CO2-negativ: Was hat Microsoft jetzt wieder vor?

Was ist denn da schon wieder los? Microsoft hat es in die Schlagzeilen geschafft. Und zwar, weil der Riese jetzt angekündigt hat, CO2-negativ werden zu wollen. Was bitte soll das denn sein? Das ist eigentlich ganz einfach erklärt: Microsoft beginnt nun mit einer grundlegenden Umstellung der eigenen Technologie und will ab 2030 mehr CO2 aus der Atmosphäre entfernen als sie produzieren. Während andere das Wort „Klimahysterie“ zum Unwort des Jahres küren, macht der Konzern einfach mal was.

Mein Reden seit langer Zeit

Ich hatte mal von den über 7 Milliarden Menschen erzählt, die hier auf der Erde leben. Wenn jeder einen Tropfen Wasser einsparen würde, würden 7 Milliarden Tropfen Wasser zur Bewässerung zur Verfügung stehen. Was ich damit immer schon gesagt habe: Jeder kann seinen Beitrag leisten. Und jeder ein bisschen, dann ist es auch nicht so viel. Was wurde ich dafür beschimpft! Jaja, auch mir wurde „Klimahysterie“ vor die Füße geworfen. Ist es denn hysterisch, den Planeten bewohnbar zu lassen?

Schauen wir doch mal nach Australien. Oder was ist mit Indonesien, dem auftauenden Permafrost-Boden in Sibirien etc.? Und wird der kommenden Sommer wieder so extrem? Bei dem Möchtegern-Winter wäre das kein Wunder. Es ist nahezu unbestritten, dass dafür das Treibhausgas Kohlendioxid verantwortlich ist. Das braucht der Planet zwar. Aber nicht in der Menge, wie es die Menschen und die Industrie produzieren. Die Konsequenz ist, dass man das CO2 in jedem Fall reduzieren muss.

Aber was hört und liest man dazu? „Die wollen uns unsere Autos wegnehmen!“ – „Dann macht mal eure Blogs zu!“ – „Die Greta-Jünger mit ihren Smartphones sind auch nicht besser!“ – Meine Güte, wie ich das Ganze leid bin! Und die Politik? Die diskutiert darüber, wie man den CO2-Ausstoß bepreisen soll, ohne dass man jemandem wehtut. Das Klimapaket der Bundesregierung ist doch eigentlich nur ein großer Witz, oder? Und dann ist die Rede davon, CO2-negativ zu werden. Was soll das denn sein?

Was meint denn Microsoft damit, wenn sie CO2-negativ werden wollen?

Während andere noch diskutieren und sich die Köpfe einhauen und dann doch nichts bewegen, kommt der Software- und Technologie-Riese Microsoft damit um die Ecke, dass sie ankündigen, ab 2030 CO2-negativ zu werden. CO2-neutral reicht dem Unternehmen aus Redmond nicht. Der Konzern hat ein umfangreiches Klimaschutzprogramm vorgestellt. Sie investieren unfassbar viel Geld in die Entwicklung von klimafreundlichen Technologien.

Das Unternehmen geht einfach mal voran. Bis 2030 wollen sie es erreicht haben, den eigenen CO2-Ausstoß und den der Lieferanten – u.a. durch die Reduzierung des Stromverbrauchs – zu reduzieren und eine direkte CO2-Rückgewinnung einzuführen. Damit wollen sie weniger CO2 ausstoßen als sie über die Rückgewinnung zurückholen. Und bis 2050 wollen sie es erreichen, sämtliches CO2, was sie seit Firmengründung 1975 ausgestoßen haben, zurückgeholt zu haben.

Das meint der Konzern mit CO2-negativ. Und Microsoft geht noch weiter mit dem Plan, CO2-negativ zu werden: Sie unterstützen Lieferanten, Kunden und Partner damit, ihren eigenen CO2-Fußabdruck mindestens zu reduzieren. Es soll eine grüne Lieferkette entstehen. Nachweisen soll das ein jährlicher Nachhaltigkeitsbericht. Darüber hinaus sollen politische Initiativen zur Beschleunigung des Abbaus von CO2 unterstützt werden.

Meine Meinung

Na klar: Wer sich heutzutage einen grünen Anstrich gibt, ist „in“. Das nennt man landläufig auch Greenwashing. Aber denkt ihr wirklich, dass das etwas damit zu tun hat, wenn der Konzern einen auf CO2-negativ macht? Microsoft hat seine gigantische Azure-Infrastruktur mit unzähligen Kundenumgebungen in riesigen Rechenzentren rund um die Welt. Denkt ihr nicht, dass es für den Konzern nicht auch lukrativ ist, Abwärme, CO2 und all das selbst zu nutzen?

Und außerdem ist es für jedes Unternehmen lukrativ, sparsame Technologien einzuführen.. Weniger Verbrauch schlägt sich immer nieder. Warum soll das Microsoft nicht auch machen? Und ganz nebenbei bemerkt: Im Sommer letzten Jahres schrieb ich ausführlich darüber, dass man Kohlendioxid durchaus auch sinnvoll nutzen kann. Insofern: Es muss keine Publicity-Aktion sein, wenn Microsoft CO2-negativ werden will. Aber haut euch ruhig weiter die Köpfe ein und beschimpft Gott und die Welt.

Nein, man muss einfach irgendwann mal anfangen, etwas zu tun. Und dass etwas getan werden muss, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Und wenn Microsoft mit ihrem Handeln wirklich CO2-negativ werden will, treibt das vielleicht auch andere an, sich mehr mit dem Klima zu beschäftigen. Hab ich Recht? Aber es ist halt einfacher, zu schimpfen und zu lamentieren. Nicht wahr?

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