Das zeigt doch schon die peinlich genaue Organisation.

Und sie haben einen politischen Arm. Ja, ich sehe es so, dass die so genannte Alternative für Deutschland keine Alternative zum Wohle des Landes ist. Das wisst ihr ja. Aber man darf gern weitergehen. Die AFD zimmert mit an dem Projekt, die Demokratie hier im Land zu destabilisieren. Ihre martialischen Äußerungen, ihr gesamtes Tun zielt darauf ab, dass man schnell auch seinen besten Freund zum Feind haben kann. Eine instabile Gesellschaft ist empfänglich für eine Diktatur.

Lasst es nicht zu

Ja, ja und nochmals ja: Hier im Land läuft bei weitem nicht alles gut. Es gibt vieles zu kritisieren. Und wie das mit den Flüchtlingen gelaufen ist, das war bestimmt nicht die beste politische Idee. Alles nachvollziehbar. Deshalb darf man doch aber nicht zulassen, dass Leute wie der brandenburgische AFD-Chef Kalbitz fest im rechtsterroristischen Hannibal-Netzwerk verankert ist und politisch irgendwas sagen darf. Man darf doch auch nicht zulassen, dass Björn Höcke das tut, was er immer wieder tut.

Es ist meine persönliche Meinung, aber ich finde halt, dass man ohne die martialischen Brüllereien dieser so genannten Partei und ohne eine rechtsextreme Terror-Miliz viel mehr in diesem Land erreichen könnte. Lasst es nicht zu, dass in diesem Land die Demokratie nichts mehr wert ist. Dass unsere Sicherheit in Gefahr ist. Dass jede Entgegnung in einer Diskussion gleich zu Gewalt führt. Lasst es nicht zu, dass das Land weiter destabilisiert wird.

Wenn ihr solche Entwicklungen in Richtung Terror in Deutschland mitbekommt, meldet es irgendwem, am besten der Polizei. Die sind nicht alle infiltriert. Und lasst irgendwelche Spekulationen. Und mit wem ihr nicht einer Meinung seid, dem zollt so viel Respekt, dass man anerkennt, dass es andere Meinungen gibt. Dieses Land ist nicht so schlecht. Wir dürfen es uns halt auch nicht kaputt machen lassen. Und Typen wie „Teutonico“ und „Hannibal“ machen dieses Land kaputt. Erinnert euch daran, wenn ihr das nächste Mal AFD wählen wollt.

2 Replies to “Terror in Deutschland – Keinen interessiert es”

  1. Ist der Artikel ernst gemeint, oder Satiere???
    Also im zweiten Fall könnte ich ja sogar darüber lachen.
    Ansonsten stellen sich eher meine Nackenhaare auf.

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