Statistik-Bullshit: Damit kann ich nichts anfangen

Jeder kommt mit irgendeinem anderen lustigen Statistik-Bullshit um die Ecke gelaufen. Dies, das und jenes muss man zwingend beachten, um gut zu „ranken“. Echt jetzt? Leute, ich bin doch kein Efeu, dass ich irgendwo entlang ranken muss. Ich wollte eigentlich nur verstehen, was die Leser meines Blogs gern lesen. Und vielleicht wäre es auch nützlich gewesen, wieso sie das gern lesen, was sie gern lesen. Und dann fängst du an, wild durch die Gegend zu recherchieren. Kommst du damit ans Ziel? Ich glaube nicht.

Was meine ich mit Statistik-Bullshit?

Es gibt ja vieles, was man machen kann, wenn man eine Webseite betreibt. Man könnte hergehen und pausenlos solche Dinge wie Google Trends, irgendwelche Analyse-Werkzeuge aus den sozialen Netzwerken, irgendwelche Audits von mutmaßlichen Experten und so weiter und so fort nutzen. Man sammelt dabei unheimlich viele Daten, wird aber durch diesen ganzen Statistik-Bullshit komplett bekloppt in der Birne. Ich bin ja immer der Meinung, dass man bei Statistiken immer eine Quelle nehmen und dann dabei bleiben soll.

Dennoch habe ich mir mal den Spaß gemacht und verschiedene Dinge angeschaut. Glaubt ihr ernsthaft, dass man dadurch in irgendeiner Form schlauer wird? Ganz ehrlich, ich bin es nicht geworden. Aber vielleicht stelle ich mich auch einfach zu doof an und habe die fancy Erkenntnis aus all diesen hochtrabenden Tools nur noch nicht gezogen. Ich meine, das ist möglich. Aber was wäre denn, wenn ein stinknormaler Nebenbei-Blogger wie ich diesen ganzen Statistik-Bullshit gar nicht braucht?

Ubersuggest: Wozu soll ich das bitte nutzen?

Ich habe immer wieder meinen Blog bei Ubersuggest überprüft. Aber ich werde nicht schlau daraus. Mit dem Tool erfährt man wohl ziemlich genau, wie viele Menschen wonach suchen. Das ist die Nummer mit den Keywords. Hier in dem Artikel steht, dass man damit Zeit sparen und „relevanten Traffic“ generieren könnte. Aber ich spare doch Zeit, da ich nur über das schreibe, was mich interessiert. Und was ist relevanter Traffic? Wenn jemand durch Zufall auf meinen Blog kommt, ist das wohl irrelevant?

Angeblich habe ich laut Ubersuggest „mewe“ als Top-Keyword. Die Suche nach diesem sozialen Netzwerk führt den geneigten Leser zu diesem Artikel. Und der wiederum ist in dieser Liste aufgeführt, und diese soll wohl sehr wertvoll sein. Warum, wieso, weshalb? Keine Ahnung. Und so geht das immer wieder weiter bei Ubersuggest. Das Netzwerk MEWE spielt aber bei mir keine Rolle mehr. Und auch sonst spielt die Plattform eher nur eine kleine Rolle. Warum soll ich mich also damit beschäftigen? Das bleibt Ubersuggest leider schuldig.

Pinterest-Analytics: Was soll ich damit?

Ich habe mich schon mal mit Pinterest-Analytics beschäftigt. Bei diesem ganzen Statistik-Bullshit, den man so erleben muss, muss das natürlich auch eine Rolle spielen. Laut Pinterest habe ich in den letzten 90 Tagen angeblich knapp 170000 Impressionen auf meine Pins und knapp 3000 Interaktionen gehabt. Wow, oder? Nur kommt hier der Pferdefuß: Klicks auf Links sind vielleicht 100 zusammen gekommen. Also laut Pinterest. MATOMO, womit ich meine Zugriffe messe, meldet mir da knapp 200 Klicks.

Was soll ich denn bitte davon halten? Wenn ich da so die ganzen Pinterest-Experten lesen, die da mantraähnlich mit immer den gleichen Lobpreisungen um die Ecke kommen, kann ich das einfach nicht ernst nehmen. Denn ich soll für diese Plattform ernsthaft ein kostenpflichtiges Tool namens Tailwind einsetzen. Wozu soll ich das tun? Ich habe einfach keine Erklärung dafür. Für den Statistik-Bullshit auf Pinterest? Keine Chance.

Anderer Analytics-Unsinn?

Ich bin ja eigentlich nur auf das Thema mit dem Statistik-Bullshit gekommen, weil das immer wieder angepriesen wird. So kann man auch wunderbar die Twitter-Analytics nutzen. Dort sehe ich, wie gut sichtbar meine Tweets sind und wer meine „Top-Follower“ sind. Aber sorry, inwieweit soll mir das in irgendeiner Weise helfen? Deshalb stufe ich das Alles für einen Nebenbei-Blogger als kompletten Unsinn ein. Ich kann einfach nicht verstehen, wie mancher in ähnlicher Funktion wie ich das Ganze wie eine Religion ansieht.

So verhält sich das offenbar auch mit allerlei anderen Analyse-Funktionen auf den Plattformen. Und am Ende des Tages ist es doch so, dass mir das Ganze nichts darüber aussagt, wieso meine Artikel kaum Aufrufe aus den sozialen Netzwerken – also allen – bekommen. Innerhalb der letzten 365 Tage waren es knapp 4000 Aufrufe aus allen sozialen Netzwerken, was in etwa 2% aller Aufrufe ausmacht. Und ich soll noch Geld bezahlen und mich weiter mit dem Statistik-Bullshit herumschlagen? Nein, danke.

Was wäre denn die Alternative?

Ich habe eingangs davon erzählt, dass man sich eigentlich nur eine Sache aussuchen und dann auch dabei bleiben soll. Dieser ganze Krampf oben führt doch zu nichts, wenn man als Nebenbei-Blogger nur verstehen will, wie die eigenen Leser so ticken. Und deshalb nutze ich seit fast 1,5 Jahren MATOMO, das frühere PIWIK. Ja, ich kann damit keinen Schwanzvergleich mit anderen machen, die zum Beispiel Google Analytics nutzen. Aber ist das für mich denn überhaupt notwendig?

Ich sehe, von welcher Seite oder Plattform meine Besucher kommen. Und so weiß ich, dass 4 von 5 Besuchern über Suchmaschinen kommen. Die haben schlichtweg eine Frage zu irgendeinem Problem. Und die suchen danach und finden vielleicht meine Artikel. Von den fast 150000 Besuchen von den Suchmaschinen kamen fast alle über Google. Das kann man nicht ändern. Aber es zeigt eben, dass Blogs immernoch gut darin sind, auf Fragen auch mal Antworten zu geben.

Diesen ganzen Firlefanz mit all dem Statistik-Bullshit braucht keine Sau, wenn mit einem Blog oder einer Webseite kein Geschäft gemacht wird. Insofern können wir uns vieles schenken. Es ist schlichtweg nicht notwendig. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur dämlich, weil ich die „Chancen“ nicht nutze. Welche wären das denn? Ich palavere doch auch mit jeder noch so unsinnigen Statistiken das, was mir so in den Kram kommt. Und deshalb belasse ich es bei MATOMO. Und jeder andere Blogger könnte es ähnlich handhaben. Aber was weiß ich denn schon?

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