Gesichtspalme #11 – Samsung, wie schlecht muss euer Spitzenmodell eigentlich sein?

Als erstes möchte ich mich bei allen Lesern entschuldigen, dass ich heute noch einen Artikel über Samsung veröffentliche. Aber was ich eben gefunden habe, ist so ziemlich das mieseste, was man sich als Marketing-Maßnahme überhaupt vorstellen kann.

Samsung tanzt zurzeit einen gewaltigen Niveau-Limbo. Immer mehr macht sich das Unternehmen unglaubwürdig. Wie soll man dann Vertrauen in dieses haben? Denn wenn ich 600, 700, gar 800 Euro auf den Tisch legen soll, muss ich nicht nur von dem Gerät, sondern auch von der Firma überzeugt sein.

Es ist noch nicht so sehr lange her, als bekannt wurde, dass Samsung Studenten dafür bezahlt hat, dass sie schlecht über HTC in Foren schreiben. Ziel war es, Produkte aus dem Hause Samsung in besseres Licht zu rücken. Schon vor knapp 2 Wochen habe ich mich gefragt, wozu Samsung das nötig hat.

Die Geschichte ging bekanntlich gewaltig in die Hose. Das war auch mit den ethischen Grundsätzen der Südkoreaner nicht vereinbar. Zähneknirschend entschuldigte man sich bei HTC, und die Sache war vom Tisch. Nun aber kommt eine wirkliche Sache daher, für das man nur die Gesichtspalme in Gold und Platin und sonstwas verleihen kann.

Der Herr in dem Video ist Ranveer Singh. Der ist so etwas wie ein indischer Sean Paul. Also ein Rapper. Und der hat nun seinen eigenen Gangnam Style veröffentlicht. Sie erinnern sich? Das Lied, das den Anklick-Rekord bei Youtube hält und unzählige Male veralbert wurde.

Nur ist das jetzt alles andere als komisch, denn im Auftrag von Samsung singt Singh nicht den Gangnam Style, sondern „S for Samsung Style“. Der komplette Text ist eine einzige Samsung-Werbung geworden. So etwas ist schon ein wenig geschmacklos. Wie mag das wohl Korea-Rapper Psy finden?

Und die Zusatzfrage lautet: Wie mag sich Carly Rae Jepsen fühlen, wenn ihr Gassenhauer „Call me maybe“ nun mit ihr selbst mit neuem Text erklingt? „Here’s my Samsung / Call me maybe“.

Sie kennen beide Gassenhauer. Glaubt Samsung wirklich, dass man damit neue Käufer anlockt und den Erfolg des Galaxy S4 heraufbeschwört? Bei TechStage, durch die ich auf diese Albernheiten aufmerksam geworden bin, steht ein wundervoller Kommentar dazu:

Für wie schlecht müssen die Ihr Handy halten, das Sie solches machen

(Kommentator Helmut)

Damit ist eigentlich alles gesagt. Ich glaube zwar nicht, dass Samsung mit dem Galaxy S4 in ein wirtschaftliches Desaster schliddert, in ein Desaster für das Ansehen auf jeden Fall. Meiner Meinung nach darf man sich nicht so präsentieren.

Bei The Verge finden Sie übrigens noch weitere Informationen zu der gehäuften Peinlichkeit. Der Untertitel des Artikels lautet übrigens: Every GS4 launch is more embarrassing than before. Das bedeutet so viel wie: Jeder Galaxy S4-Start ist mehr zum Fremdschämen als der davor. Und das stimmt.

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