Blog-Statistik für das Jahr 2020

Jetzt ist der halbe Januar rum, und plötzlich kommt der Uhle mit einer Blog-Statistik aus der Deckung. Das hat dann aber auch seinen guten Grund, sag ich euch. Denn grundsätzlich habe ich gedacht, dass das Jahr 2020 zwar ein enorm schwieriges war, aber der Blog keineswegs enorm darunter zu leiden hatte. Allerdings habe ich mich dahingehend wohl getäuscht, wie nun aktuell aus Matomo gezogene Zahlen zeigen werden. Das hatte mich schon einigermaßen erschrocken. Aber es streckt mich nicht nieder.

Wozu denn so eine Blog-Statistik?

Bevor wir kurz in die Welt der Zahlen einsteigen, muss ich wohl nochmal kurz darauf eingehen, wozu eine solche Blog-Statistik überhaupt gut ist. Es geht mir ja nicht darum, mich wegen irgendwas zu rühmen. So könnte ich hergehen und behaupten, dass ich den erfolgreichsten deutschsprachigen Artikel zur Fehlersuche zur Huawei Health App geschrieben habe. Und ich könnte auch sagen, dass ich beim Interesse für das Netzwerk MeWe gar nicht so falsch lag.

Alles Humbug. Mir geht es bei der Blog-Statistik darum, dass ich sehe, wie etwas ankommt, ob es euch interessiert und ob ich da das Thema XYZ ggf. nochmal vertiefen sollte. Ja, ich könnte dazu Google Analytics einführen. Aber sorry, dabei weiß man ja nie, ob nicht doch im Zweifelsfall Daten in den USA landen. Also habe ich innerhalb meiner Domäne henning-uhle.eu das Tool Matomo laufen. Das telefoniert nicht nach Hause, weil es ja zuhause ist. Und es liefert aussagefähige Berichte.

Es gibt unfassbar viele Gründe für so eine Blog-Statistik. Ich habe darüber jedenfalls auch feststellen können, dass Politik und Co. so gar nicht euer Thema ist. Dieser Umstand und das Problem, dass ich mich nicht mehr so heiß machen wollte, sind die Gründe dafür, dass ich kaum noch politische Themen hier im Blog behandle. Auch das ist so etwas, weshalb es immer mal gut ist, nach den Zahlen zu gucken. So, und das machen wir jetzt mal.

23% Rückgang bei den Besuchen

Ich habe einen starken Rückgang bei den Besuchen in meinem Blog festgestellt. Das mag vielerlei Gründe haben. Einer wird sofort sonnenklar, wenn wir uns die nackten Zahlen anschauen:

JahrSuchmaschinenDirekte ZugriffeFeedSoziale NetzwerkeWebseitenGesamt
201915499129359806541212217198753
202011132428378724542811604152832
+/--39.2%-3,3%-10,2%+3,9%-27,6%-23,1%
Laut Blog-Statistik in Matomo sind das die Zahlen

Wie ihr seht, sind es vor allem die Suchmaschinen. Die sind einerseits der mit Abstand größte Posten, wo Besucher herkommen. Und bei ihnen gab es den größten Rückgang. Und das haut dann natürlich gleich mal so richtig rein, oder? Irgendwer wird nun bestimmt diesen Artikel lesen und von irgendeinem Update irgendeines Algorithmus erzählen, das mich nun stärker betrifft als vielleicht andere. Was mich aber viel mehr umtreibt: Der RSS Feed hatte weniger Zugriffe. Waren meine Themen denn so uninteressant?

Naja, und wie das bei so einer Blog-Statistik so ist: Es war ja nicht alles schlecht. Die Zugriffe von den sozialen Netzwerken her haben zugenommen. Das lag aber nicht etwa an Facebook oder Twitter, bei denen die Zahlen auch mehr oder weniger dramatisch auf dem niedrigen Niveau eingebrochen waren. Nein, Pinterest hat sich verdreifacht, LinkedIn auch, ebenso wie – Achtung! – Telegram. Also: Facebook- und Twitter-Kontakte finden meine Inhalte eher so meh, dafür machen sie anderswo von sich Reden. Ist doch auch was.

