Am Dienstag, dem 08. April 2014, ist es soweit: Windows XP, Office XP, Exchange Server 2003 etc. verlieren ihren Support. Seit Monaten plärren uns die Medien die Ohren voll, man soll doch nun dringend wechseln. Auch ich bin kurz davor, einem noch funktionstüchtigen PC ein aktuelleres Betriebssystem einzuverhelfen.
Doch es gibt mindestens genau so viele Stimmen, die behaupten, dass der Wechsel gar nicht nötig ist. Es ist schlichtweg nur „Geldgier“ von Microsoft. Sorry, aber da muss ich einmal einhaken.
„Schalten Sie automatische Updates bei Windows ab, das ist eh nur Blödsinn“ – das sind so Meinungen, die man immer wieder zum Thema Windows hört und liest. Eine andere, gern genommene Meinungsäußerung ist „Nehmt Linux, damit seid ihr sicher“. Ist klar, deshalb wechseln auch so unheimlich viele Organisationen, Firmen, Behörden etc. wieder von Linux zurück zu Windows.
Das Problem bei Linux ist, dass es für viele Windows-Benutzer schlichtweg unbenutzbar ist. Ich bilde mir ein, ich habe einen guten Blick für IT. Aber ich würde niemals einem technisch nicht versierten Windows-Benutzer empfehlen, auf Linux zu wechseln. Der kommt einfach nicht mit dem System klar und schafft sich so Probleme, die er mit Windows nie gehabt hätte.
Ich arbeite im Support. Seit vielen Jahren. Irgendwann vor dem Wechsel in meine jetzige Firma, also spätestens 2010, habe ich erwartet, dass nun doch endlich mal Windows XP aus dem Support fallen MUSS. Ja, es ist inzwischen gewachsen und gut. Aber die Technologie ist einfach mal weitergegangen. Und Windows XP hat das alles nicht mehr mitgemacht. Viele Dinge sind schlichtweg mit Windows XP nicht möglich.
Bei Windows XP ist man immer gut gefahren, wenn man automatische Updates aktiviert hatte. Es ging ja nicht nur um das Stopfen von Sicherheitslöchern, es ging auch darum, neue Funktionen ins System zu bringen. Wer nun empfiehlt, diese Funktion abzuschalten, der empfiehlt seinen Lesern einfach mal, das System mehr und mehr inkompatibel zu aktuellen Entwicklungen zu machen. Die Funktion „Automatisches Update“ hat durchaus seine Berechtigung, erst recht mit den aktuellen Systemen Windows 7 bis Windows 8.1. Also markieren wir solche Empfehlungen einfach mal als Unfug.
Haben wir also mal die größten Irrtümer in Sachen Windows XP einfach mal als lächerlich beiseite geschoben. Klar, Antivirensoftware und Firewall-Software mag noch eine Weile aktualisiert werden. Aber irgendwann wird man keine Kompatibilität zum völlig veralteten Windows XP herstellen können. Und DAS bedeutet dann, dass das ohnehin schon veraltete System, das keine Mängel mehr beseitigt bekommt und mehr und mehr ins Holpern kommt, völlig instabil wird. So etwas Lesern als Lösung für das Support-Ende von Windows XP zu empfehlen, ist schlichtweg absurd und fahrlässig.
Nein, es ist schon gut und richtig, nun von Windows XP Abschied zu nehmen. Bedenken Sie einfach mal, dass das System 13 Jahre alt ist. Es kann einfach technologisch nicht mehr mithalten. Testen Sie einfach mal, ob Windows 8.1 bei Ihnen laufen würde. Bei meinem alten PC, der ist schließlich auch 8 Jahre alt, kann ich problemlos Windows 8.1 verwenden. Das sollte man also wirklich mal überprüfen. Und mit dem bevorstehenden „Update 1“ hat dann auch der Windows XP Nutzer wieder sein geliebtes Startmenü.
Wenn Sie kein Geld für Windows 8.1 ausgeben möchten, was ja durchaus legitim ist, dann schauen Sie doch einfach mal nach einer Linux Live CD und starten den XP-Rechner mal mit dieser CD / DVD. Kommen Sie mit Linux klar, ist das auch kein Problem, dass Sie so etwas einsetzen. Aber Linux ist wirklich nicht für jeden geeignet, weshalb ich hier zur Vorsicht ermahne.
