Bullshit: Manchmal ist weniger mehr

Meine Güte, manche Anbieter und Firmen und überhaupt Organisationen erzählen aber auch einen Bullshit. Oftmals kommt es mir so vor, als ob das diese Organisationen einfach mal das Social Media Team losschickt, dass dieses einfach mal die angesagtesten Phrasen aufsammelt und daraus eine neue und tolle Kampagne macht. Diese Phrasendrescher scheinen es aber derzeit ein wenig zu übertreiben. Deshalb habe ich auch in den Titel des Artikels geschrieben: „Manchmal ist weniger mehr“. Manchmal hilft es, einfach mal konkret zu werden und weniger Phrasen zu benutzen. Aber wem sage ich das?

Bullshit: 3 Euro für’s Phrasenschwein

Auf dem Sender Sport 1 gibt es jeden Sonntag eine Talkrunde namens „Doppelpass“. Ja, da ist noch ein Sponsorenname dabei. Aber um den geht es grad nicht. Jedenfalls steht dort ein Sparschwein auf dem Tisch, das Fußballkleidung trägt. Bei jeder Phrase werden 3 Euro fällig, die dann an einen guten Zweck gehen. Typische Fußball-Phrasen sind dann eben „Ein Spiel dauert 90 Minuten“ oder „Der Ball ist rund“ oder „Geld schießt keine Tore“ oder so etwas. In der freien Wirtschaft und damit auch in der IT-Industrie geht das aber noch besser. Da gibt es Bullshit en masse.

Man könnte fast denken, dass da Phrasendreschmaschinen im Einsatz sind. Diese Bullshit-Generatoren klauben aus langen Listen Begriffe oder Satzteile heraus und reihen sie aneinander. Dann werden diese Bestandteile syntaktisch korrekt angepasst. Und so entsteht ein syntaktisch korrekter Satz, der so wirkt, als hätte er Sinn, der aber eigentlich Blödsinn – also Bullshit – ist. Denn Phrasendreschmaschinen wissen nun einmal nicht, was manchmal ein Begriff bedeutet.

Was wollt ihr damit ausdrücken?

Nein, ich nenne keine Namen von Organisationen und bringe auch keine direkten Beispiele. Aber vielleicht sollten alle möglichen Organisationen mal in sich hinein hören und selbst herausfinden, was sie da an Bullshit verzapfen. Das geht manchmal so weit, dass man sich fragen muss: Was soll das sein? Was will uns der Künstler damit sagen? Mir kommt es bei manchen Ausführungen so vor, als mache die Marketingabteilung eine Tombola: Wer errät, was das anbietende Unternehmen eigentlich vorhat, bekommt einen Preis.

Es wäre doch für alle Beteiligten einfacher, wenn man weniger Phrasen und Floskeln auf die Zuhörer wirft. Wenn man schon der Meinung ist, dass man die beste Lösung in der Branche hat, warum sagt man denn nicht einfach, wieso das so ist? Ich muss doch bestimmt keine puren Worthülsen umher rülpsen, bei denen niemand weiß, was damit eigentlich gemeint ist. Warum sagt man in einem Werbefilm nicht „Unser Produkt ist wegen <Key Benefit> das Beste im Segment“? Warum muss man denn mit sowas kommen wie „Wir sind die Zauberer“? Dann kommt nämlich bei manchem vielleicht an: „Wir nehmen euch eh nicht ernst“.

Bullshit gibt es auch woanders

Ja, das meine ich ernst. Ich meine, wenn wir viele Organisationen mal weglassen (die Politik ja sowieso), dann bleibt dennoch genügend Unfug übrig. Es geht ja schon los mit dem ganzen Denglisch. Es gibt auch genügend Blogs, bei denen man denkt, die haben ihre Texte aus dem Bullshit-Generator. Haut doch mal bitte alle nicht so unsagbar feste auf den Schlamm. Bleibt einfach realistisch. Das ist ja manchmal nicht zum Aushalten. Sonst gehe ich mit dem Phrasenschwein rum und sammle immer 3 Euro ein. Das „Kinderhospiz Bärenherz“ in Leipzig freut sich bestimmt.

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