Womit habt ihr den Blog besucht?

Es gab neben all den negativen Entwicklungen auch positive Dinge im Blog. So muss ich einfach mal festhalten, welche Geräte verwendet wurden, um hier im Blog irgendwas aufzurufen. 2019 waren es nahezu zu 50% noch Desktop-PCs. Der Wert ging runter auf 43%. Und das zeigt sich dann hieran:

Laut Blog-Statistik waren 49,3% der Besucher 2019 mit dem PC da
Laut Blog-Statistik waren 49,3% der Besucher 2019 mit dem PC da
Für 2020 sagt die Blog-Statistik, dass 49,7% mit dem Smartphone da waren
Für 2020 sagt die Blog-Statistik, dass 49,7% mit dem Smartphone da waren

Was hat denn am meisten interessiert?

Natürlich macht man eine Blog-Statistik auch, um herauszufinden, welche Themen am meisten aufgerufen wurden. Allerdings ist das mit Statistiken immer so eine Sache. Das meiste davon ist eben immer vergossene Milch. Denn es ist dann eben das Verhalten von gestern. Aber schauen wir doch mal, wie die Themengebiete bei euch ankamen. Das mache ich mal ganz grob anhand der prozentualen Aufrufe fest.

Und so kommen wir für 2019 auf solche Verteilungen:

  • Informatik: 35%
  • Musik: 20%
  • Mobil: 14%
  • Allgemein: 9%
  • Rest: 22%

Und wie sieht das Ganze für das Jahr 2020 aus? So:

  • Informatik: 27%
  • Musik: 25%
  • Mobil: 15%
  • Allgemein: 11%
  • Rest: 22%

Am Ende bedeutet es doch eins: Ich habe daneben gelegen, was die ganze Informatik-Schiene betrifft: Digitalisierung, Bloggen, Office 365, Email, soziale Netzwerke: Das hat alles weit weniger interessiert, als im Jahr 2019. Im Informatik-Bereich hatte ich einen Rückgang von 81000 auf 51000, also um die 30000 Zugriffe. Und wenn ihr nach oben schaut, dann sind es fast die gesamten Verluste im Jahr 2020. Und das gibt mir zu denken.

Aber andererseits ist das nun auch nicht weiter schlimm. Es sind ein paar Artikel, die das Alles so verhagelt haben. Eine getürkte Suchmaschine, von der ich mal erzählt hatte. Eine abmahnende Rechtsanwaltskanzlei, von der ich vor vielen Jahren mal was erzählt hatte. Ein Messenger von Microsoft, der eigentlich so keine breite Anwendung findet. That’s it. Und das heißt doch dann am Ende, dass Statistiken wirklich nicht alles sind.

Ihr seid keine Nachteulen

Wie heißt es immer, wenn man eine Webseite betreibt und dort regelmäßig irgendwas veröffentlicht? „Veröffentliche dann, wenn deine Leser wach sind“. Und da muss ich wirklich sagen, dass es laut Blog-Statistik völlig egal ist, wann ich etwas veröffentliche. Ihr besucht mich meistens zwischen 08.00 Uhr und 22.00 Uhr. Das heißt also, dass ihr keine Nachteulen seid. Bis auf Nuancen ist das eigentlich gleich geblieben von 2019 auf 2020. Wenigstens etwas, was Kontinuität ausstrahlt.

Muss ich mir jetzt wieder etwas neues ausdenken?