Auf jeden Fall warne ich davor, Empfehlungen zu folgen, die besagen, dass mit einem halbwegs aktuellen Antivirenprogramm die Probleme gar nicht auftreten, die man ab dem 08.04. bei Windows XP erwartet. Ich sehe das bei meinem Samsung Wave 3 mit dem Bada-Betriebssystem: Das System ist vom Support her abgekündigt, und schon ist – bis auf den Browser, SMS und Telefon – so gut wie nichts mehr möglich. Münzen Sie das einfach mal auf Windows XP um.
Microsoft kann ja auch kein 13 Jahre altes System mehr unterstützen. Wie stellen sich das Leute vor, die Microsoft Geldgier vorwerfen? Irgendwann ist ja auch mal Schluss. Das hat dann nichts mit einem geplanten Verfallsdatum zu tun, auch „Obsoleszenz“ genannt. Das hat einfach etwas damit zu tun, dass Windows XP zu seiner Zeit durchaus aktuell war, aber es eben jetzt nicht mehr mithalten kann. Fertig, aus.
Mein Rat: Hören Sie bitte nicht auf solche Stimmen. Schauen Sie, falls Sie noch nicht umgezogen sind, nach einem System, mit dem Sie Freude haben. Windows XP hat seine Zeit gehabt, machen Sie nun einfach mal den Weg für etwas neues frei.
Ich bin zwar überzeugter Linuxer, aber vor allem deswegen, weil ich einfach besser damit klarkomme. Nun in lauter Panik das System komplett zu wechseln ist hirnrissig. Zu anders. Außerdem ist es ja nicht so, dass es so neu wäre, dass irgendwelche OS-Versionen irgendwann nicht mehr unterstützt werden. Warum also diese plötzliche Hektik?
Tja, lieber Ulf, das weiß ich nicht. Es ist seit rund 3 Jahren bekannt, wann was mit XP passiert. Da hätte man sich beizeiten kümmern können. Da hätte keine Panik ausbrechen müssen. Aber verstehst du, worauf ich hinauswill? Die Aussagen, die ich da fand, sind einfach mal fahrlässig. Andere glauben das vielleicht noch und richten sich danach. Das habe ich kritisiert.
Die Mehrheit heutiger PC Nutzer browst 90% im Internet und schreibt vllt. 3 mal im Jahr einen Brief, und das machen nicht wenige im Wordpad.
Für solche Nutzer ist weder Linux zu komplex noch haben sie Probleme bei WinXP zu bleiben da Browserupdates noch eine Weile zu haben sein werden.
tach auch,
ich habe mir zum testen und anfreunden heute linux mint 16 auf einen stick gepappt
und werde mich mal damit beschäftigen. als sogenannter „unterdurchschnittscomputernutzer“ gefällt mir z.b. die oberfläche dieses os.
linux kannte ich sonst nur vom hörensagen und als os der pc-freaks.
mal sehen wie es wird :-)
@ henning: habe zu meinem asus auch noch ein wave 3 am laufen, ich kann mich einfach nicht davon trennen…..
Natürlich ist das die Geldgier und da gibt es Nichts schönzureden!!!
Wozu etwas so Ausgereiftes wie Windows XP aus dem Rennen nehmen? Warum nicht mit Service Packs weiter machen und das ganze Stück für Stück perfektionieren? Ganz einfach! Weil sie damit kein Geld verdienen. Deswegen muss ein komplett neuer Schwachsinn her um die Leute zu verwirren.
Es ist alles nur Kommerz, der Westen (der Kapitalismus) zerstört sich irgendwann von Selbst. Sie müssen ja immer wieder neuen Müll rausbringen, der völlig unausgreift ist und die Leute verwirrt, weil sie ja sonst ihre Milliarden nicht vollkriegen. Niemand würde diese ganzen Mistprogramme wie Vista und Windows 8 kaufen, wenn er nicht dazu genötigt wird. Und das tun sie, indem sie uns XP und 7 wegnehmen.
Millionen, achwas Milliarden Menschen brauchen diesen Kachel- und App-dreck nicht. Was glauben diese Programmierer wem sowas gefällt? In meinem Bekannteskreis schütteln alle nur darüber den Kopf.
Und dann zahlt man hunderte Euro für ein Betriebssystem, welches so unausgereift und einfach nur schlecht ist? Das kann es doch nicht sein! Dann muss man erst auf das nächste Windows warten, welches dann nochmal soviel Asche kostet und dann VIELLEICHT mit Glück etwas taugt. Man bezahlt also doppelt und dreifach bevor man 1 funktionierendes Betriebssystem hat!
Ganz einfaches Beispiel: XP SP2 = ausgezeichnet; Vista = grottenschlecht; 7 SP1= gut; 8 = grottenschlecht