Werbewüsten: Was Blogs niemals werden dürfen

Werbewüsten langweilen mich zu Tode. Denn was ist der Informationsgehalt? Bei vielen Exemplaren geht der doch eigentlich gegen Null. Oder sehe ich das falsch? Ich habe etwas gegen Clickbait-Schlampen. Das ist hinlänglich bekannt. Aber da geht noch mehr. Und darüber muss ich mich einfach mal auslassen. Denn so etwas schadet immer gleich allen Bloggern. Also auch mir selbst.

Was ist akzeptabel?

Vielen Internetnutzern ist eigentlich klar, dass die Bereitstellung von Inhalten im Internet irgendwas kostet. Allerdings sind sie nicht mit allzu vielen Dingen einverstanden. Das liegt aber auch an sehr vielen Werbewüsten. Deshalb – und weil es mir nichts mehr einbrachte – hatte ich mich vor langer Zeit dagegen entschieden, hier Werbung anzuzeigen.

Aber selbst wenn, muss man ja immer mal die Frage stellen, was eigentlich akzeptable Werbung ist. Deshalb gibt es ja seit langer Zeit die in irgendeiner Form gesponserten Artikel. Auch hier im Blog gibt es den einen oder anderen Artikel, für den Geld floss. Großartig Probleme hatte ich dabei nie bekommen. Zumal sich das wirklich sehr gering darstellt, was an diesen werblichen Inhalten hier rein flattert.

Die Frage ist aber, ob so etwas akzeptabel ist. Ich meine, es ist das Eine, dass man zwingend „Werbung“ dranschreiben muss, wo sie enthalten ist. Es ist aber etwas anderes, wenn man die Leser verschaukelt. Lobeshymnen will ja niemand lesen. Wenn ein Blog zum großen Teil aus genau solchen Artikeln besteht, zählt der für mich genau so zu den Werbewüsten wie die Schmuddelfilmchen-Portale.

Blogartikel sind keine Werbewüsten

Ich schrieb es oft genug: Blogs haben eine wichtige Aufgabe. Sie dienen der Einordnung, dem Verständnis, dem Erklären und all dem. Es ist ja überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn in einem Blogartikel ein Werbe-Link zu einem Produkt oder einer Dienstleistung hinterlegt ist. Aber das geht eben nur, wenn man sich mit dem Ganzen auch beschäftigt hat und auch negative Aspekte benennt.

Ich bin über mehrere Blogartikel gestolpert, die in der Überschrift verheißen, dass sie irgendwas erklären. Und dann fängt man zu lesen an und stolpert über einen Link, an dem ein Stern hängt. Keine Erklärung dazu, nichts. Der Kontext ist dann aber: „Kauft Produkt XYZ über DIESEN Link, dann könnt ihr meinen Ausführungen weiter folgen.“

Das Schlimme dabei ist, dass der Stern nicht erklärt ist und der Artikel nicht deutlich als Werbung gekennzeichnet ist. Woher also soll ich wissen, dass dieser Artikel zu den Werbewüsten gehört, wenn er in den Suchergebnissen oder im RSS-Feed oder sonstwo auftaucht? Ganz ehrliche Meinung: Das macht man nicht. Und das gehört sich auch nicht.

Es gibt genügend Zeitungen und News-Publikationen und dergleichen, bei denen man redaktionellen Inhalt nicht von der Werbung unterscheiden kann. Leute, wir wollten doch mal anders sein als die, die wir ständig kritisieren. Und dann machen wir trotzdem einen auf versteckte Werbung? Blogs sollten bestimmt niemals so werden.

Blogs sind nicht Instagram oder Pinterest

Die Influencerin hat mit ihrem Blog bei Instagram 700000 Follower. Ihr geschätztes Einkommen liegt bei 3 Millionen Euro im Jahr.

Beliebige Wortmeldung, in der so ziemlich alles falsch ist

Blogs haben nichts mit Instagram oder Pinterest gemeinsam. Blogs sind eigenständige Medien, das andere aber soziale Netzwerke, auf denen man einen „Kanal“ hat. Speziell auf Instagram und Pinterest wird viel Werbung gemacht. So ein Quatsch, wie man Blogger auf Instagram wird, sollte man nicht ernst nehmen, will man einen Blog betreiben.

Das Bloggen kann schon ziemlich harte Arbeit sein. Es ist ja demnach klar, dass Blogger dann auch ein bisschen Geld mitnehmen wollen. Dann aber klar gekennzeichnet. Alles andere ist doch Schleichwerbung. Blogs gelten als Informationsquelle. Wenn dann solche Werbewüsten um die Ecke kommen, die im Artikel im ersten Absatz bereits 3x den Sponsor (mit Stern) verlinkt haben, schadet das allen anderen Bloggern.

Ein Exemplar der Werbewüsten

Mir ist natürlich bewusst, dass Blogs immer professioneller werden. Aber Litfaßsäulen müssen sie dennoch nicht sein. Das nehmen uns die Leser allesamt übel. Glänzt lieber mit eurer Expertise und macht euch einen Namen. Dann ist es ja eher drin, nachhaltig Geld zu verdienen. Mit irgendwelchen „HIER KLICKEN!!!“-Links wird das nichts.

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