Es ist ja immer so, dass man sich sonstwas ausmalt, wenn es mal wider Erwarten schlechter läuft im Blog. Ich meine, 1/4 weniger Besuche insgesamt klingt nach wahnsinnig schlimm. Und es gibt bestimmt Webseitenbetreiber, die von ihren Webseiten leben und nun sehen müssen, wie sie über die Runden kommen. Natürlich ist das ein Schock, wenn man diese Zahlen so sieht. Wenn man dann aber sieht, dass für fast den gesamten Rückgang 3, 4 Artikel verantwortlich sind, die keine Rolle mehr spielen, ist es gar nicht so schlimm.

Nein, ich denke mir nicht ständig irgendwas aus, was nach neu und badumm-tssss klingt. Hier wird es genau so weitergehen wie bisher. OK, es gibt Themen, an die ich mich seltener heranwage, weil sie ja doch eher speziell und / oder kompliziert sind. Aber so die Mischung an sich werde ich jetzt nicht ändern. Wozu auch? Ihr kommt ganz gut damit klar, wie ich sehe. Warum also mal wieder das Rad neu erfinden? Das machen andere zu Genüge.

Bloggen, Digitalisierung, bisschen Cloud, bisschen soziales Gegurke soziale Netzwerke, bisschen Musik und dann so etwas tralala, das reicht. Ich habe auch sonst so einiges zu tun. Meine Arbeit nimmt mir nun mal niemand ab. Ich werde nach wie vor nicht mehr jeden Tag einen Artikel klimpern. Aber ich werde schon so schreiben, dass ihr diesen Blog nicht vergesst. All das liest man aus so einer Blog-Statistik heraus. Und das ist doch auch was.

6 Replies to “Blog-Statistik für das Jahr 2020”

  1. 50-60% aller Besuche habe ich verloren. Dennoch feiere ich die Tatsache, dass mein Blog eben mein Blog ist. Kein Zuck, kein Jack, einfach nur meins.

    Und das ist es mir für immer Wert.

    1. Hi Marcel, grundsätzlich sehe ich das genau so. Ich denke ja, so schlecht sieht es gar nicht bei den Blogs aus. Das liegt auch daran, weil es bis auf Ausnahmen eigentlich keine zwei gleichen Blogs gibt.

  2. Da ich schon seit etlichen Jahren keine „ordentliche“ Statistik führe, sondern aktuell nur einen schlichten Besucherzähler mit relativ wenige Infos laufen lasse, kann ich mit Jahresstatistiken nicht aufwarten. Aktuell prognostiziert es mir für Januar 4200 Besucher (nicht: Zugriffe!) – die meisten kommen wegen uralter Artikel.
    Mache mir schon lange keinen Kopf mehr zu „Besucher steigern“, denn ich sehe, was für ein Aufwand dafür im kommerziellen Sektor getrieben wird – damit kann und will ich gar nicht konkurrieren! Mir reicht schon lange, dass ein paar liebe Bekannte und Stammleser/innen mitlesen und (sehr toll!) auch gelegentlich kommentieren.

    Bei deinen Bewertungen der Entwicklungen denkst du m.E. zu wenig an die genannten Anstrengungen im Kommerzbereich! Das „Interesse an Informatik“ ist z.B. sicher nicht gesunken, es gibt nur so viel etablierte Publisehr und Medien, die dieses Thema bespielen, dass du gegen sie in den Sucherergebnissen schlicht nicht ankommst! Und was auf Seite 2 oder 3 steht, klickt eh kaum jemand an.
    Das Einzige, was da aus meiner Sicht noch machbar wäre, ist extreme Spezialierung auf ein Nischenthema, das dann heftig und häufig bespielt wird. Mit viel Arbeit (auch für Linkaufbau) hättest du dann auf Dauer da mehr Leser – aber wozu? Du musst ja nicht davon leben, sondern machst es aus Spass!

    Ich mag das Persönliche an deinem Blog, also eher die Nicht-Informatik-Themen oder wenn solche, dann eben auch aus deiner ureigenen Sicht. Mach weiter so und schreibe, wozu du Lust hast! Das ist das nachhaltigste Konzept für nicht kommerzielle Blogger.

