Der Klimawandel ist da. Und was machen wir in Deutschland? Wir diskutieren. Wie die Bekloppten versuchen wir ständig, uns gegenseitig verbal nieder zu knüppeln. Ihr seid alle nicht anders. Und ich auch nicht. Aber geht es denn nicht ein wenig anders? Es ist doch einfach nur noch einer hoch entwickelten Zivilisation unwürdig, was da passiert. Denkt ihr nicht auch?
Geschwafel über den Klimawandel
Es gibt wohl keine zwei Meinungen darüber: Der Klimawandel ist da. Ob wir es wollen oder nicht. Ob ihn die Menschen allein fabriziert haben, darüber kann man sicherlich streiten. Das will ich aber gar nicht erörtern. Fakt ist, dass das Alles schneller geht, als es jeder gedacht hat. Wir können uns nicht damit herausreden, dass uns der Klimawandel nicht betreffen würde.
Da finden es Menschen witzig zu betonen, dass Kunststoff ja umweltschädlich sei, es aber dennoch widersinnig sei, Eiskratzer zu kaufen, statt das Auto 10 Minuten warm laufen zu lassen. Wie weltfremd das Alles ist, darf man ruhig erkennen. Denn es geht keineswegs um die Eiskratzer. Die sind das kleinste Problem.
Stattdessen müsste man sich mit einem echten Umdenken beschäftigen. Wenn man denn wollen würde. Will man aber nicht. Aber die große Fresse haben sie alle. Da wird einem Kind vorgeworfen, es würde sich als Initiatorin von Fridays For Future „dumm und dusselig“ verdienen. Aber Hauptsache, man überdenkt ja nicht das eigene Tun.
Sieben Milliarden Tropfen
Ich schrieb mal davon, dass jeder Mensch seinen kleinen Beitrag leisten kann, um den Planeten möglichst lebenswert zu halten. Das war das Ding mit den 7 Milliarden Tropfen. Eine ganz schön große Menge Wasser. Aber bei 7 Milliarden Menschen auf der Erde ist das nur ein Tropfen für jeden. Und den kann man ja problemlos einsparen, oder?
Selbst wenn wir dabei den Begriff „Klimawandel“ außen vor lassen. Nehmen wir doch die Erde mal als unser Wohnzimmer an. Völlig abwegig? Wollt ihr alle auf einer Müllhalde leben? Wer wehrt sich denn dagegen, seinen Scheißladen einfach mal aufzuräumen? Wir sind da ganz schnell bei der Zwangsstörung Messie-Syndrom.
Wer kommt auf die Idee, den eigenen Plastik-Müll ins eigene Wohnzimmer zu kippen? Niemand. Warum kippen wir dann den Plastik-Müll in die Meere und in den Wald? Und wer möchte gern den Abgasschlauch seines Autos ins Wohnzimmer gelegt haben, um zu begreifen, welche Ausstöße der Karren fabriziert? Niemand. Dass das belastet, ist aber auch klar, oder?
Mir geht es ja gar nicht darum, mit dem Finger auf irgendwen zu zeigen. Jeder sollte bei sich anfangen, bevor wir mit dem für Deutsche so typischen Whataboutism anfangen. Wer braucht schon die Politik? Es ist doch klar, dass das Klimapaket der Regierung Unfug ist und nicht ausreicht. Also lasst uns doch alle selbst etwas tun.
Seid doch kreativ!
Wenn eines an dem Klimapaket – oder vielmehr dessen Verteidigung – richtig ist, dann dass die Kreativität gefördert werden soll. Nachdem der Klimawandel da ist, müssen wir uns darüber unterhalten, ob wir denn nicht wirklich auf einen Großteil der Plastik verzichten können. Wenn Supermärkte Obst in Plastik verkaufen, muss man sich fragen, ob man das will.
Während meiner Kindheit ging man mit dem Einkaufsnetz zum Gemüsehändler. Warum muss man das als kolossale neue Erfindung verkaufen? Es sollte selbstverständlich sein, nicht alle Lebensmittel, die in Plastik verpackt sind, im Plastik-Beutel heim zu tragen. Es gab Zeiten, in denen man weiter war, da es eben auch ohne ging.
Seid kreativ, um dem Klimawandel zu begegnen. Mit meinem Auto, was ich mir vor etwa 1 Jahr gekauft habe, habe ich meinen CO2-Ausstoß auf der Straße um knapp 25% reduziert. Obst, Fleisch, Käse etc. kaufen wir unverpackt. Und auch so versuchen wir, unseren kleinen Beitrag zu leisten. Solche Dinge kann doch irgendwie jeder machen, ohne dass man ein Klimapaket hat, oder?
Nicht jeder muss nun Vegetarier werden oder auf E-Roller und E-Autos umsteigen. Man darf aber gern überlegen, ob wirklich jeder Weg mit dem Auto erledigt werden muss. Ich weiß, dass es so eine Diskussion schon mal gab. Das ist also nicht so viel neues, oder?
Lippenbekenntnisse
Die Bundeskanzlerin hatte zur Vorstellung des Klimapakets bekannt, dass sie durch Fridays For Future wachgerüttelt wurde. Ernsthaft? Das sind doch alles Lippenbekenntnisse. Man hat Bahnstrecken abgebaut, wie die Bahn ins Rippachtal zum Beispiel. Im Osten wurde mehr abgebaut als im Westen. Und nun erzählt man etwas von der Stärkung des ÖPNV?
Es konnte ja niemand ahnen, dass es jemals einen Klimawandel geben würde. Klar, zum Teil liegt der historisch bedingt. Das kann ja sein. Wer weiß das schon? Wer ist Experte genug? Aber der Teil, den die Menschheit verursacht hat, um den geht es. Und hier kann jeder seinen Teil dazu tun, dass das zumindest ein wenig wieder gut gemacht wird.
Irgendwann haben wir einen Point of no Return überschritten, dann gibt es kein Zurück mehr. Und dann schlägt der Planet zurück. Kann uns das gefallen? Wir wissen ja nicht, ob es uns betrifft oder spätere Generationen. Ist es verantwortungsvoll, unseren Kindern und Enkeln so ein Erbe zu hinterlassen?
Die Politik labert und geifert. Wurde damit schon irgendwas getan? Also sollten wir schauen, was wir selbst tun können. Das ist wie eine Art Frühjahrsputz. Den macht auch niemand gern. Aber bevor wir unser Wohnzimmer vollständig verwüsten, sollten wir den Schrubber in die Hand nehmen.