    Die Info, dass Pinterest so relevant ist, ist mir neu – interessant!

    1. Hallo Claudia,

      naja, das Interesse an Informatik hat sich verlagert. Können wir uns darauf einigen? Nein, mit kommerziellen / professionellen Anbietern können wir beide nicht konkurrieren. Das wäre auch viel zu viel verlangt.

      Stimmt, ich mache das wirklich nur zum Spaß. Nee, das mit dem Linkaufbau und all dem habe ich beizeiten bleiben lassen. Soll mir das denn bei irgendwas helfen? Ich wüsste jedenfalls nicht, wozu.

      Das freut mich, wenn ich bei einem nicht-Informatik-Thema deinen Nerv treffe. Natürlich mache ich weiter. Auch zu allem möglichen, was mich gerade umtreibt. Allerdings habe ich mich müde geschrieben und diskutiert zu so manchem Thema, weshalb ich das momentan ein bisschen unter den Tisch fallen lasse. Aber es stimmt schon, dass das das einzig sinnvolle Konzept für Blogger wie unsereins ist.

      Ja, Pinterest ist tatsächlich bei mir aus einer ganz finsteren Ecke hervor gekrochen. Ich habe allerdings das Gefühl, dass das an 1, 2 Artikeln liegt. Ich muss das mal weiter beobachten. Sollte sich die Relevanz allerdings bestätigen, mache ich einen Pinterest-Kurs. Oder sowas. Vielleicht schreibe ich ein Buch oder mache einen Podcast… Nee, das sind alles Momentaufnahmen.

  3. Hi Henning,
    da ich auch Matomo auf meiner Seite laufen habe, habe ich mal geschaut wie bei mir die Zahlen im Vergleich zu Dir aussehen. Obwohl meine Reichweite nicht so groß ist, wie deine – ich habe aktuell 1/10 deiner Besuchszahlen, ist bei mir die Statistik genau andersrum. Mein Blog hat im Vergleich zu 2019 erhebliche Zuwachsraten.
    Die Besucherzahlen stiegen um 74% (das habe ich dem guten google ranking zu verdanken) , die durchschnittliche Aufenthaltsdauer um 54% , das bedeutet (in Verbindung mit der Reduzierung der Absprungrate von 46% nach Seite 1), dass Leser auch noch anderen Content interessant fanden. Die Seitenansichten stiegen um 174%.
    Für mich war das Corona-Jahr also durchaus positiv. Mich wundert es, dass es bei Dir eher stagniert – dein Blog ist doch auch eher ein „Gemischtwarenladen“ – will sagen, wir haben keine feste Nische, die wir aussschließlich beackern. Und persönliches kommt ja auch nicht zu kurz..
    CU
    Peter

    1. Hi Peter,

      ich denke, es lag daran, weil einige Themen, die viele Leser angezogen hatten, nicht mehr so die Rolle gespielt hatten. Und vielleicht gab es nicht in dem Maße Nachfolge-Inhalte. Ich mache mich da jetzt nicht verrückt. Ich kann es doch eh nicht ändern.

      Ich dachte, dass dein Blog mehr Reichweite hat. Ich habe festgestellt, dass bei Blogs, die eine kleine Reichweite haben, größere Ausschläge rumkommen. Das ist wie bei Aktien. Bei einem Euro Nennwert sind 20 Cent Zuwachs prozentual viel. Bei einer 10 Euro Aktie allerdings nicht.

      Das Corona-Jahr im Blog war auch für mich nicht negativ. Es waren eben die dazu passenden Themen da. Und der Rückgang der Besucherzahlen hat meiner Meinung nach auch damit zu tun, dass ich mich nur noch am Rande mit den ganzen gesellschaftlichen Entgleisungen beschäftige. Aber hey, das ist Kaffeesatzleserei.

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